Philipp Raimund trumpft bei Vierschanzentournee auf, Karl Geiger muss Debakel hinnehmen
Achtungserfolg für Philipp Raimund, schwere Schlappe für Karl Geiger: Der fünfmalige Skisprung-Weltmeister hat den Auftakt der Vierschanzentournee vermasselt.
28.12.2025 | 17:59 Uhr
Geiger muss beim ersten Springen in Oberstdorf zuschauen.
Er kam in der Qualifikation nicht über 106,5 Meter hinaus und landete damit auf Rang 53. Raimund dagegen beendete die Qualifikation auf Platz zwei. "Das war phänomenal. Es ist wunderbar und fühlt sich einfach mega schön an", sagte der 25-Jährige nach einer starken Qualifikation in seiner Heimat Oberstdorf.
Favorit Prevc in Qualifikation vorne
"Das ist ein Satz mit X, das ist ziemlich bitter. Das muss man aufrecht hinnehmen, es hilft nix. Es schmeckt schon eher sauer, die ganze Pille", sagte Geiger in der ARD. In der Interviewzone fügte der 32-Jährige frustriert an: "Das war ein sauberer Griff ins Klo. Es ärgert mich richtig."
Raimund hingegen nährte vor 15.500 Zuschauern die Hoffnung auf den ersten deutschen Tournee-Gesamtsieg seit 24 Jahren. Der 25-Jährige sprang 132,5 Meter und musste sich nur dem slowenischen Topfavoriten Domen Prevc geschlagen geben, der 139,5 Meter weit flog.
Raimund genoss anschließend das Bad in der Menge. "Es ist wunderbar, so viele Leute hier zu haben. Und dann noch gute Sprünge zu machen, ist halt gleich doppelt so geil", sagte er in der ARD. Der auch im Gesamtweltcup führende Prevc sprang mit 139,5 m allerdings in einer eigenen Liga. "Er ist einfach ein Flugphänomen, das muss man ganz ehrlich sagen. Da habe ich noch ein bisschen Weg dahin", sagte auch Raimund. Dritter wurde Titelverteidiger Daniel Tschofenig aus Österreich.
Arena am Montag ausverkauft
Neben Raimund sind auch Felix Hoffmann (12.), Pius Paschke (21.), Andreas Wellinger (39.), Constantin Schmid (44.) und Luca Roth (46.) für das Finale der besten 50 Athleten an diesem Montag (16:30 Uhr/ARD und Eurosport) qualifiziert. Wellinger wirkte mit seinem 117-Meter-Satz nicht zufrieden, schaffte es im Gegensatz zu Geiger aber in den Wettbewerb. "Das tut uns allen in der Seele weh", sagte Ex-Springer Sven Hannawald über Geiger.
Schon um die Mittagszeit und bei herrlichem Sonnenschein hatten tausende Menschen die Partymeile im Kern des malerischen Örtchens im Allgäu gesäumt. Die WM-Arena von 2021 soll am Montag ausverkauft sein. Auf Oberstdorf folgt das Neujahrsspringen am 1. Januar in Garmisch-Partenkirchen. Der bislang letzte deutsche Gesamtsieger bei der Tournee war Hannawald im Jahr 2002.
DIE DEUTSCHEN DUELLE IM ÜBERBLICK:
Philipp Raimund (Oberstdorf/2.) - Junshiro Kobayashi (Japan/49.)
Felix Hoffmann (Heidersbach/12.) - Andreas Wellinger (Ruhpolding/39.)
Pius Paschke (Kiefersfelden/21.) - Robin Pedersen (Norwegen/30.)
Luca Roth (Meßstetten/46.) - Jan Hörl (Österreich/5.)
Constantin Schmid (Oberaudorf/44.) - Ryoyu Kobayashi (Japan/7.)
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