Keine Einigung: Sanktionen für "One Love"-Binde weiter möglich
21.11.2022 | 09:30 Uhr
Die "One Love"-Kapitänsbinde von Manuel Neuer entspricht weiterhin nicht den Regularien des Fußball-Weltverbands FIFA und könnte zu Sanktionen führen.
Bei einer Beratung der Arbeitsgruppe der Europäischen Fußball-Union UEFA mit FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura wurde am Sonntag keine Einigung erzielt. "Zwei Tage vor dem Turnier mit eigenen Binden zu kommen ist natürlich schwierig", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf und bekräftigte im ZDF-Interview den Plan, die Binde im Turnierverlauf zu tragen.
Zuvor hatte der Fußball-Weltverband in der langen Diskussion um Botschaften auf den Spielführer-Binden angekündigt, eigene Kampagnen zu starten. Für das Tragen der vom DFB und anderen europäischen Verbänden initiierten "One Love-Binde" drohen nun möglicherweise Strafen.
"Die FIFA wurde mit langem Vorlauf darauf hingewiesen, dass wir damit auflaufen möchten. Daraufhin gab es keine Reaktion", so Neuendorf: "Wir haben nun die Position übermittelt, dass wir mit der Binde auflaufen - insofern sind wir hier nicht auf einen Nenner gekommen."
Die FIFA hatte erst am Freitag eine eigene neue Kapitänsbinde mit Botschaften angekündigt. Der Deutsche Fußball-Bund und andere europäische Top-Nationen werden aber bei ihrer mehrfarbigen im September angekündigten Binde bleiben - und notfalls auch eine Strafe akzeptieren. Der deutsche Nationaltorhüter Neuer hatte am Samstag gesagt, dass er die Kapitänsbinde im WM-Auftaktspiel gegen Japan am Mittwoch ungeachtet möglicher Sanktionen tragen werde.
Der DFB hatte im September verkündet, gemeinsam mit anderen Nationen wie England oder den Niederlanden die mehrfarbige Kapitänsbinde bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit zu tragen. WM-Gastgeber Katar steht unter anderem wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik.
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