FC Barcelona News: Aubameyang, Ferran Torres, Adama Traore bieten Optionen

Traore, Auba & Co. - Barca greift mit runderneuerter Offensive wieder an

Adama Traore (r.) kehrt leihweise zum FC Barcelona zurück.
Image: Adama Traore (r.) kehrt leihweise zum FC Barcelona zurück.  © DPA pa

Hinter dem FC Barcelona liegen schreckliche Monate. Der Renommierklub geht sportlich am Stock und auch sportlich lief es zuletzt nicht wirklich. Doch in der abgelaufenen Wintertransferperiode konnte Barca sich überraschend gut mit namhaften Akteuren verstärken und greift neu an.

Die Saison 2021/22 verläuft bisher schrecklich für den stolzen FC Barcelona. In der Champions League schied man erstmals seit 21 Jahren bereits in der Vorrunde sang- und klanglos aus. In der Copa del Rey musste der Titelverteidiger nach einer 2:3-Niederlage bei Athletic Bilbao auch schon im Achtelfinale die Segel streichen und in der Liga läuft es nicht viel besser.

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Barca-Offensive stottert in dieser Saison

Zwar ist man in der Primera Division seit sechs Spielen ohne Niederlage (drei Siege, drei Remis), droht aber als Tabellenfünfter das Minimalziel Königsklasse zu verpassen. Dem neuen Trainer Xavi gelang es zuletzt zwar die Defensive etwas zu stabilisieren, aber die Offensive stottert auch unter der Barca-Legende zu häufig. Die Abgänge von Antoine Griezmann und vor allem Lionel Messi sowie die kurzfristige Rücktritt von Neuzugang Sergio Aguero konnten nicht ansatzweise kompensiert werden.

In den sechs Vorrundenpartien der CL gelangen den Blaugrana beispielsweise gerade einmal erbärmliche zwei Tore durch Gerard Pique und Ansu Fati (jeweils gegen Schlusslicht Dynamo Kiew). In der Liga ein ähnliches Bild, denn nach 21 Spieltagen konnten die Katalanen bisher nur 32 Tore erzielen. Zum Vergleich: Tabellenführer Real Madrid jubelte schon 47 Mal, auch wenn die Königlichen bereits ein Spiel mehr absolviert haben.

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Finanzielle Lage macht Verstärkungen schwieriger

Es ist also klar: Barca braucht Verstärkungen für die Offensive, aber das ist leichter gesagt als getan, denn dem stolzen Klub machen fast 1,4 Milliarden Verbindlichkeiten derzeit das Leben sehr schwer. Gegen die Führung um Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu wird deshalb angeblich sogar wegen Wirtschaftskriminalität ermittelt. Große Sprünge auf dem Transfermarkt waren also für die neuen Verantwortlichen um Joan Laporta eigentlich nicht möglich. Dennoch gelang es Barca, im gerade abgelaufenen Wintertransferfenster gleich vier neue Spieler an Land zu ziehen, um die lahmende Offensive zu beleben.

Oldie Dani Alves - der mit 44 Titeln erfolgreichste Fußballer der Geschichte - wurde bereits im November verpflichtet, durfte aber erst seit Jahresbeginn mitwirken. Dabei zeigte er durchaus ansprechende Leistungen und machte klar, dass er nicht nur als Gute-Laune-Bär für die Kabine von Xavi reaktiviert wurde.

Alves bringt frischen Wind - Torres als Königstransfer

Inwieweit der bald 39-Jährige von Woche zu Woche Höchstleistungen liefern kann, muss natürlich abgewartet werden. Bisher absolvierte er vier Pflichtspiele für Barcelona und bereitete dabei gegen Granada und im Pokal in Bilbao immerhin schon je einen Treffer vor. Zum Vergleich: Stammrechtsverteidiger Sergino Dest brachte es in 18 Pflichtspielen gerade einmal auf drei Assists, sein Vertrerer Oscar Mingueza kommt in 14 Begegnungen auf eine Torbeteiligung.

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Nach Alves kam mit Ferran Torres der absolute Wunschspieler von Xavi. Stolze 55 Millionen musste man für die vielseitige Offensivwaffe an Manchester City überweisen und musste dabei durchaus kreativ werden, um einen Transfer dieses Volumens stemmen zu können.

Doch das Geld für Barcas Königstransfer scheint gut investiert. Der 21-Jährige soll zusammen mit Ansu Fati, Pedri und Gavi eine neue Goldene Generation in Barcelona bilden und der Start war zumindest verheißungsvoll. Zweimal stand er bisher in der Startformation, zweimal war an einem Treffer beteiligt: Gegen Bilbao gelang ihm ein Traumtor zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich und gegen Alaves bereitete er den Siegtreffer von Frenkie de Jong kurz vor Schluss vor.

Traore kommt für den rechten Flügel

In beiden Partien agierte er als Rechtsaußen im von Xavi präferierten 4-3-3-System, könnte aber auch andere Positionen bekleiden, wie Sky Sport hier im Detail aufzeigt. Gut möglich, dass er schon in den kommenden Spielen entweder über links kommt oder als falsche Neun im Zentrum agiert, denn für den rechten Flügel konnten sich die Katalanen kurz vor Transferschluss noch eine Verstärkung sichern.

Adama Traore kommt leihweise von den Wolverhampton Wanderers nach Barcelona zurück, Barca verfügt zudem über eine Kaufoption. Der bullige Tempodribbler wurde von 2004 bis 2013 in La Masia ausgebildet, ehe er in die Premier League wechselte. Der 145. La-Masia-Debütant landete über die Stationen Aston Villa, FC Middlesbrough 2018 eben bei den Wolves und entwickelte sich dort einem hervorragenden Flügelspieler. Traore ist zwar recht ungefährlich vor dem Tor (nur acht Tore in 123 Spielen für Wolverhampton), aber er versteht es hervorragend durch Dribblings die Statik eines Spiels zu verändern, indem er Überzahlsituationen schafft.

In den vergangenen drei Jahren hatte er die meisten erfolgreichen Dribblings pro 90 Minuten aller Premier-League-Spieler. Mehr noch: Seit der Saison 2018/19 hatte mit Messi überhaupt nur ein Spieler in Europas Top-Ligen mehr erfolgreiche Dribblings vorzuweisen als Traore mit 484.

Neuzugang auf den Spuren von Messi

Der PSG-Star kam im gleichen Zeitraum auf genau 500 Dribblings. Da Traore meistens den Weg zur Grundlinie oder das Zusammenspiel mit dem hinterlaufenden Außenverteidiger sucht und nur selten in die Mitte zieht, um selbst abzuschließen, ist der 26-Jährige rechts deutlich besser aufgehoben als links.

In der laufenden Spielzeit konnte der Spanier in den vergangenen Wochen nicht mehr so überzeugen wie sonst und fand sich öfters auf der Bank wieder. Barca hofft, dass ihm die Luftveränderung gut tut, denn es ist gerade einmal zwei Jahre her, dass Liverpool-Coach Jürgen Klopp in den höchsten Tönen vom Flügelspieler sprach.

Sollte Traore wieder seine Topform erreichen, dürfte sich wohl auch ein weiterer Barca-Neuzugang aus der Premier League freuen. Pierre-Emerick Aubameyang löste auf den letzten Drücker seinen Vertrag beim FC Arsenal auf und unterschrieb nun einen Vertrag bis 2025 in Barcelona. Die Katalanen können diesen allerdings schon 2023 per Option auflösen.

Aubameyang fürs Sturmzentrum verpflichtet

Der ehemalige BVB-Star ist bekannt als klassischer Abschlussspieler und könnte mit Nebenleuten wie Torres und Traore nach seiner zuletzt schwierigen Zeit bei den Gunners wieder aufblühen, wenn er entsprechend gefüttert wird. Seinen Torriecher hat er jedenfalls in Dortmund und London eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sowohl in der Bundesliga als auch in der Premier League wurde er Torschützenkönig, auch wenn die Quote zuletzt bei Arsenal nicht immer passte.

In der vergangenen Saison erzielte er "nur" zehn Tore in 29 Spielen und dieses Jahr war er vier Mal erfolgreich in den 14 Ligaspielen. Mit seinen 32 Jahren sollte Auba aber sicherlich noch ein paar gute Jahre vor sich haben, auch wenn derzeit noch fraglich ist, wann der Gabuner wirklich helfen kann. Sein letztes Pflichtspiel datiert vom 6. Dezember 2021. Anschließend hatte er einen kurzen Schreckmoment wegen Herzprobleme, aber der 32-Jährige ist nach eigenen Angaben komplett fit und bestand auch den obligatorischen Medizincheck.

Ein Dreiersturm mit Traore rechts, Aubameyang in der Mitte und Ferran Torres über linke Seite kann sich aber definitiv sehen lassen und ist wohl auch mehr, als sich viele Barca-Fans von dieser Transferphase versprochen haben. Zudem hat Xavi mit den beiden Mittelstürmern Martin Braithwaite und Luuk de Jong, der zuletzt einige wichtige Tore erzielen konnte, Alternativen in der Hinterhand.

Auch Barcas bester Torjäger Memphis Depay wird sicherlich um seinen Platz kämpfen und hat sicherlich die Qualität für die Stammelf. In rund sechs Wochen kehrt zudem auch Supertalent Fati nach seiner Muskelverletzung zurück und erhöht die Qualität noch einmal.

Wie geht's weiter mit Dembele?

Und dann ist da noch Ousmane Dembele, der sich eigentlich einen neuen Verein suchen sollte und daher zuletzt nur noch auf der Tribüne saß. Doch der Franzose ist auch nach dem Deadline Day noch Spieler des FC Barcelona, auch wenn Präsident Laporta davon ausgeht, dass der ehemalige Dortmunder schon bei einem neuen Klub ab Sommer unterschrieben hat. Eine Vertragsverlängerung ist daher sehr unwahrscheinlich, aber eine Begnadigung für die kommende Rückrunde kann nicht völlig ausgeschlossen werden.

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Ebenfalls positiv für die Barca-Offensive dürfte sich auswirken, dass Mittelfeldspieler Pedri nach monatelanger Pause endlich wieder völlig gesund zu sein scheint und mit seinen Ideen und seiner Kreativität die Offensivleute entsprechend einsetzen kann. Der amtierende Golden Boy ist auf jeden Fall von einer großen Zukunft des Klubs überzeugt.

Er glaube daran, "dass wir jetzt ein großartiges Team aufbauen, mit vielen jungen Leuten. Wir alle haben die Möglichkeit, einen Schritt nach vorn zu machen", erklärte er im Interview mit GQ Sports. Und weiter: "Ich bin sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um in den kommenden Jahren viel Erfolg zu haben. Dieser Verein muss immer kämpfen, um alle Titel zu gewinnen."

Folgt Haaland Im Sommer?

Dann ja vielleicht auch mit Erling Haaland, der nach wie vor DAS Transferziel für den kommenden Sommer in Barcelona ist. Doch bis es soweit ist, muss die Aufholjagd in LaLiga erfolgreich fortgesetzt werden, damit man mindestens wieder in der Champions League spielen kann. Alternativ könnte Barca diese auch erreichen, wenn man die Europa League gewinnt.

Dort können aber nicht alle Neuzugänge mithelfen, denn nur maximal drei Spieler können für diesen Wettbewerb neu gemeldet werden. Wie der Klub bekanntgab wird es Dani Alves treffen, der mit seinen 38 Jahren der allerhöchsten Belastung nicht mehr ausgesetzt werden soll. Barca wird es verschmerzen können, wenn die bisher so schreckliche Saison 2021/22 am Ende auf anderem Wege doch noch zum Erfolg wird...

Mehr zum Autor Robert Gherda

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