Indian Wells News: Favoritencheck & Außenseiter - mit Alexander Zverev

Check-up zu Indian Wells: Zverev muss sich nach Eklat neu fokussieren

Heute startet in Indian Wells eines der größten Turniere im Tennis-Kalender. Unsere Kommentatoren Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser melden sich zum Turnierstart wie gewohnt mit ihrem Check-up.

Es ist wieder Zeit für "Tennis Paradise". Bei Indian Wells sprechen viele Tennis-Fans vom "gefühlten fünften Grand-Slam-Turnier". Für Alexander Zverev ist es das erste ATP-Turnier nach seinem Ausraster von Acapulco und seiner Strafe auf Bewährung für ein Jahr.

Novak Djokovic fehlt erneut aufgrund seiner fehlenden Impfung, ansonsten hat Turnierdirektor Tommy Haas aber ein Teilnehmerfeld vom Allerfeinsten.

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Favoritencheck:

Stefan Hempel: "Mein Favorit heißt Casper Ruud. Der Norweger ist langsam mal dran mit einem großen Titel. Mit seinem dominanten Vorhand-Topspin, seiner super Beinarbeit und dem verbesserten Aufschlag ist der Weltranglisten-Achte längst kein reiner Sandplatzspezialist mehr. Sollten es die Ansetzungen gut mit Ruud meinen und er kann tagsüber in der Sonne spielen, dann wird seine Topspin-Power durch den höheren Ballabsprung enorm an Qualität gewinnen.

Natürlich müssen wir auch Rafael Nadal nennen, der kommt mit einer Bilanz von 15:0-Siegen und drei Turniersiegen nach Indian Wells. So gut ist Nadal noch nie in eine Tennis-Saison gestartet. Interessant wird natürlich auch der erste Auftritt als neue Nummer eins von Daniil Medvedev."

Alexander Zverev - Status quo:

Marcel Meinert: "Alexander Zverev geht in Indian Wells erstmals seit dem Eklat von Acapulco wieder auf der Tour an den Start. Dementsprechend werden viele Augen auf ihn gerichtet sein. Abzuwarten bleibt, wie das (normalerweise recht zurückhaltende) Publikum in Indian Wells reagiert, und wie Zverev damit umgeht. Beim Davis Cup in Brasilien zeigte er sich zuletzt von einigen Beleidigungen noch unbeeindruckt. Die Konstellation ist für den Hamburger anspruchsvoll - sowohl mental als auch sportlich. Bisher hat er in 2022 seine eigenen hohen Erwartungen noch nicht erfüllt. Jetzt gilt es sich neu zu fokussieren, um wieder sportliche Schlagzeilen zu schreiben und an die Leistungen aus dem Vorjahr anzuknüpfen. Im letzten Herbst unterlag er in Indian Wells im Viertelfinale gegen Taylor Fritz, jetzt könnte man sich schon eine Runde vorher wiedersehen."

Die anderen Deutschen:

Paul Häuser: "Neben Zverev stehen noch vier weitere deutsche Tennis-Asse im Hauptfeld von Indian Wells. Besonders erfreulich ist dies für Philipp Kohlschreiber, der sich mit stolzen 38 Jahren als Nummer 136 der Welt durch die Quali gekämpft hat. Nun trifft er in der 1. Runde auf den jungen Finnen Emil Ruusuvuori, eine spannende Aufgabe. Danach würde der Argentinier Diego Schwartzman warten.

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Für Daniel Altmaier geht es zum Auftakt gegen den US-Amerikaner und Wildcard-Inhaber Steve Johnson. Da sollte auch was drin sein. Genauso wie bei Dominik Köpfer gegen das Enfant terrible Benoit Paire. Keine schlechte Auslosung.

Am schwierigsten hat es wahrscheinlich Jan-Lennard Struff erwischt. Er trifft auf Ilya Ivashka aus Belarus. Bei Ivashka (Nr. 41) ging es in den letzten Monaten in der Weltrangliste immer mehr nach oben, bei Jan-Lennard Struff (Nr. 58) dagegen leider mehr nach unten."

Dark Horses - Players to watch:

Stefan Hempel: "Nick Kyrgios ist immer ein Dark Horse! Er ist nur noch die 138 der Welt aber mit einem unglaublichen Talent gesegnet. Bei entsprechender Lust und Laune kann der Bad Boy aus Australien natürlich jeden schlagen, auch in Indian Wells. Hier hat Kyrgios 2017 Djokovic und Zverev besiegt - konnte dann im Viertelfinale gegen Federer nicht mehr antreten. Turnierdirektor Tommy Haas hat "Quick Nick" eine Wildcard gegeben. Dazu habe ich natürlich auch immer ein Auge auf Philipp Kohlschreiber. Besonders in Indian Wells traue ich ihm so einiges zu."

Marcel Meinert: "Indian Wells ist immer wieder gut, für einige echte Cinderella-Storys. Kandidaten für gutes "Tennistainment" könnten zum Beispiel die beiden Australier Nick Kyrgios oder Thanasi Kokkinakis sein. Auch Carlos Alcaraz traue ich auf dem langsamen Hartplatz in der Wüste viel zu - er ist aber längst kein "Dark Horse" mehr. Hochinteressant ist zudem das Comeback des viel zu lange verletzten Borna Coric und vor allem der Auftritt von Juncheng Shang. Der 17-Jährige hat sich als erster Chinese überhaupt für das Turnier in Indian Wells qualifiziert. Im letzten Jahr war er die Nummer eins der Junioren-Weltrangliste. Hat der Youngster tatsächlich das Zeug zum Star?"

Paul Häuser: "Ich habe drei Kandidaten besonders auf dem Zettel: Den hochveranlagten und so stylisch spielenden Lorenzo Musetti und die beiden Dauerbrenner Gael Monfils und Andy Murray."

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