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Tennis bei den French Open: Check-up mit Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser

Check-Up vor den French Open: Alcaraz die logische Titel-Wahl?

Carlos Alcaraz gilt als Favorit auf den Titel bei den French Open.
Image: Carlos Alcaraz gilt als Favorit auf den Titel bei den French Open.  © DPA pa

In Paris steht mit den French Open der zweite Grand Slam des Jahres an. Bei den Herren scheint Carlos Alcaraz der klare Favorit zu sein, während bei den Damen Iga Swiatek die besten Karten zu haben scheint. Doch wie stehen die Chancen von Alexander Zverev und den übrigen Deutschen?

Nach der Absage von Rafael Nadal scheint sein Landsmann Carlos Alcaraz die logische Wahl für den Titel. Doch das Feld ist nach den jüngsten Ergebnissen in Rom deutlich offener geworden. Ähnliches gilt auch für das Damenturnier mit Titelverteidigerin Iga Swiatek. Sie ist die logische Favoritin, hat nun aber deutlich mehr Konkurrenz als noch vor einem Jahr.

Hier kommt der Check-Up unserer Kommentatoren Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser für das große Spektakel Roland Garros.

Favoritencheck Herren:

Stefan Hempel: "Alcaraz, Djokovic oder Rune. Das sind meine Top 3 auf den Titel in Paris. Ohne Rekordchampion Rafael Nadal ist das Feld offen wie lange nicht. Es könnte auch einen Überraschungssieger geben. Das Jahr spricht für Alcaraz, die Erfahrung für Djokovic und der Spielwitz und das Selbstbewusstsein für Rune. Nachdem Medvedev zuletzt in Rom sein erstes Masters auf Sand gewann, ist er hier auch zu nennen, kommt aber für mich wie Rublev, Ruud und Sinner erst hinter den Top 3!"

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Alexander Zverev - Status quo:

Marcel Meinert: "Die deutsche Nummer eins - Zverev wird nach seinem Halbfinaleinzug in Genf wieder an Jan-Lennard Struff vorbeiziehen, darf jetzt nicht die Geduld verloren. In der Schweiz war die Finalteilnahme möglich, allerdings gehört Nicolas Jarry auch zu den besten Sandplatzspielern dieses Jahres. Die Auslosung hat es mit dem Hamburger durchaus gut gemeint. Der eigene Anspruch wird es sein, die 3. Runde zu erreichen. Dann warten die größeren Kaliber, zum Beispiel mit Frances Tiafoe. Einen Spieler dieses Formats (Top 20) hat der Deutsche seit seinem Comeback nicht mehr geschlagen. Wenn ihm das in Paris gelingt, wäre das ein ganz entscheidender Schritt. Sollte er die Punkte aus dem Halbfinale des Vorjahres verteidigen können, käme das bei der großen Konkurrenz aktuell einer kleineren Sensation gleich."

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Ex-Tennisprofi spricht über seine Favoriten auf den Titelgewinn bei der diesjährigen French Open.

Chancen der anderen Deutschen:

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Paul Häuser: "Jan-Lennard Struff hatte kein Losglück. Nach seinem sensationellen Run bis ins Finale von Madrid ist Struffi nun in Paris an Position 21 gesetzt, trifft nun aber direkt auf den starken Tschechen Jiri Lehecka, die Nummer 40 der Welt. Übersteht Struff aber diese Hürde, dann ist ihm bei diesem Grand Slam aber ganz viel zuzutrauen. Daniel Altmaier trifft zum Auftakt auf den Schweizer Marc-Andrea Hüsler. Bei einem Sieg winkt in Runde zwei ein Duell mit Jannik Sinner, eine knackige Auslosung für den zuletzt aber auch sehr stark aufspielenden Altmaier. Das Viertelfinale von Madrid gibt ihm sicherlich immer noch Auftrieb. Oscar Otte ist gerade noch ins Hauptfeld reingekommen und trifft in Runde eins auf den aufstrebenden Russen Alexander Shevchenko, Schützling vom früheren Thiem-Coach Günter Bresnik. Eine komplizierte Aufgabe wartet also auf alle Deutschen."

Dominic Thiem - Status quo:

Stefan Hempel: "Tatsächlich ist es über 2 Jahre her, dass Dominic Thiem ein Match bei einem Grand Slam Turnier gewann. Die Auslosung lässt durchaus österreichische Träumereien zu. Pedro Cachin aus Argentinien in Runde 1 ist machbar und mit entsprechend guten Erinnerungen an immerhin zwei Finals bei den French Open wäre Thiem schon was zuzutrauen, vielleicht nochmal ein Neustart. Seit Monte Carlo trainiert der Lichtenwörther mit Neu-Coach Benjamin Ebrahimzadeh sehr hart und könnte sich jetzt wieder in Position bringen."

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Dark Horses - Players to watch:

Marcel Meinert: "Ein junger Schweizer will in die Fußstapfen von Roger Federer treten. Dominic Stricker, der vom Deutschen Dieter Kindlmann trainiert wird, feiert im Stade Roland Garros seine Grand-Slam-Premiere. Sie sollten sich diesen Namen in jedem Fall merken, auch wenn es wohl noch nicht zu einem tiefen Lauf reichen wird. Sein Auftaktgegner Tommy Paul sollte sich aber in jedem Fall in Acht nehmen."

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Paul Häuser: "Traditionell habe ich Lorenzo Musetti ganz weit oben bei meinen Notizen. Der ist aber mittlerweile viel mehr als nur ein dark horse. Die schönste Geschichte im Feld schreibt mein früherer Serien-Geheimtipp Lucas Pouille. Der hat sich nach einem schlimmen Absturz und dem Kampf gegen Depression, Alkoholismus und Schlafstörungen nun durch die Quali gekämpft und wird vom frenetischen französischen Publikum auch weiter nach vorne gepeitscht werden."

Stefan Hempel: "Ich halte fest am Briten Jack Draper. Der hat mich nachhaltig beeindruck. Dazu kommt jetzt aber auch noch der Chilene Nicolas Jarry, beflügelt durch seinen bärenstarken Auftritt in Genf."

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Favoritencheck Damen:

Paul Häuser: "Ganz oben auf der Favoritinnenliste steht die Titelverteidigerin Iga Swiatek. Für die Polin winkt bereits der dritte Roland Garros Triumph. Doch die Herausforderinnen haben diese Saison zugenommen. Vor allem die Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka ist für Swiatek sehr gefährlich. Im Madrid Endspiel konnte Sabalenka Swiatek bereits besiegen. Ebenfalls in der Verlosung ist die Wimbledon-Championesse und Aussie-Open- Finalistin Elena Rybakina und die US-Amerikanerin Jessica Pegula. Mit dem Heimpublikum im Rücken geht vielleicht auch diesmal so richtig was für Caroline Garcia."

Chancen der Deutschen:

Marcel Meinert: "Die deutschen Ladies dürften es im Stade Roland Garros sehr schwer haben. Tatjana Maria (gegen Beatriz Haddad Maia) und Jule Niemeier (gegen Daria Kasatkina) haben ihr Potenzial in den zurückliegenden Monaten zu selten abrufen können und sind gegen zwei Top15-Spielerinnen in der absoluten Außenseiterrolle. Anna-Lena Friedsam, die zuletzt auch beim Billie Jean King Cup begeisterte, dürfte noch am besten in Form sein. Sie hat mit der Lucky Loserin Nao Hibino aus Japan die scheinbar einfachste Aufgabe erwischt."

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Dark Horses - Players to watch:

Stefan Hempel: "Ich bin sehr gespannt auf die Brasilianerin Beatriz Haddad Maia. Die 26-Jährige hat sich in den letzten Jahren konsequent weiter entwickelt und greift nun die Weltspitze auf Sand so richtig an."

Marcel Meinert: "Sie gehört zu den Shootingstars auf der WTA-Tour. Mirra Andreeva erreichte bei den Australian Open das Juniorinnen-Finale. In Paris qualifizierte sich die 16-Jährige bereits für das Damen-Hauptfeld. In Madrid sorgte sie mit einer Wildcard für Furore und musste sich erst der späteren Turniersiegerin Aryna Sabalenka geschlagen geben. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie auch auf der großen Grand-Slam-Bühne für Furore sorgt. Das Selbstvertrauen, dass Mirra Andreeva - ihre Schwester Erika ist ebenfalls Tennisprofi - an den Tag legt, ist beeindruckend."

Paul Häuser: "Die Chinesin Qinwen Zheng spielt einen extremen Topspin und hat damit im letzten Jahr bereits Iga Swiatek ordentlich gefordert. Ihr traue ich dieses Jahr ein ganz besonders starkes Turnier zu. Konsequent auch immer auf meinem Zettel steht die Lettin Jelena Ostapenko, die Turniersiegerin von 2017."

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