Liverpools Probleme: Mehr als nur Florian Wirtz
Drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge, zu viele Gegentore, enttäuschende Leistungen der Top-Transfers. Beim FC Liverpool läuft es alles andere als rund. Die Reds haben viele Probleme zu lösen, und am Sonntag kommt der größte Rivale an die Anfield Road.
19.10.2025 | 12:10 Uhr
Vor dem Duell der Rekordmeister gegen Manchester United (So., 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport) nennt Liverpools Trainer Arne Slot die größten Baustellen der Reds.
Die Saison des FC Liverpool begann mit einer Enttäuschung. Im Community Shield, dem Vergleich zwischen dem englischen Meister und dem Gewinner des FA Cups, unterlagen die Reds gegen Crystal Palace im Elfmeterschießen.
Es folgten fünf Siege in der Premier League, einer in der Champions League gegen Atletico und einer im Carabao Cup gegen Zweitligist Southampton. Alle waren umkämpft, knapp und endeten mit dem glücklicheren Ende für Liverpool.
Liverpool mit eigenen Mitteln geschlagen
Doch dann schien es, als hätte der Fußballgott den Spieß umgedreht. Beim 1:2 im Ligaspiel bei Crystal Palace fiel der entscheidende Treffer ebenso tief in der Nachspielzeit wie beim 1:2 an der Stamford Bridge beim FC Chelsea. Dazwischen setzte es bei Galatasaray die erste Pleite in der Königsklasse.
"Wenn man sich die zehn Spiele ansieht", sagt Trainer Arne Slot, "waren sie zehn Mal ziemlich ausgeglichen, übrigens genau wie in der letzten Saison."
Negativlauf muss gestoppt werden
In der vergangenen Spielzeit hatte Slots Team in den ersten sieben Ligaspielen nur eine Niederlage kassiert, interessanterweise auch gegen Crystal Palace, standen aber mit 18 Punkten auf Platz eins. Aktuell sind die Reds mit 15 Punkten Zweiter hinter Vizemeister Arsenal. Um den Anschluss nicht zu verlieren, muss der Negativlauf gestoppt werden.
"Wir versuchen jeden Tag daran zu arbeiten, den Abstand zwischen uns und den Teams, gegen die wir spielen, zu vergrößern", meint Slot. Der Niederländer muss mit seiner Mannschaft einige Probleme lösen.
Liverpool kassiert zu viele Gegentore
Slot ist nach alles andere als zufrieden mit der Anzahl der Gegentore (neun in der Premier League, drei in zwei Champions-League-Spielen) und hebt dabei auch die Anzahl der Flanken hervor, die sein Team aus dem offenen Spiel heraus zugelassen hat.
Torjäger nicht in Form
Doch der Schuh drückt auch vorne. Die Torstatistik, die Torchancen und die Torschüsse sind im Vergleich zur vergangenen Saison zurückgegangen. Mo Salah, in der abgelaufenen Meistersaison mit 29 Treffern Torschützenkönig der Premier League, traf bisher erst zweimal.
Rekord-Einkauf Alexander Isak, der in der vergangenen Saison für Newcastle 23-mal traf, kam in drei Premier-League-Einsätzen für die Reds auf nur einen Scorerpunkt. Der Ex-Frankfurter Hugo Ekitike, der in den ersten beiden Ligaspielen je ein Tor erzielte, traf seit dem dritten Spieltag nur noch einmal.
Zwar weist Slot darauf hin, dass seine Mannschaft sich die meisten Chancen herausspielt und diese besser als alle anderen Teams in Tore umsetzt, doch es sind Details, die Liverpool zuletzt teuer zu stehen kamen.
Beim 1:2 in London zauberte Florian Wirtz den Ball im Dreh-Sprung mit der Hacke zu Mo Salah, doch der Ägypter setzte die Kugel am Chelsea-Tor vorbei. Für Wirtz wäre es der erste Scorer-Punkt im Liverpool-Trikot gewesen.
Wirtz noch ohne ein Erfolgserlebnis
"Er braucht ein persönliches Erfolgserlebnis, sei es ein Tor, eine Vorlage oder sonst irgendetwas", schrieb Sky Sport Experte Lothar Matthäus nach den beiden WM-Qualifikationsspielen der deutschen Nationalmannschaft gegen Luxemburg und Nordirland, in denen Wirtz eine ähnlich unglückliche Figur wie zuletzt im Verein abgegeben hatte.
"Die Umstellung nach Liverpool war groß, in Leverkusen wurde er vom Trainer geschützt und von den Mitspielern gesucht. In Liverpool muss er sein Spiel anpassen", erklärt Matthäus: "Wenn ihm das gelingt, wird er wieder der Florian Wirtz sein, für den die Reds 130 Millionen bezahlt haben und den wir gefeiert haben."
Platzt der Knoten gegen ManUnited?
Vielleicht platzt der Knoten am Sonntag im Klassiker gegen Manchester United (ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport).
Die Red Devils haben zwei der letzten fünf Ligaspiele verloren und stehen mit zehn Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Eine Pleite gegen den Erzrivalen können sich Wirtz und Co. aber auch nicht erlauben.
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