So lief die Länderspielpause für die Legionäre des FC Bayern

Während die DFB-Stars des FC Bayern weitgehend blass blieben, glänzten andere Münchner Profis wie Michael Olise und Neuzugang Luis Diaz bei ihren Nationalteams.

Neu-Bayern-Star Luis Diaz überzeugt bei seinen Auftritten für die kolumbianische Nationalmannschaft.
Image: Neu-Bayern-Star Luis Diaz überzeugt bei seinen Auftritten für die kolumbianische Nationalmannschaft.  © DPA pa

Josip Stanisic nutzte privaten Rückenwind für einen starken Auftritt. Konrad Laimer und Harry Kane mühten sich erst zu Arbeitssiegen, um dann jeweils im zweiten Spiel zu treffen. Jonathan Tah war einer der Verlierer - die Bayern-Bilanz der Länderspielpause im Überblick.

Gute Länderspielpause

Michael Olise (Frankreich): Seine gute Frühform setzt sich auch bei der Nationalmannschaft fort. Olise erzielte beim französischen WM-Quali-Auftaktsieg gegen die Ukraine mit dem ersten Abschluss die Führung und war auch danach einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz. Am Dienstagabend mühte sich der Vize-Weltmeister in Unterzahl gegen Island zu einem 2:1. Dabei unterlief Olise ein folgenschwerer Fehler, als er vor dem Gegentor dem Gegenspieler im Strafraum den Ball direkt vor die Füße spielte. Am Ende stand für Frankreich aber der zweite Sieg im zweiten WM-Quali-Spiel zu Buche - auch wegen Olise, der bis auf seinen Fehler auch im zweiten Länderspiel dieser Abstellungsperiode eine gute Leistung zeigte.

Luis Diaz (Kolumbien): Auch dank einer Vorlage von Bayern-Neuzugang Luis Diaz machte die kolumbianische Auswahl mit einem 3:0-Sieg über Bolivien die Qualifikation für die WM 2026 perfekt. Auch im zweiten Spiel beim 6:3-Sieg in Venezuela steuerte Diaz bei seinem 90-Minuten-Einsatz einen Assist bei. Der Saisonstart verlief für den Flügelspieler damit nicht nur auf Bundesliga-Ebene erfolgreich.

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Josip Stanisic (Kroatien): Beim ersten Spiel gegen die Färöer fehlte der Außenverteidiger im kroatischen Aufgebot wegen der Geburt seines zweiten Kindes. Gegen Montenegro war Stanisic dann wieder zurück in der Startelf - und wie: Mit einer Torvorlage, über hundert Ballkontakten und einer perfekten Zweikampfquote hatte er einen großen Anteil am ungefährdeten 4:0-Erfolg von Kroatien und dem Traumstart in die WM-Quali.

Dayot Upamecano (Frankreich): In Abwesenheit von Arsenal-Star William Saliba unterstrich Bayerns Abwehrboss mit einer durchweg stabilen Leistung seine Bedeutung für die französische Defensive. Nach dem 2:0-Sieg gegen die Ukraine war die "Equipe Tricolore" mit Upamecano auf dem Platz seit 500 Minuten ohne Gegentor. Beim 2:1-Sieg gegen Island riss diese Serie nach 21 Minuten. Upamecano stand dabei erneut in der Startelf.

Konrad Laimer (Österreich): Stand beim mühsamen 1:0-Arbeitssieg seiner Österreicher gegen Zypern zum ersten Mal in seiner Nationalmannschaftskarriere von Beginn an als Rechtsverteidiger auf dem Platz. In seinem 50. Länderspiel lieferte Laimer eine ordentliche Partie ab, ohne großartig auf- oder abzufallen. Am Dienstagabend kam Laimer gegen Bosnien-Herzegowina im Topspiel der Gruppe erneut auf der rechten Abwehrseite und avancierte zum Matchwinner. Der Bayern-Star erzielte in der 65. Minute aus kurzer Distanz den 2:1-Siegtreffer.

Ordentliche Länderspielpause

Min-jae Kim (Südkorea): Weil Min-jae Kim und Südkorea bereits seit Anfang Juni für die WM 2026 qualifiziert sind, stehen in dieser Länderspielpause nur Testspiele auf dem Programm. Beim 2:0-Erfolg gegen die USA in New Jersey sowie beim 2:2-Remis gegen Mexiko in Nashville kam der Bayern-Verteidiger über die volle Distanz zum Einsatz und zeigte jeweils eine solide Leistung. Der Innenverteidiger dürfte zwar mit einigen Reisestrapazen, dafür aber auch mit viel Spielpraxis und mehr Selbstvertrauen nach München zurückkehren.

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Harry Kane (England): Kane stand beim glanzlosen 2:0-Sieg seiner "Three Lions" gegen Andorra mit nur zwei Torschüssen und zwölf Ballkontakten sinnbildlich für die Harmlosigkeit der gesamten englischen Offensive. Immerhin eine gute Chance leitete der England-Kapitän ein. Am Dienstagabend zeigte die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel in Belgrad gegen Verfolger Serbien ein anderes Gesicht und fertigte den Gegner im größten Härtetest der WM-Quali mit 5:0 ab - auch weil Kane mit einem Kopfballtreffer (33. Minute) den Torreigen eröffnete.

Serge Gnabry (Deutschland): Für den FC Bayern konnte Gnabry zuletzt im Zentrum glänzen - beim schwachen Auftritt der DFB-Elf gegen die Slowakei setzte Bundestrainer Julian Nagelsmann den 30-Jährigen dann aber wieder auf dem Flügel ein. Seine auffälligste Szene in Bratislava war die Armverletzung in Hälfte eins, die dazu führte, dass Gnabry das Spiel mit einer Schiene beenden musste. Den 3:1-Erfolg über Nordirland eröffnete er dann mit einem schönen Führungstreffer.

Nicolas Jackson (Senegal): Unmittelbar nach seiner Last-Minute-Unterschrift beim FC Bayern verabschiedete sich Jackson in Richtung senegalesische Nationalmannschaft. Den wichtigen 2:0-Sieg seiner Mannschaft gegen den Sudan verfolgte der Stürmer dann aber hauptsächlich von der Bank aus. Beim Spitzenspiel gegen Tabellenführer DR Kongo stand Jackson in der Startelf und traf in der 53. Minute zum zwischenzeitlichen 2:2. Am Ende gewann der Senegal mit 3:2 (1:2) und eroberte somit die Tabellenführung in der Gruppe B der afrikanischen WM-Qualifikation. Jackson und Co. haben nun zwei Punkte Vorsprung vor DR Kongo und befinden sich bei noch zwei ausstehenden Spielen in der Pole Position, um sich direkt für die WM-Endrunde im kommenden Jahr zu qualifizieren.

Schlechte Länderspielpause

Joshua Kimmich (Deutschland): Der DFB-Kapitän konnte der Nationalmannschaft bei seiner Rückkehr ins Mittelfeld gegen die Slowakei nicht die dringend benötigte Emotionalität geben. Im zweiten Spiel folgte dann eine leichte Leistungssteigerung, offensiv drückte Kimmich dem deutschen Spiel aber - abgesehen von einem schönen Pass auf Florian Wirtz - nicht wie im Verein seinen Stempel auf.

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Bei der Finalrunde der Nations League wurde Deutschland im eigenen Land nur Vierter. Nicht die Platzierung, sondern viel mehr die Leistung wurmt DFB-Kapitän Joshua Kimmich bis heute.

Leon Goretzka (Deutschland): Auf der Zehnerposition stand Goretzka gegen die Slowakei auf verlorenem Posten. Seine vergebene Chance kurz nach Wiederanpfiff und ein harmloser Flachschuss blieben die einzigen offensiven Akzente. Gegen Nordirland kam der Mittelfeldspieler erst nach 66 Minuten, am späten Aufschwung der DFB-Elf hatte er jedoch keinen großen Anteil.

Jonathan Tah (Deutschland): Erwischte in der Slowakei, wie die gesamte Mannschaft, einen Tag zum Vergessen. Gegen Nordirland fand sich der Neu-Münchner zunächst auf der Bank wieder, kam erst in der 82. Minute für Antonio Rüdiger ins Spiel. Tah muss sich strecken, schließlich steht auch mit Nico Schlotterbeck - womöglich schon im Oktober - wieder ein weiterer Mann für die Innenverteidigung zur Verfügung.

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