RB Leipzig: Nkunku, Laimer & Szoboszlai weg - wie geht Eberl bei RB den Umbruch an?
U23 statt Panikkauf: Leipzigs Weg bleibt trotz Aderlass klar
04.07.2023 | 09:51 Uhr
Es ist die anspruchsvollste Transferperiode der noch jungen Leipziger Vereinsgeschichte. Ein gewaltiger Umbruch steht an. Auf Sport-Geschäftsführer Max Eberl und dessen Team um Rouven Schröder (Sportdirektor) und Felix Krüger (Sportkoordinator) wartet eine gewaltige Herausforderung.
Auf die bereits länger feststehenden Abgänge von Christopher Nkunku, den es dank einer Ausstiegsklausel für rund 60 Millionen Euro zum FC Chelsea verschlägt und Konrad Laimer, der sich ablösefrei dem FC Bayern anschließt, folgte am Freitagabend der Transfer von Dominik Szoboszlai. Für den Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft kassieren die Sachsen 70 Millionen Euro vom FC Liverpool - 20 Prozent erhält Red Bull Salzburg aufgrund einer Weiterverkaufsklausel. Auch Szoboszlai verlässt Leipzig via Exit Option.
In den neuen Vertrag von Dani Olmo wurde ebenfalls eine Ausstiegsklausel integriert (60 Millionen Euro). Aber: Dank der Verlängerung im Juni wird der Spanier noch mindestens eine Saison ein Roter Bulle bleiben. In Hinblick auf Szoboszlais Abgang eine umso wichtigere Amtshandlung von Eberl & Co. Um seine Topspieler holen bzw. halten zu können, müssen die Messestädter weiterhin Kompromisse eingehen.
Geht auch Gvardiol? Roses Achse droht wegzubrechen
Apropos Abgang: Auch bei Josko Gvardiol läuft es wohl bereits in dieser Transferperiode darauf hinaus. Der Kroate hat seinen Wechselwunsch intern hinterlegt. Gvardiol möchte in den himmelblauen Teil Manchesters wechseln. CL-Sieger City um Coach Pep Guardiola zeigt großes Interesse und wird den Linksfuß aller Voraussicht nach zum teuersten Verteidiger der Welt krönen. Leipzig hebt bei einer Ablöse von 100 Millionen Euro den Daumen. Ein Angebot, das RB rein wirtschaftlich nicht ablehnen könnte. Für den kommenden Sommer steht im Kontrakt des 21-Jährigen eine festgeschriebene Summe von rund 110 Millionen Euro.
Mit Nkunku, Laimer und Szoboszlai brechen drei Stamm- und Unterschiedsspieler garantiert weg. Geht auch Gvardiol, dann fehlt Trainer Marco Rose in der kommenden Saison eine ganze Achse. Nach zwei Pokalsiegen in Folge und der regelmäßigen Teilnahme an der Champions League scheinen die Roten Bullen in eine ungewisse Zukunft zu laufen. Was wiederum herausragend funktioniert hat: Das Verhältnis zum Einkaufs- und Verkaufspreis. Trotz der positiven Transferbilanz verliert der amtierende Pokalsieger aber auch ungeheuer viel Qualität.
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Keine Panikkäufe bei RB
Jetzt liegt es an Leipzigs sportlichem Führungstrio das zuletzt sehr erfolgreiche Projekt nicht von vorne beginnen zu müssen. RB wollte Titel holen und gewann zuletzt zweimal den DFB-Pokal. Passend dazu: Die beiden Finaltore gegen Frankfurt erzielten die bereits abgegebenen Nkunku und Szoboszlai. Und nun?
Fakt ist: Von den Sachsen muss jetzt niemand fünf bis sechs Panikkäufe für völlig überteuerte Summen erwarten. Am Leipziger Cottaweg wird trotz der Abgangswelle ruhig weitergearbeitet. Gespräche mit Man City bezüglich des möglichen Rekordtransfers von Gvardiol sind indes fortgeschritten und verlaufen positiv. Doch nicht nur die Abgabeseite steht im Fokus. Für rund 70 Millionen Euro verpflichtete RB bereits Benjamin Sesko, Nicolas Seiwald (beide Salzburg) und Christoph Baumgartner (Hoffenheim).
Liverpools Talent Fabio Carvalho unterschrieb einen einjährigen Leihvertrag ohne Kaufoption. Das Durchschnittsalter dieser vier Neuzugänge liegt bei 21,3 Jahren.
Leipzig verfolgt jungen Weg weiter
Der RB-Weg bleibt also bestehen. Geholt werden insbesondere junge, hungrige, entwicklungsfähige Talente, denen die nächsten Schritte in Leipzig zugetraut werden. Bestenfalls explodieren zudem die jeweiligen Marktwerte.
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Auch ein Blick auf die Liste potenzieller weiterer Neuzugänge zeichnet eindeutig dieses Bild. Beispiele gefällig? Mit Lutsharel Geertruida möchten Eberl & Co. einen 22-jährigen Allrounder von Feyenoord verpflichten. Rotterdam fordert ein Gesamtpaket von 25-30 Millionen Euro. Ein erstes Angebot wurde abgelehnt. Der Rechtsverteidiger, der auch innen verteidigen kann, ist ein internes Transferziel von RB und steht bei einigen europäischen Klubs weit oben auf der Wunschliste.
Parallel stehen die beiden Linksfüßer Castello Lukeba (Lyon, Jahrgang 2002) und El Chadaille Bitshiabu (PSG, 2005) im Fokus der Roten Bullen. Mit Lois Openda ist der Nkunku-Nachfolger längst auserkoren. Der zweimalige Pokalsieger ist sich mit dem 23-jährigen Stürmer seit Wochen über einen Langzeitvertrag einig. Der Poker um die Ablöse läuft. Aktuell bieten die Leipziger rund 40 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen. Lens stellt sich noch quer. Auffällig ist dennoch: Das gesuchte Altersprofil ist eindeutig: U23.
Ausnahmen wird es trotzdem geben. Ein Transfer von Marcus Thuram (25) scheiterte, da sich der Franzose für Inter Mailand entschied. Der neue dritte Torhüter Leopold Zingerle ist bereits 29 Jahre alt.
Eberl befindet sich in anspruchsvollster Transferperiode
Der Umbruch ist in vollem Gange. Neben den bereits feststehenden Abgängen ist mit weiteren Aktivitäten zu rechnen. Routinier Marcel Halstenberg würde gern zurück in die Heimat zu Hannover 96. Stürmer André Silva steht inklusive Muskelbündelriss auf der Verkaufsliste. Die verliehenen Spieler Alexander Sörloth, Ilaix Moriba und Tom Krauß sollen fest abgegeben werden. Angelinos Zukunft ist nach beendeter Leihe in Hoffenheim offen (Klausel bei 20 Millionen Euro).
Die Verträge der verdienten Spieler Lukas Klostermann, Yussuf Poulsen und Kevin Kampl laufen allesamt 2024 aus. Eberl lehnte sich vor einem halben Jahr wohl kaum zu weit aus dem Fenster: "Der Kader wird in den nächsten zwölf bis 18 Monaten ein neues Gesicht bekommen." Zwar wird das sportliche Resultat erst im Mai kommenden Jahres endgültig zu bewerten sein, die Meisterschaft ruft als Saisonziel dennoch niemand aus. RB Leipzig erlebt die anspruchsvollste Transferperiode seit Vereinsgründung. Mittendrin statt nur dabei: Max Eberl.
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