FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg. Bundesliga.
Veltins ArenaZuschauer58.827.
Schalke gewinnt dank Caligiuri-Doppelpack gegen Wolfsburg
Tedescos Torwart-Wechsel zahlt sich aus
22.01.2019 | 14:44 Uhr
Schalke 04 startet mit einem positiven Erlebnis in die Rückrunde - und das, obwohl Coach Domenico Tedesco mit einem kurzfristigen Torwart-Wechsel für Furore sorgte.
Der angezählte Tedesco ging volles Risiko, verbannte Stammtorhüter und Kapitän Ralf Fährmann auf die Bank und wurde mit dem Befreiungsschlag für Schalke 04 belohnt. Der Vizemeister besiegte zum Rückrundenauftakt den VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:1) und machte einen ersten Schritt aus dem Tabellenkeller. Mann des Abend war ausgerechnet der Ex-Wolfsburger Daniel Caligiuri, dem ein Doppelpack gelang.
Als Zwölfter sind die Königsblauen zwar noch immer weit von ihren Ansprüchen entfernt und und den Europapokalplätzen entfernt, doch der Abstand auf den Relegationsplatz wuchs auf sieben Punkte. Die Niedersachsen haben trotz der ersten Niederlage seit Anfang November weiter das internationale Geschäft im Blick. Die frühe Schalker Führung durch Caligiuri (8., Foulelfmeter) glich Elvis Rexhbecaj aus (20.). Caligiuri (78.) sicherte den Gastgebern dann mit seinem vierten Saisontreffer den erst vierten Heimsieg der Saison.
"Das ist eine riesige Erleichterung, vor allem, weil wir nach dem Ausgleich so zurückgekommen sind. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg in Ordnung", sagte Matchwinner Caligiuri nach der Partie bei Sky.
Tedesco setzt Fährmann auf die Bank
Schon vor dem Anpfiff hatte der in die Kritik geratene Tedesco für einen Paukenschlag gesorgt: Fährmann, dienstältester Schalker und seit November 2013 die unumstrittene Nummer eins bei Königsblau, musste auf die Ersatzbank. U21-Nationaltorwart Alexander Nübel, der den 30-Jährigen schon im Herbst während dessen Verletzungspause wegen einer Leistenzerrung vertreten hatte, stand zwischen den Pfosten.
Nach Naldo, der in der Winterpause für 1,2 Millionen Euro zur AS Monaco verkauft wurde, verlor das Team damit seine letzte Identifikationsfigur. "Die Entscheidung ist uns extrem schwergefallen. Er ist zu Recht unser Kapitän und bleibt es auch, ein super Mensch und super Torwart. Aber in den letzten Spielen waren ein paar Unsicherheiten dabei. Und Alex hat es im Training auch super gemacht", sagte Tedesco vor dem Spiel bei Sky: "Wir hatten das Gefühl, dass Ralle nicht frei im Kopf ist." Die Maßnahme sei "eine Momentaufnahme" und "nichts Endgültiges".
Nübel rechtfertigt Vertrauen
Bereits in der fünften Minute bewies Nübel, dass er auf die Aufgabe vorbereitet war: Einen Kopfball von Admir Mehmedi wehrte der 22-Jährige mit einem starken Reflex ab. Bereits drei Minuten später durfte er die Schalker Führung bejubeln. Nach einem Foul von William, der sich im eigenen Strafraum den Ball zu weit vorlegte, an Alessandro Schöpf verwandelte Caligiuri souverän den fälligen Elfmeter.
Danach überließen die Gelsenkirchener den Wolfsburgern völlig die Initiative. Der Ausgleich fiel fast zwangsläufig: Nach einer Hereingabe von Renato Steffen schoss Mehmedi den Ball an den Pfosten, Rexhbecaj traf im Nachschuss. Nübel war machtlos, nur sieben Minuten später verhinderte er mit einer Parade gegen den völlig freistehenden Yannick Gerhardt einen Rückstand.
Wolfsburg belohnt sich nicht
Die Wölfe blieben die spielbestimmende Mannschaft. Die Schalker, die weiter auf ihre lange verletzten Stürmer Breel Embolo und Guido Burgstaller verzichten mussten, zogen sich mit ungenauen Pässen und groben Schnitzern im Spielaufbau immer mehr den Unmut ihrer Fans zu. Pfiffe begleiteten sie in die Pause.
Nach Wiederbeginn gingen die Gastgeber deutlich zielstrebiger zu Werke. Uth verpasste mit einem Kopfball das 2:1 (50.). Doch der neue Angriffsschwung erlahmte zunächst wieder. Nach Vorarbeit von Weston McKennie gelang dann Caligiuri aber doch noch der Siegtreffer. (sid)