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Werder Bremen muss gegen den FC Augsburg und Union Berlin punkten

Viele Verletzte, wenig Ideen & Hammer-Spielplan! Werder in der Misere

Dem SV Werder Bremen steht eine ganz schwierige Rückrunde bevor. In den nächsten Spielen gegen den FC Augsburg und Union Berlin sollten die Hanseaten punkten, denn danach warten einige Hochkaräter.

Mit hängenden Köpfen und von Pfiffen begleitet schlichen sich die Werder-Profis nach kurzer Aussprache mit den Fans in die Kabine. Die bittere 0:3-Heimpleite gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag machte den Dreier der Vorwoche gegen Fortuna Düsseldorf komplett vergessen. Tabellarisch sieht es derzeit schlecht für die Bremer aus: Nach 19 Spielen steht die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt mit nur 17 Punkten auf dem Relegationsplatz.

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Werder muss sich gegen Augsburg und Union ein Polster anfressen

Der Coach mahnte nach der Partie zur Ruhe und wollte die Niederlage nicht zu hoch bewerten. "Es ist jetzt wichtig, dass wir ruhig bleiben. Wir haben einen Sieg und eine Niederlage. Gegen den direkten Konkurrenten gewonnen und gegen einen Europacup-Kandidaten verloren. Das darf uns jetzt nicht umwerfen", erklärte Kohfeldt am Sky Mikrofon. Viel Zeit um "weiter an uns zu arbeiten" bleibt dem 37-Jährigen jedoch nicht.

Am kommenden Wochenende ist Bremen beim FC Augsburg gefordert, ehe es zum Duell mit Union Berlin kommt. Zwei Partien, in denen die Hanseaten keine Punkte lassen dürfen. In den darauffolgenden Spielen muss die lädierte Kohfeldt-Elf gegen Leipzig, Dortmund, Frankfurt, Hertha und Leverkusen ran. Läuft es so wie gegen die TSG, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Bremer nach diesen Hammer-Wochen ohne zusätzliche Zähler dastehen.

Die dunkle Wolke der Verletzungsmisere: Kohfeldt "könnte kotzen"

Zwischen den zwei Schicksalsspielen bleibt zudem keine Zeit zum Ausruhen. Am 4. Februar empfängt Werder den BVB im DFB-Pokal. Eine Partie, die trotz seines K.o.-Charakters und dem überraschenden Sieg im Vorjahr derzeit nur zweitrangig sein dürfte. Die Bremer Hoffnung liegt wohl weniger im Weiterkommen, als vielmehr dem Bangen um den dezimierten Kader. Neue Verletzungen würden für die heiklen Wochen einen zusätzlichen Nackenschlag bedeuten.

Mit den Außenverteidigern Ludwig Augustinsson, Theodor Gebre Selassie und Michael Lang sowie den Mittelfeldspielern Kevin Möhwald, Philipp Bargfrede und Stürmer Niklas Füllkrug fehlen gleich sechs Profis, die Stammspieler-Potenzial haben. Eine Situation, die den Übungsleiter nach dem Hoffenheim-Spiel zum wiederholten Mal aus der Haut fuhren ließ. "Ich könnte kotzen, wenn ich sehe, dass sechs, sieben Spieler kurz vor Anpfiff neben unserer Kabine sind, die eigentlich im Tunnel zum Einlaufen sein sollten", echauffierte sich Kohfeldt, ohne einen Schuldigen zu suchen.

Am Montag dann der nächste Schock: Innenverteidiger Sebastian Langkamp und Angreifer Benjamin Goller mussten das Team-Training vorzeitig beenden. Diagnosen für die neuesten Sorgenkinder stehen noch aus. So oder so sind diese Nachrichten wie Öl ins Feuer der schlechten Stimmung an der Weser.

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Bremen muss die eigene Transfer-Politik hinterfragen

Doch hinter den Ausfällen darf sich der Tabellenachte der vergangenen Spielzeit nicht vollkommen verstecken. Von dem oft angedeuteten Ziel, in dieser Saison ein wenig auf Europa schielen zu wollen, könnten die Nordlichter kaum weiter entfernt sein. Von der vormals so gelobten Offensive, die mit Tempo, Kreativität und Effektivität glänzte, ist momentan nur selten etwas zu sehen.

Die Verletzten-Misere einmal ausgeblendet, muss sich der SVW die unangenehme Frage stellen: Wurde im vergangenen Sommer gute Personalpolitik betrieben? Der ablösefreie Abgang von Top-Stürmer Max Kruse ein herber Schlag, der mit der teuersten Sommer-Verpflichtung des nun verletzten Füllkrugs nicht aufgefangen werden konnte. Mangels finanzieller Mittel kamen sonst nur Leihspieler Leonardo Bittencourt, der noch nicht überzeugt, und Ergänzungspersonal.

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Kohfeldt zweifelt an der Qualität seiner Mannschaft

"Wir haben in dieser Saison nicht den Rhythmus und vielleicht nicht die Qualität der Einzelspieler, vier, fünf Spiele am Stück zu gewinnen. Das müssen wir uns eingestehen", meint auch der frustrierte Kohfeldt, der Hoffenheim um das ihnen zur Verfügung stehende Kapital beneidet: "Hoffenheim kauft für zwölf Millionen Euro Dabbur - habe ich gelesen. Das ist ein gutes Stück über unserem Transfer-Budget für das gesamte Jahr." Die Kraichgauer haben sich das Geld allerdings clever erwirtschaftet. Im Sommer verkaufte die TSG fünf Spieler für rund 120 Millionen Euro.

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Bei all den Unruhen, Sorgen und trotz des sportlichen Tieffluges ist Kohfeldt dennoch zuversichtlich, den Klassenerhalt zu schaffen. Grundlage dafür müssen beinahe zwangsläufig die nächsten zwei Spiele werden. Sollten die Bremer in Augsburg und gegen Union baden gehen, dürfte auch der noch sichere Trainerstuhl ins wanken geraten.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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