Formel 1 Kolumne: Glock über Verstappen, Perez, Red Bull & Singapur-GP
Glock über Entscheidung pro Perez: "Das wissen eben nur die Stewards"
03.10.2022 | 21:48 Uhr
Sky Experte Timo Glock beleuchtet in seiner Kolumne die wichtigsten Themen rund um den Formel-1-Zirkus. Nach dem Singapur-GP blickt er auf die Entscheidung der Stewards pro Sergio Perez, das schwierige Wochenende von Max Verstappen sowie voraus auf dessen zweiten Matchball für den WM-Titel.
Sergio Perez ist ein fantastisches Rennen gefahren und hat verdient in Singapur gewonnen. Allerdings stand sein Sieg aufgrund der Untersuchungen der Stewards lange infrage. Auf den Fernsehbildern sah es so aus, als hätte er bei beiden Safety-Car-Phasen mehr als Zehn-Wagenlängen-Abstand zum Safety-Car gelassen. Bei einem möglichen Vergehen war es allerdings wohl an der Grenze und die Stewards haben ein Auge zugedrückt.
Natürlich kann man jetzt drüber diskutieren, warum es eigentlich diese Regeln gibt und warum man die dann nicht so anwendet, wie sie im Regelbuch stehen. Aber das wissen eben nur die Stewards und warum sie für eine Entscheidung über zwei Stunden gebraucht haben auch. Mit Sicherheit hat man sich da alle Varianten angehört und ausgiebig diskutiert. Vielleicht hatten sie auch noch mal andere Bilder aus dem Safety-Car oder haben gesehen, dass der Abstand von Perez nur wenige Sekunden über zehn Wagenlängen war. Das ist schwer zu beurteilen.
Wenn man solche komplizierten Regeln hat, dann bringt es die Formel 1 immer wieder in solche Situationen, wo ein Sieg erst am Grünen Tisch entschieden wird. Man muss bei gewissen Regeln noch mal genauer nachdenken und das Regelwerk da ein wenig zu vereinfachen. Rein sportlich gesehen hat Sergio Perez in Singapur aber einen Top-Job gemacht.
Zwei Fehler sind für einen Verstappen viel
Max Verstappen hat hingegen ungewöhnlich viele Fehler gemacht, weil man aber auch gewohnt ist, das Red Bull und er auch sonst keine machen. Wenn im Rennen zwei Fehler auftauchen, dann ist das für einen Verstappen im ersten Moment gleich viel. Der Fehler von Red Bull im Qualifying, dass man nicht genügend Sprit an Board hat, darf natürlich so nicht passieren und der wird auch nicht mehr passieren.
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Bei seinen Fehlern hat Verstappen mit Sicherheit noch nicht an einen möglichen Titelgewinn gedacht, weil er gewusst hat, dass er sich von Startplatz acht aus schwertun wird, den Titel einzufahren. Er hatte in Singapur auch nicht den Titel vor Augen, er wollte einfach gewinnen oder zumindest das Maximum aus seinen Möglichkeiten machen. Deshalb hat er auch Lando Norris so angegriffen.
Eigentlich wissen die Fahrer, dass die Bodenwellen auf der Ideallinie schon extrem stark sind. Da wo Verstappen gefahren ist, waren sie noch mal eine Stufe höher. Und wenn das Auto dann durchschlägt und die Vorderreifen in die Luft gehen, dann kannst du nichts mehr machen am Ende. Er wusste natürlich, dass er so schnell wie möglich vorbei muss und hat deshalb auch den aggressiven Weg eingeschlagen. Aber es ist ja nichts passiert, denn es ist eh nur eine Frage der Zeit, bis er dann den Titel einfährt.
Voller Fokus auf die nächste WM-Chance
Verstappen fliegt jetzt nach Japan, hakt Singapur sofort ab und fährt seinen Stiefel weiter. Der hat nicht mal im Ansatz irgendwelche Gedanken, die ihn damit beschäftigen, was er in Singapur falschgemacht hat. Das darf auch keinem anderen Fahrer passieren.
Fehler werden einfach abgehakt, man hat auch gar keine Zeit, darüber nachzudenken. Verstappen wird jetzt in Japan mit Sicherheit die eine oder andere Veranstaltung für Honda haben und wird dann wieder seinem Job nachgehen. Ob er dann den WM-Titel in Suzuka oder in Austin holt, ist völlig irrelevant. Sein Fokus ist schon das ganze Jahr sehr groß und das wird auch für Japan der Fall sein.
Das war jetzt halt mal ein Wochenende, wo es jetzt nicht ganz so rund lief. Also Kirche im Dorf lassen und nach vorne schauen, das wird Max Verstappen jetzt auch tun. In Suzuka wird er wieder voll angreifen und dann höchstwahrscheinlich auch bereits den WM-Titel einfahren - ansonsten in Austin!
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