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Bundesliga: Leverkusen verspielt Meistertitel 2000 in Unterhaching

Wie Bayer den Titel an Bayern verlor: Torben Hoffmann erinnert sich

Torben Hoffmann (M.) sitzt am letzten Spieltag der Saison 1999/2000 mit Michael Ballack (l.) und Jörg Reeb (r.) auf Leverkusens Bank und kann nicht fassen, dass Bayer den Titel verspielt hat.
Image: Torben Hoffmann (M.) sitzt am letzten Spieltag der Saison 1999/2000 mit Michael Ballack (l.) und Jörg Reeb (r.) auf Leverkusens Bank und kann nicht fassen, dass Bayer den Titel verspielt hat.  © DPA pa

Borussia Dortmund fehlt noch ein Sieg zur Deutschen Meisterschaft. Ein Unentschieden gegen Mainz (die Meisterkonferenz auf Sky Sport Bundesliga 1) könnte zu wenig sein, dann könnte der FC Bayern wieder am BVB vorbeiziehen, so wie vor 23 Jahren an Leverkusen. Sky Reporter Torben Hoffmann war damals als Spieler dabei.

Es ist der 34. Spieltag der Saison 1999/200. Bayer 04 Leverkusen fährt mit drei Punkten Vorsprung auf den Bayern zur SpVgg Unterhaching. Im Rheinland ist schon alles für eine große Meisterfeier vorbereitet. Ein Punkt reicht der Werkself zum Titel. Doch es kommt anders.

Der FC Bayern gewinnt im Olympiastadion 3:1 gegen Werder Bremen. "Eigentlich wollten wir den Bayern ein Bein stellen, haben es damals aber leider nicht geschafft", sagt der ehemalige Werder-Profi Torsten Frings im Sky-Interview.

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13 Kilometer Luftlinie südlich unterläuft Frings' Kumpel Michael Ballack ein Eigentor, 18 Minuten vor dem Abpfiff fällt das 0:2 durch Markus Oberleitner.

Mit sieben Toren Vorsprung wird der FC Bayern Meister, Leverkusen verspielt in Haching auf dramatische Weise den Titel.

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"Bei uns herrschte innere Leere", sagt Sky Reporter Torben Hoffmann, der damals als Leverkusener Ersatzspieler dabei war. "Balle (Michael Ballack), Jörg Reeb und ich saßen nebeneinander auf der Bank und waren fassungslos", erinnert sich Hoffmann.

"In den Katakomben hatte Christoph Daum seinen weinenden Sohn im Arm, in der Kabine hat keiner gefluchtet oder irgendetwas zusammengetreten. Es war merkwürdig ruhig, die Stille war kaum zu greifen."

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Anschließend flog die Mannschaft "ganz normal zurück. In Leverkusen gab es irgendwo bei den Bayer-Werken ein Essen. Calli (der damalige Manager Reiner Calmund) hat gesprochen, die Stimmung war betrübt. Am Abend haben wir uns dann den Frust mit ein paar Gläschen weggespült", berichtet Hoffmann. "Am nächsten Morgen war das Geschehene immer noch präsent, die Gesichte hing mir noch ein paar Tage in den Klamotten."

Für den ehemaligen Abwehrspieler, der ein Jahr vorher vom SC Freiburg nach Leverkusen gewechselt war, war es die einzige große Chance auf den Meistertitel. Im Winter 2000/01 ging er zu 1860 München, später zu Eintracht Frankfurt, kehrte zu 1860 zurück und beendete seine Karriere ausgerechnet als Unterhaching-Profi.

Michael Ballack liegt nach seinem Eigentor in Unterhaching am Boden.
Image: Michael Ballack liegt nach seinem Eigentor in Unterhaching am Boden.  © Imago

"Die Bilder vom Saisonfinale 2000 hatte ich immer wieder vor Augen", so der heute 48-Jährige: "In dieser Kabine haben wir uns umgezogen, hier hat Ballack das Eigentor geschossen, hier fiel Oberleitners 2:0. Der Bus, der unten neben der Tribüne geparkt war. Hier haben wir es damals verspielt."

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