Wie FK Bodo/Glimt zum Serienmeister wurde - und international Zeichen setzt
Der Aufstieg eines Absteigers: Wie FK Bodo/Glimt zum Serienmeister wurde
08.09.2022 | 12:30 Uhr
Die Mannschaft FK Bodo/Glimt aus Norwegen legte eine unglaubliche Erfolgsgeschichte hin: Vom Absteiger zum Serienmeister.
Nun spielt der Verein zum ersten Mal in der Vereinshistorie in der Europa League. Und hat weitere Ziele.
Vom Dauerabsteiger zum Rekordebrecher
Die Entwicklung von Bodo/Glimt ist so furios wie märchenhaft: Zwischen 2005 und 2017 steigt Bodo dreimal ab und wieder auf, kämpft im Oberhaus der norwegischen Liga stehts um den Klassenerhalt. 2019 wird Bodo überraschend Vize-Meister.
In der darauffolgenden Saison folgte die Geschichte, die an Leicester City aus England erinnert: Komplett unerwartet ballert sich die Truppe aus Bodo zum Titel - und bricht dabei sämtliche Rekorde. Die meisten Punkte, die meisten Siege, die meisten Tore. 2021 verteidigt sie den Meistertitel. Doch was ist das Erfolgsrezept für einen Verein, der nur ein Zehntel an Umsatz gegenüber dem SC Freiburg macht?
Trainer und Spielphilosophie als Erfolgsfaktor
Beim Personal fängt es an: Trainer Aasmund Bjorkan übergibt nach dem Wiederaufstieg 2017 die Mannschaft an seinen Co-Trainer Kjetil Knutsen - und wird selbst neuer Sportdirektor. Viele Spieler kommen aus der eigenen Nachwuchsabteilung - in dieser Saison zählen neun Spieler aus der eigenen Jugend zum Kader.
Trending
- Interesse wird konkreter! Topklub will Davies
- Füllkrug-Flucht aus England?
- Nur Platz 16! BVB will den ersten Auswärtsdreier
- Drastische Maßnahmen bei Chelsea || Mbappe-Streit mit PSG geht weiter
- 360 Mio.! Details zu Reds-Deal durchgesickert
- Kuriose PK-Momente! Kind amüsiert Rose
- Drastische Maßnahmen! Chelsea setzt Top-Talent unter Druck
- "Irritiert über die Kritik": Weltmeister nimmt Neuer in Schutz
- Money Messi! Superstar in anderen Sphären
- Streit zwischen Mbappe und PSG geht in die nächste Runde
Der Altersdurchschnitt der Mannschaft ist somit sehr jung - aktuell liegt er bei 24,0 Jahren, in den Meisterschaftsjahren zuvor sogar leicht darunter. Außerdem holt Bodo Spieler, auf die sonst niemand setzt. Wie zum Beispiel Marius Lode, der zuletzt beim FC Schalke 04 spielte. 2017 wechselt er aus der dritten norwegischen Liga zu Bodo - und entwickelt sich zum Nationalspieler.
Offensive Spielidee
Trainer Knutsen setzt auf schnellen Fußball, auf intensives Pressing, der Gegner wird bereits am eigenen Strafraum im Spielaufbau gestört. In einer 4-3-3 Formation wird schnell umgeschaltet, mit wenigen Pässen versuchen die Spieler zum Torabschluss zu kommen.
Im ersten Meisterschaftsjahr 2020 erzielen sie 103 Tore und stellen damit einen neuen Rekord auf. Auch in der aktuellen Saison sind 53 Tore nach 21 Spielen der Ligahöchstwert.
Bodo setzt auch international Zeichen
International bleibt die Mannschaft bei ihrem Konzept, beim mutigen, schnellen Offensivspiel. In der Europa-League-Qualifikation 2020 scheitert sie in der dritten Runde am AC Mailand. Ein Jahr später, 2021, verlieren die Norweger in der Qualifikation zur Champions League direkt in der ersten Runde gegen Legia Warschau.
Bodo landet in der Conference League. Dort zeigen sie, wie gefährlich ihr Offensivfußball sein kann: In der Gruppenphase gegen AS Rom fertigen sie die Italiener mit 6:1 ab - es ist zugleich die höchste Karriere-Niederlage für Startrainer Jose Mourinho.
In der aktuellen Saison verpasst man denkbar knapp die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte: Die Norweger scheitern in den Playoffs in der Verlängerung an Dinamo Zagreb, das entscheidende 3:1 fällt in der 116. Minute.
Champions League als großer Traum
Das Ziel, die Champions League zu erreichen, wird in der kommenden Saison wohl unerreichbar. Konkurrent Molde FK führt die Meisterschaft mit neun Punkten und einem Spiel weniger an - und nur der Meister nimmt an der Qualifikation zur Champions League teil.
Auch wenn es nicht zum dritten Meistertitel reicht: Bodo schreibt seine Erfolgsgeschichte weiter. Im vierten Jahr in Folge spielen sie ganz vorne in der Liga mit, die Kaderstruktur und Spielidee passen. International haben die Norweger wieder die Möglichkeit, für Überraschungen zu sorgen. Vielleicht ja schon am kommenden Donnerstag gegen PSV Eindhoven in der Europa League.