Lehrstunde für Mischa Zverev
Aus im Achtelfinale
06.09.2017 | 11:04 Uhr
Chancenlos in New York: Mischa Zverev hat ausgerechnet auf der größten aller Tennis-Bühnen eine ganz schmerzhafte Niederlage erlitten und ist im Achtelfinale der US Open ausgeschieden.
Der Weltranglisten-27. aus Hamburg stand beim 2:6, 2:6, 1:6 gegen den wie entfesselt aufspielenden Wimbledon-Semifinalisten Sam Querrey (USA/Nr. 17) von Anfang an auf verlorenem Posten. "Das war natürlich enttäuschend, Sam hat unglaublich gut gespielt. Ich konnte nichts machen, sagte Zverev.
Verletzung an der Schulter
Er war allerdings auch von einer Verletzung an der Schulter des linken Schlagarms gehandicapt, wegen der er sich während der einseitigen Partie vor 23.771 Zuschauern zweimal behandeln lassen musste. "Das hat mich natürlich behindert, ich hatte keinen Touch beim Aufschlag. Und darauf bin ich angewiesen", meinte Zverev.
Nach nur 77 Minuten verwandelte Querrey seinen ersten Matchball im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadium - bezeichnenderweise mit seinem 55. Winner (davon 18 Asse). An gleicher Stelle hatte Zverev nur zwei Tage zuvor den Aufschlagriesen John Isner (USA/Nr. 10) in drei Sätzen regelrecht entzaubert.
Kohlschreiber noch im Rennen
Davis-Cup-Spieler Zverev hatte im Januar bei den Australian Open in Melboure erstmals ins seiner Karriere das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Nach dem Aus des 30-Jährigen hat von den in New York im Hauptfeld gestarteten deutschen Profis nur noch Philipp Kohlschreiber die Chance, in die Runde der letzten Acht einzuziehen.
Der an Position 32 gesetzte Augsburger spielt allerdings am Montag gegen Major-Rekordgewinner Roger Federer (Nr. 3). Der Schweizer hat gegen Kohlschreiber eine Bilanz von 11:0 Siegen. Zverev gab gegen Querrey gleich sechsmal seinen Aufschlag ab und konnte sich selbst keinen einzigen Breakpunkt erarbeiten. Der Amerikaner gewann 92 Prozent der Punkte, wenn sein erstes Service kam - und 54 Prozent der Punkte beim zweiten Aufschlag. "Es gab eigentlich nichts, was ich hätte besser machen können", sagte Querrey.
Das Match glich einer Lehrstunde. Querrey zauberte wie er wollte - und Mischa Zverev wirkte spätestens nach dem Verlust des zweiten Satzes desillusioniert.