FC Bayern München: Der FC Liverpool könnte bei der Sechser-Suche in die Quere kommen

Bayern & die Sechser-Suche: Werden Klopp & die Reds zum Verhängnis?

Bayern-Coach Thomas Tuchel wünscht sich noch Verstärkung im defensiven Mittelfeld.
Image: Bayern-Coach Thomas Tuchel wünscht sich noch Verstärkung im defensiven Mittelfeld.  © Imago

Noch immer fehlt den Bayern ein echter Sechser. Thomas Tuchel hat die Mittelfeld-Baustelle nun selbst zurück in den Fokus gerückt. Doch im Vergleich zu vor wenigen Wochen hat sich die Situation auf dem Markt alles andere als verbessert. Der FCB hat mit namhafter Konkurrenz zu kämpfen.

Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Ryan Gravenberch und Neuzugang Konrad Laimer: Dem FC Bayern München mangelt es nicht gerade an fähigen Spielern im zentralen Mittelfeld. Vollends zufrieden ist Chef-Coach Thomas Tuchel mit seiner Schaltzentrale trotzdem nicht.

"Wir haben keinen richtigen defensiven Sechser, der sehr defensiv denkt, der darauf achtet, dass da hinten nichts passiert, dem es mehr um den Schutz der eigenen Defensive geht", erklärte Tuchel just am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen Liverpool (Mittwoch ab 13:15 Uhr im LIVESTREAM auf skysport.de).

Gravenberch sei "ein Dribbler", Goretzka "spielt physisch stark", Laimer "ist ein Balljäger" und Kimmich "unser Stratege, der alles gerne macht und alles kann. Aber es ist nicht in ihrer DNA, ein defensiver Sechser zu sein", führte der 49-Jährige aus.

Verschobene Prioritäten

Bayern suche daher einen Neuen - doch das mittlerweile bereits seit einiger Zeit. Noch bis vor ein paar Wochen hatte die Sechser-Suche beim FCB höchste Priorität. Die Bosse buhlten um Wunschspieler Declan Rice, doch der entschied sich für Arsenal. Auch der junge Moises Caicedo von Brighton & Hove Albion stand auf der Liste, genauso wie Sofyan Amrabat von Florenz.

Doch mit keinem defensivdenkenden Sechser konnten sich die Verantwortlichen bisher einig werden. Anstatt die Suche weiter zu intensivieren, haben sich die Münchner Prioritäten auf dem Markt in der Folge schlichtweg verschoben. Plötzlich musste auch ein Innenverteidiger her, zudem ein neuer Stürmer sowie Rechtsverteidiger und auch auf der Torwart-Position gibt es Klärungsbedarf.

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Die Sechser-Suche hat sich dadurch komplett in den Hintergrund verlagert - bis jetzt. Denn mittlerweile sind einige dieser anderen offenen Fragen geklärt, zumindest ist man in einigen Hinsichten weiter fortgeschritten als noch zuletzt. Mit Min-jae Kim konnte man den Abgang von Lucas Hernandez in der Abwehr kompensieren, bei der Stürmer-Baustelle sind die Bosse optimistisch, den Transfer von Harry Kane zeitnah über die Bühne zu bringen.

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Neuzugang Min-Jae Kim offenbart nach dem Testspielsieg des FC Bayern gegen Kawasaki Frontale, dass er noch Anpassungsprobleme bei seinem neuen Klub hat. Der Rekordmeister hat den Wechsel des Südkoreaners vor zwei Wochen am 18. Juli vermeldet.

Und auch bei Kyle Walker für die Rechtsverteidiger-Position laufen die Verhandlungen noch. Die Bayern wollen ihn weiterhin unbedingt verpflichten. Zumal Benjamin Pavard den deutschen Rekordmeister weiterhin unbedingt verlassen will.

Konkurrenz aus Liverpool

Die FCB-Bosse könnten so langsam aber sicher grüne Haken hinter einige wichtige Personalien setzen. Zeit also, sich wieder auf das schon fast vergessene defensive Mittelfeld zu fokussieren. Doch im Vergleich zur ersten Sechser-Suche vor einigen Wochen hat sich die Situation auf dem Markt mit Blick auf das Hier und Jetzt nicht gerade verbessert.

Der angesprochene Rice hat wie erwähnt bereits einen neuen Verein gefunden, auch andere potentiell vielversprechende Akteure für die Position wie Sandro Tonali (zu Newcastle United), Manuel Ugarte (zu Paris St. Germain) oder Ruben Neves (zu Al-Hilal) sind nicht mehr auf dem Markt.

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Vor allem jedoch: Mit dem FC Liverpool ist ein Top-Klub dazugekommen, der sich ebenfalls händeringend nach genau diesem Spielertypen auf dem Transfermarkt umsieht. Eine große Konkurrenz für die Münchner, die die Suche nach einem Abräumer auf der Sechs alles andere als erleichtert.

Bayern und die Reds teilen ähnliche Sorgen. Auch beim LFC gebe es derzeit "keinen bewährten Sechser" im Kader, so Coach Jürgen Klopp jüngst. Kapitän Jordan Henderson (Al-Ettifaq) ist weg, genauso wie James Milner (Brighton & Hove Albion) und Naby Keita (Werder Bremen). Nun verabschiedete sich obendrein auch noch Fabinho. Der einzige wirkliche Sechser bei Liverpool hat sich dem saudischen Meister Al-Ittihad angeschlossen.

Auf dieser Position muss sich das Team aus der Beatles-Stadt also noch zwingend verstärken. "Da sind wir dran", betonte Klopp im Gespräch mit Sky Reporter Sven Töllner. "Wir sondieren den Markt und wollen für uns die bestmögliche Lösung finden", fügte er an.

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Tuchel betont: "Wir sind entspannt"

Für den Moment ist das eine unerfreuliche Konstellation für den FCB. Zur ohnehin brisanten Konkurrenz-Situation auf dem Markt kommt auch, dass die Bayern durch die bereits getätigten, wie geplanten Transferaktivitäten bei Kim (50 Mio. €), Kane (wohl mindestens 95 bis 100 Mio. €) und Walker (wohl rund 15 Mio. €) nun erst recht keinen unbegrenzten finanziellen Spielraum bei der Sechser-Suche mehr haben.

Tuchel schränkte deshalb bereits ein: "Suchen wir einen Sechser? Nicht verzweifelt. Weil wir auch unseren Spielern, die noch Vertrag haben, vertrauen - in ihre Qualitäten, in ihren Charakter. Wenn es aber eine Möglichkeit gibt, dann sind wir offen dafür."

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Wohl wissend, dass die Lage auf dem Markt angespannt ist, fügte er an: "Es gibt nur ein paar wenige Spieler, die uns, meiner Meinung nach, besser machen können. Diese Spieler sind manchmal nicht verfügbar; manchmal passieren Dinge, die wir nicht wissen; oder Dinge passieren erst in den nächsten Wochen. Schauen wir mal, wir sind entspannt."

Der Ausgang bei der Sechser-Suche ist offen, doch die Voraussetzungen für einen neuen Abräumer, der das Team wirklich verstärken könnte, sind beim FC Bayern durch den namhaften Player aus Liverpool auf dem Markt nicht wirklich besser geworden.

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