Kombinierer Geiger holt auch ohne Podest Olympia-Schwung
02.02.2022 | 18:50 Uhr
Vinzenz Geiger läuft nach dem Sieg am Samstag in Seefeld am Gesamtpodest vorbei. Das deutsche Olympia-Team reist dennoch gestärkt nach Peking.
Vinzenz Geiger lehnte völlig erledigt auf seinen Skistöcken und pustete ausgiebig durch. Die knüppelharte Olympia-Generalprobe in Seefeld hatte dem besten deutschen Kombinierer zwar nur den unbefriedigenden vierten Platz, dafür aber wertvolle Erkenntnis und neuen Schwung für den Griff nach Gold in Peking gebracht. "Es gibt noch ein paar Baustellen, von alleine geht nichts", sagte der Oberstdorfer im ZDF: "Aber insgesamt kann ich sehr zufrieden sein."
Nach Platz zwei am Freitag und seinem zweiten Saisonsieg am Samstag reichte es für den 24-Jährigen zum Abschluss beim Gesamttriumph des Norwegers Jörgen Graabak nicht zum erhofften Podest beim Tiroler Triple. Doch wichtiger war ohnehin der Härtetest-Charakter im Hinblick auf die am Freitag beginnenden Winterspiele in China.
"Für die ganze Mannschaft war das wichtig für das Selbstvertrauen", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der mit seinem Quintett am Mittwoch aus der Österreicher Höhenlage nach Peking reist: "Im Laufen waren wir die ersten Tage überragend, aber heute etwas müde - man hat die Strapazen der Vortage gemerkt."
Der 30 Jahre alte Graabak, der drei Jahre lang keinen Weltcup gewonnen hatte, setzte sich auf der letzten Etappe des kräftezehrenden Wettkampfs über drei Tage nach dem 12,5 km langen Skilanglauf mit 1,5 Sekunden Vorsprung auf Österreichs Weltmeister Johannes Lamparter durch. Topfavorit Jarl Magnus Riiber, Triple-Sieger von 2020 und 2021, zeigte erneut Schwächen und wurde Dritter (+14,9).
Geiger (Oberstdorf) kämpfte sich mit einer Energieleistung noch um drei Plätze nach vorne, hatte aber 47,8 Sekunden Rückstand auf Graabak. Julian Schmid (Oberstdorf), der auf Rang zwei in die Loipe gegangene Terence Weber und der viermalige Triple-Sieger Eric Frenzel (beide Geyer) belegten die Plätze neun bis elf. Johannes Rydzek (Oberstdorf) komplettierte das Quintett der Olympia-Fahrer auf Platz 14.
Das Springen des letzten Tages war am Mittag wegen starker Winde abgesagt worden und der provisorische Wertungsdurchgang (PCR) vom Samstag als Grundlage für den entscheidenden Skilanglauf gewertet worden. Dies kostete Geiger eine bessere Ausgangsposition als Platz sieben.
An drei Tagen in Folge wurde in Seefeld ein Wettkampf ausgetragen, dabei steigerte sich die Laufdistanz von 7,5 über 10 auf 12,5 km. Gesprungen wurde jeweils einmal. Die Top 15 jedes Tages erhielten Bonuspunkte, die sie als Vorsprung mit in den nächsten Tag nahmen. Die Zeitabstände nach dem Skilanglauf waren anders als in den Vorjahren nicht von Belang.
Sport-Informations-Dienst (SID)
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