Am Samstag kommt es in der Bundesliga zum absoluten Kracher zwischen Tabellenführer Bayer Leverkusen und Verfolger FC Bayern. Ze Roberto hat einst für beide Klubs gespielt und verrät, warum sein Herz dennoch für die Werkself schlägt. Zudem spricht er im exklusiven Interview mit Sky über die Bedeutung des Spiels, Xabi Alonso und mehr.

Ze Roberto bei Sky:

… auf die Frage, für welchen Verein sein Herz stärker schlägt:

"Ich habe tolle Erinnerungen an beide Klubs. Ich habe lange dort gespielt. Es war eine ganze tolle Saison bei Bayer 04 im Jahr 2001/02. Mit Bayern habe ich viele Titel gewonnen. Bayer Leverkusen fehlt es noch die Meisterschaft zu gewinnen. Die anderen beiden Titel sind schon lange her. Ich denke, aufgrund der starken Saison, die Leverkusen spielt und weil ich Leverkusen diese Emotionen in der Bundesliga wünsche, schlägt mein Herz diese Saison für Bayer 04."

… über die Bedeutung des Spiels:

"Bayern München ist ein Team, das vor keinem Angst hat, nicht in der Bundesliga und nicht in Europa. Wenn Sie auf den Platz kommen, wollen sie immer gewinnen. Ich denke nicht, dass sie Angst haben. Aber sie haben Respekt, aufgrund der aktuellen Form von Leverkusen. Bayer ist seit 30 Spielen ungeschlagen. 26 Siege und vier Remis, wenn ich richtig liege. Es ist also ein Team, was es zu respektieren gilt. Das Spiel ist wie ein Finale. Bayer Leverkusen auf dem ersten Platz, Bayern auf dem zweiten. Ich denke, dass das Spiel sehr entscheidend dafür ist, wer am Ende Meister wird. Klar, fehlen noch einige Spiele, aber ich denke, der Gewinner des Spiels wird Sicherheit bekommen, um bis zum Ende auf dem ersten Platz zu bleiben. Bayern war eigentlich schon fünf oder sechs Punkte hinter Leverkusen. Die Bayern sind sehr erfahren und wissen, wie man die Bundesliga entscheidet. Wenn du elfmal in Folge Meister wirst, hast du einfach viel Erfahrung und weißt, wie du die Spiele kontrollierst. Die Bedeutung des Spiels ist ganz klar."

… über Bayer-Trainer Xabi Alonso:

"Was mir sehr gut gefällt an Xabi Alonso, ist seine gelassene Art. Wie er sich voll und ganz darauf konzentriert, eine Mannschaft zu formen, die guten Fußball spielt. Seine Mannschaft spielt sehr ähnlich zu Manchester City. Sie wollen die Kontrolle über das Spiel haben und spielen mit viel Ballbesitz. Dieser Spielstil und die Philosophie, wie Xabi arbeitet, ist ausschlaggebend für die starke Saison. Für mich ist er ein Trainer, der eine große Zukunft vor sich hat. Er hat vor nicht so langer Zeit angefangen, aber er hat jetzt schon gezeigt, wie viel Potenzial und Erfolg er hat. Er ist in der Lage ein Team zu formen mit spektakulärem Fußball. Xabi spielt eine wichtige Rolle, nicht nur als Trainer, sondern als wäre er ein Mentor der Spieler. Wenn Spieler einen Trainer haben, der gleichzeitig Mentor ist, können sie viel mehr daraus schöpfen. Jonathan Tah ist da für mich ein Beispiel. Seine Entwicklung ist ein Beweis für Xabis Arbeit nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz. Auch jetzt im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Stuttgart haben sie eine starke Leistung gebracht. Da stehen sie jetzt im Halbfinale. Bayer Leverkusen ist schon erfolgreich und in dieser Saison haben sie es verdient, einen wichtigen Titel zu gewinnen."

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… über Lothar Matthäus und Franz Beckenbauer:

"Lothar war ein sehr wichtiger Spieler für Deutschland, den FC Bayern und für alle Vereine, für die er gespielt hat. Als ich klein war, habe ich Lothar in der Bundesliga verfolgt. Als ich dann nach Leverkusen gekommen bin und das erste Mal gegen Bayern gespielt habe, hat da Lothar gespielt. Ich war auf dem Platz, hab ihn angeschaut und dachte mir nur: 'Gegen Lothar zu spielen, ist für mich ein Traum.' Und der Traum ist wahr geworden. Danach habe ich Lothar bei einem Legendenspiel der Bayern wieder getroffen. Er ist eine großartige Person und war ein großartiger Spieler. Lothar ist klasse. Aber ich muss in dem Zuge auch Franz nennen, der uns leider vor kurzer Zeit verlassen hat. Er war eine Person, die ich in meiner Zeit beim FC Bayern kennengelernt habe. Er war ein Mensch mit einem ganz großen Herzen und ein Spieler, der eine Weltmeisterschaft mit verrenkter Schulter gespielt hat. Er hinterlässt schöne Erinnerungen, nicht nur bei mir, sondern in ganz Deutschland, bei allen fußballbegeisterten Menschen und hoffentlich auch bei der nachkommenden Generation, die Fußball spielt. Das soll daran erinnern, dass es im Fußball nicht nur um das Geld und die Berühmtheit geht. Es ist ein Privileg Fußball zu spielen. Man sollte mit so einer Leidenschaft spielen, wie es Lothar und Franz gemacht haben. Sie haben mit Leidenschaft gespielt und für Emotionen gesorgt. Wenn ich an die beiden denke, weckt das sehr gute Erinnerungen in mir."

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