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Wimbledon: Vier Hammerduelle in der 1. Runde

Venus & deutscher Coup? Vier Highlights zum Wimbledon-Start

Die Auslosung für die 1. Runde in Wimbledon (3. bis 16. Juli LIVE & EXKLUSIV auf Sky) hat gleich mehrere Hochkaräter hervorgebracht. Wir zeigen Euch vier Spiele, die zum Auftakt an der Church Road besonders hervorstechen.

DOMINIC THIEM (AUT) - STEFANOS TSITSIPAS (GRE/5)

Von den Namen nach ist es das Spiel der ersten Runde. Während Tsitsipas weiterhin zur Weltspitze zählt, sucht Thiem nach seiner Handgelenksverletzung aus dem Juni 2021 immer noch seine Form. Der Österreicher ist mittlerweile nur noch auf Position 90 der Weltrangliste geführt und geht daher als klarer Außenseiter in das Match, auch wenn der direkte Vergleich knapp mit 5:4 für Thiem spricht. Zuletzt verlor der US-Open-Champion von 2020 gegen Alexander Zverev seine Auftaktpartie in Halle.

Tsitsipas schied in Halle sowie in Stuttgart jeweils im Achtelfinale aus. Wie auch bei Thiem ist Rasen der schwächste Belag des Griechen. Beide haben in ihrer Karriere bislang jeweils einen Titel auf Rasen geholt, in Wimbledon ging es für beide nie über das Achtelfinale hinaus. Anders als Thiem wartet Tsitsipas noch auf seinen ersten Grand-Slam-Erfolg, bei den Australian Open im Januar zog er im Endspiel gegen Novak Djokovic den Kürzeren und verlor damit auch sein drittes Grand-Slam-Finale.

Wimbledon 2023

  • Datum: 3.-16. Juli
  • Ort: London (England)
  • Kategorie: Grand Slam
  • Übertragung TV und Livestream:
  • Sky, skysport.de & Sky Sport App

Das bisher letzte Aufeinandertreffen mit Thiem entschied Tsitsipas Ende April in Madrid knapp für sich. Nun steht das erste Match zwischen den beiden auf Rasen an. Auf den Sieger könnte dann in der 2. Runde ein weiteres Hammerduell warten. Denn sollte Andy Murray sein Duell gegen seinen britischen Landsmann Ryan Peniston gewinnen, würde der zweifache Wimbledon-Champion auf den Sieger zwischen Thiem und Tsitsipas warten.

Prognose von Sky Wimbledon-Kommentator Paul Häuser: "In Madrid hat Thiem gegen Tsitsipas sein bestes Spiel seit Langem gezeigt. Da hat er ganz unglücklich im Tiebreak des dritten Satzes verloren. Ich hatte aber das Gefühl, dass er wieder da ist. Allerdings hat er das Niveau unter seinem neuen Trainer Benjamin Ebrahimzadeh in der Folge nicht bestätigen können. Vor allem der Return auf dem schnellen Rasen macht mir Sorgen. Die Quote passt nicht, er bringt zu wenig ins Feld und kommt daher zu selten in die Ballwechsel. Tsitsipas ist der klare Favorit. Er bringt alles mit, was es für gutes Rasentennis braucht. Allerdings hat er auf dem Belag bislang wenig überzeugt, daher fehlt ihm auch das Selbstverständnis. Zudem hat er keine gute Rasensaison gespielt und die nun in der Öffentlichkeit bekannte Beziehung zu Paula Badosa scheint ihn abzulenken. Dennoch sage ich: Tsitispas in Vier."

VENUS WILLIAMS (USA/WC) - ELINA SVITOLINA (UKR/WC)

Das Duell zweier Spielerinnen, die eine Wildcard für Wimbledon erhalten haben. Williams tritt mit ihren 43 Jahren insgesamt zum 24. Mal an der Church Road an, ihr erstes Match auf dem heiligen Rasen absolvierte sie 1997. Fünf ihrer sieben Grand-Slam-Titel im Einzel holte die US-Amerikanerin in Wimbledon. Im Finale stand sie zuletzt 2017, danach kam sie nicht mehr über die 3. Runde hinaus. Kurios: Williams konnte außerhalb von Wimbledon keinen weiteren Titel in ihrer langen Karriere auf Rasen einfahren.

Mittlerweile ist Williams, die an der Church Road äußerst beliebt ist und sehr viele Fans hat, außerhalb der Top-500 in der WTA-Weltrangliste platziert und geht daher wie auch Svitolina mit einer Wildcard in London an den Start. Die Ukrainerin meldete sich nach ihrer Babypause Anfang April eindrucksvoll auf der WTA-Bühne zurück. In Straßburg feierte die ehemalige Nummer drei der Welt den Turniersieg, bei den French Open erreichte sie das Viertelfinale.

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Auf Rasen hat Svitolina allerdings noch keinen Titel gewonnen. Im Juniorinnen-Finale 2012 von Wimbledon unterlag sie der Kanadierin Eugenie Bouchard. Gegen Williams hat Svitolina eine Bilanz von 3:1. Die letzten beiden Begegnungen fanden im Jahr 2019 ebenfalls bei Grand-Slam-Turnieren statt. Sowohl bei den French Open (1. Runde) als auch US Open (2. Runde) setzte sich Svitolina durch. Im selben Jahr erreichte sie mit dem Halbfinale ihr bestes Resultat in Wimbledon.

Prognose von Sky Wimbledon-Kommentator Markus Götz: "Was für eine wunderbare Ansetzung auf dem Centre Court an Tag eins. Rekordteilnehmerin Williams gegen Mama Svitolina, die zuletzt nach ihrer Babypause stark aufgespielt hat, speziell in Paris. Williams weiß als fünffache Championesse genau, was auf Rasen gefragt ist. Sie ist wohl die beliebteste Spielerin auf der WTA-Tour. Besonders in England, wo sie so viele Erfolge in Wimbledon gefeiert hat, werden die Fans hinter ihr stehen und sie pushen. Svitolina ist allerdings unter normalen Umständen die Favoriten. Alter und Verfassung sprechen klar für die Ukrainerin, die topfit ist. Ich sage: Svitolina in Zwei."

SOFIA KENIN (USA/Q) - COCO GAUFF (USA/7)

Das US-amerikanische Duell verspricht eine Menge Spannung. Kenin scheint nach vielen Verletzungen und frühen Niederlagen zumindest auf Rasen wieder zu ihrer Form zu finden. Denn in der Qualifikation gewann Kenin ihre drei Matches allesamt souverän und gab dabei insgesamt nur 14 Spiele ab. Bei den French Open schied sie noch in der 1. Qualifikationsrunde aus. Nach ihrem starken Jahr 2020 samt Titel bei den Australian Open, wo sie Gauff damals im Achtelfinale schlug, ging es für Kenin bergab.

Blinddarm-OP, positiver Coronatest und eine hartnäckige Fußverletzung warfen sie anschließend zurück. Langsam arbeitete sich die 24-Jährige zurück und kratzt mittlerweile wieder an den Top-100 der Weltrangliste. Trotz der guten Auftritte in der Qualifikation ist Rasen bislang nicht ihr favorisierter Belag. Kenin kam in Wimbledon noch nie über die 2. Runde hinaus und holte bislang nur einen Titel auf Rasen (2019 auf Mallorca).

Gauff hatte 2019 für Stauen gesorgt, als sie sich im Alter von 15 Jahren und 106 Tage als jüngste Spielerin der Geschichte der Open Era an der Church Road für das Hauptfeld qualifizierte und gleich in Runde eins Venus Williams ausschaltete. Ihr Erfolgslauf wurde erst im Achtelfinale von der späteren Turniersiegerin Simona Halep beendet. Auch im Vorjahr erreichte Gauff die Runde der letzten 16. Gegen Kenin gewann Gauff auf dem Weg zu ihrem dritten Karrieretitel im Januar im Achtelfinale von Auckland.

Prognose von Sky Wimbledon-Kommentator Hannes Herrmann: "Ein ganz undankbares Los für Gauff zum Auftakt. Kenin befindet sich nach einem verletzungsbedingt schwierigen Jahr 2022 auf dem Weg zurück zur alten Stärke. Sie hat sich stark durch die Qualifikation gespielt und zudem unlängst in Rom Aryna Sabalenka geschlagen. Das Duell findet auf dem Court 1. statt, dort wo 2019 Gauff ihren Durchbruch mit dem Sieg gegen Venus Williams schaffte. Sie muss direkt ihr bestes Tennis auspacken, um sich gegen Kenin durchzusetzen. Ich sage, sie schafft das auch: Gauff in Drei."

YANNICK HANFMANN (GER) - TAYLOR FRITZ (USA/9)

Hanfmann befindet sich in der bislang besten Form seiner Karriere. Mit seiner jüngsten Halbfinal-Teilnahme auf Mallorca - wo er unter anderem im Achtelfinale Stefanos Tsitsipas besiegte - ist er in der aktuellen ATP-Weltrangliste auf Platz 48 geklettert und liegt damit erstmals in den Top-50. In Wimbledon ist der 31-jährige Karlsruher nach 2021 zum zweiten Mal dabei. Das bislang einzige Duell mit Fritz fand erst im Mai in Rom statt, Hanfmann setzte sich glatt in zwei Sätzen durch und erreichte anschließend nach einem Erfolg gegen Andrey Rublev sogar das Viertelfinale.

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Fritz hingegen sucht aktuell nach seiner Form. Der Indian-Wells-Champion von 2022 verlor zuletzt in Stuttgart im Viertelfinale sowie in Queens bereits im Achtelfinale. Dabei fühlt sich der 25-jährige US-Amerikaner auf Rasen eigentlich wohl. Fritz gewann 2019 und 2022 jeweils das Turnier in Eastbourne und erreichte im Vorjahr in Wimbledon das Viertelfinale, wo er erst in einem Fünfsatz-Thriller Rafael Nadal unterlag. Der Top-10-Spieler gewann in diesem Jahr den Titel in Delray Beach.

Prognose von Sky Wimbledon-Kommentator Marcel Meinert: "Wenn einer weiß, wie man Fritz schlägt, dann ist es Hanfmann. Auf seinem Lieblingsbelag Sand hat er in Rom einen der größten Siege seiner Karriere gegen ihn gefeiert. Auf Rasen ist der US-Amerikaner zwar der große Favorit, doch seine Leistungskurve zeigte zuletzt etwas nach unten. Hanfamnn bezwang zuletzt Tsitsipas auf Mallorca in der Wimbledon-Vorbereitung. Ich glaube daher auch an eine Überraschung in der 1. Runde und sage: Hanfmann in Fünf."

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