Werder Bremen schreibt mit 3:2 bei Borussia Dortmund Bundesliga-Geschichte

Werder-Wahnsinn: Mit "Fehleinkäufen" in die Geschichtsbücher

Mitchell Weiser (M.) bereitete das 3:2 von Oliver Burke (r.) vor.
Image: Mitchell Weiser (M.) bereitete das 3:2 von Oliver Burke (r.) vor.  © Imago

Werder Bremen sorgt mit dem spektakulären Sieg in Dortmund gleich für mehrere Rekorde. Großen Anteil am Erfolg haben Trainer Ole Werner und einstige Transferflops.

Da war er wieder, der Werder-Wahnsinn.

Noch nie in der Geschichte der Bundesliga hat eine Mannschaft, die in der 89. Minute mit 0:2 zurücklag, noch ein Spiel gewonnen.

Bremen schaffte dieses Kunststück am Samstag in Dortmund dank der drei Treffer von Lee Buchanan (89.), Niklas Schmidt (90.+3) und Oliver Burke (90.+5).

Innerhalb von sechs Minuten hatte Werder das Spiel gedreht und ging im Signal Iduna Park als 3:2-Sieger vom Platz.

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Werner sorgt für Joker-Rekord

"Diese Momente in so einem Stadion zu erleben, dafür ist man Sportler geworden. Für jeden, der mit dabei ist, ist es ein Kindheitstraum, in so einem Stadion spielen zu dürfen. Wenn du dann einen solchen Spielverlauf hast, dann ist es das I-Tüpfelchen. So einen spektakulären Spielverlauf kann man sich allerdings selbst als Kind nicht ausmalen", schwärmte Trainer Ole Werner voller Euphorie bei Sky.

Alle drei späten Torschützen hatte der Coach zuvor eingewechselt und damit für einen weiteren Rekord gesorgt. Drei Tore durch drei Einwechselspieler in nur sechs Minuten, ebenfalls ein Novum in der Bundesliga-Historie.

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"Die Spieler, die von der Bank kamen, wollten sich unbedingt zeigen. Das hat dazu geführt, dass wir es am Ende umgebogen haben", erklärte Werner die Werder-Wende.

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So groß ist der Anteil von Trainer Ole Werner bei Werder Bremen.

Burke macht's nochmal

Beim Stand von 2:2 nach 93 Minuten hätten sich die Bremer eigentlich mit dem einen Punkt zufriedengeben können. Aber die Norddeutschen attackierten erneut mutig im Mittelfeld.

Mitchell Weiser luchste Jude Bellingham den Ball ab, spielte ihn direkt in die Spitze, wo Oliver Burke eiskalt zum 3:2 versenkte.

Schon beim 2:2-Remis gegen Stuttgart hatte der frühere Leipziger als Joker in der 95. Minute getroffen. "Das scheint so etwas wie meine Signature-Minute zu werden", sagte er lachend bei Sky.

Bundesliga-Saison 2022/23

  • Start: 5. - 7. August 2022
  • Eröffnungsspiel: Eintracht Frankfurt - FC Bayern München
  • letzter Spieltag 2022: 11. - 13. November
  • FIFA Fußball-WM: 21. November - 18. Dezember 2022
  • erster Spieltag 2023: 20. - 22. Januar
  • 34. Spieltag: 27. Mai 2023
  • Titelverteidiger: FC Bayern München
  • Aufsteiger: FC Schalke 04, SV Werder Bremen

Tore bei Werder garantiert

Für Werner waren die letzten Minuten des Spiels "pure Emotionen, das war Wahnsinn." Den Bremern ist es perfekt gelungen, die Euphorie aus dem Bundesliga-Aufstieg in die ersten Saisonspiele mitzunehmen.

"Jeder hatte Bock, jeder wollte die Stimmung mitnehmen. Das hat man auf und neben dem Platz gespürt", beschrieb Marvin Ducksch die Atmosphäre im Team.

Die Lust zum Stürmen schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Nach drei Spieltagen weisen die Bremer ein Torverhältnis von 7:6 auf. Die Grün-Weißen haben die zweitmeisten Treffer erzielt, aber auch die zweitmeisten kassiert.

Es erinnert an Zeiten wie unter Thomas Schaaf, als die Bremer in Serie mehr als 70 Saisontore erzielten. Die ein oder andere Schwäche in der Defensive ließ sich damals verschmerzen.

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Werner passt zu Werder

Von seiner Art her erinnert Werner stark an Schaaf. "Ich bin eigentlich schon von der nüchternen, zurückhaltenden Sorte", sagte er am Samstag selbst.

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So groß ist der Anteil von Trainer Ole Werner bei Werder Bremen.

Im vergangenen November hatte der 34-Jährige die Bremer übernommen und leitete mit seiner ruhigen, nordischen Art eine Siegesserie bei den Werderanern ein. Von Platz 10 in der Zweiten Liga marschierte das Team zurück in die Bundesliga.

Werner und Werder - das passt. "Ole Werner ist ein Typ, der sich nicht zu sehr in den Vordergrund stellt und unaufgeregt seine taktischen Vorstellungen vermittelt", beschreibt Sky Reporter Sven Töllner den Trainer.

Weiser und Burke blühen auf

Unter Werner scheinen sich auch Spieler wohl zu fühlen, die bei ihren vorherigen Bundesliga-Stationen nicht wirklich glücklich wurden, so wie Mitchell Weiser.

Bei den Bayern kam er als junger Spieler einst gar nicht zurecht, in drei Jahren absolvierte er nur 16 Bundesliga-Spiele. Bei Bayer Leverkusen verlor er seinen Stammplatz.

Nun bereitete der 28-Jährige den Siegtreffer von Burke vor und wurde schon vor der Partie von Werner gelobt: "Er bringt seine fußballerische Qualität mit ein und seine Erfahrung. Das hat dazu geführt, dass er zwei sehr gute Spiele gemacht hat und wir hoffen, dass er darauf aufbauen kann."

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Siegtorschütze Burke wurde vor sechs Jahren bei RB Leipzig als klassischer Fehleinkauf abgestempelt, nachdem er in 25 Spielen nur einen Treffer erzielt hatte.

"Ich wache jeden Morgen glücklich auf und freue mich auf das Training. Weil ich das Gefühl habe, wichtig für das Team zu sein, selbst wenn ich zunächst auf der Bank sitze", erklärte der Schotte, warum er sich in Bremen so wohl fühlt.

An diesem Sonntagmorgen wird er ganz besonders glücklich aufgewacht sein. Genauso wie alle Werder-Fans.

Mehr zum Autor Andreas Kloo