George Russell rast auf Pole im F1-Qualifying von Kanada
Der Große Preis von Kanada verspricht Spannung. Mit besten Aussichten auf den Sieg geht überraschend Mercedes-Fahrer in den zehnten Lauf der Formel-1-Saison.
14.06.2025 | 23:32 Uhr
George Russell steht zum zweiten Mal in Folge auf der Pole-Position zum Großen Preis von Kanada. Für Weltmeister Max Verstappen könnte es in Montreal deshalb ziemlich brenzlig werden. Die McLaren konnten ihre Favoritenrolle nicht erfüllen.
George Russell kletterte auf seinen Silberpfeil und reckte zur Feier des Tages seine Faust in die Höhe. Nachdem er seinen himmelblauen Helm vom verschwitzten Kopf gestreift hatte, fand der Brite erstmal warme Worte für die Fans. Die Pole einzufahren lag "auch hier am Publikum, vielen Dank", sagte er. In 1:10,899 Minuten umrundete Russell den Circuit Gilles-Villeneuve am schnellsten.
"Die letzte Runde war eine der aufregendsten meines Lebens. Die Pole ist am Ende eine Überraschung, aber ich bin sehr glücklich", freute sich Der Mercedes-Star und meinte mit Blick auf den hinter ihm startenden Verstappen mit viel Ironie: "Max und ich sind Kumpels. Ich habe ein paar mehr Strafpunkte, die noch offen sind. Also lasst uns mal abwarten, wie sich das Rennen entwickelt."
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Wolff mit viel Ironie
Der Brite hatte gerade seine Konkurrenten um Weltmeister Verstappen und die favorisierten McLaren mit einer "gewaltigen Runde" düpiert. Dafür gab es auch Lob vom Teamchef: "Die Runde war super. Manchmal gibt es das bei einem Fahrer, das alles zusammengeht", sagte Toto Wolff bei Sky Sport und attestierte seinem Schützling eine "fehlerlose" Vorstellung.
Zu der brisanten Konstellation mit Russell und Verstappen, die bekanntlich nicht gut aufeinander zu sprechen sind und zuletzt in Barcelona erneut aneinandergerieten, meinte Wolff ebenfalls voller Ironie: "Vielleicht fahren sie ja ineinander hinein und am Ende gewinnt der Kimi." Rookie Antonelli im zweiten Silberpfeil wird von P4 aus ins Rennen gehen.
Brisantes Duell in Kurve eins
Für Russell ist Montreal ein gutes Pflaster, schon im vergangenen Jahr startete er von Platz eins, wurde im Grand Prix allerdings nur Dritter. Der Sieger damals hieß Verstappen. Am Sonntag erwartet auch Timo Glock von beginn an ein heißes Duell. "Was spannend wird, wird morgen definitiv Kurve eins zwischen Russell und Verstappen. Max darf seine elf Strafpunkte nicht vergessen, wenn er da in Kurve eins einbiegt", so der Sky Sport F1-Experte.
Beim vergangenen Rennen in Spanien hatte Verstappen seinen Konkurrenten gerammt, weshalb er nur einen Strafpunkt vor einer Rennsperre steht. Am Sonntag (ab 18.30 Uhr LIVE auf Sky) und am nächsten Rennwochenende in Österreich muss der viermalige Champion sauber bleiben.
Verstappen sah das Ganze mit deutlich weniger Humor. Angesprochen auf die drohende Rennsperre und das Duell mit Russell sagte er: "Es pisst mich an, es ist Zeitverschwendung und kindisch - seit Donnerstag sprecht ihr mich darauf an. Es ist echt nervig". Als Ziel rief er aber nicht seinen vierten Sieg in Folge in Kanada aus, er wäre der erste Formel-1-Fahrer, dem dies gelingt. Verstappen wolle um das Podium kämpfen "und das meiste aus dem Auto rausholen. Ich will immer auf P1 sein, da ist man auch am Start etwas weiter vorne. Aber mal sehen, was von P2 dann morgen passiert.
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Piastri vorne dabei - Norris patzt folgenschwer
Genau das schaffte der WM-Führende Oscar Piastri im Kampf um die besten Startplätze nicht. Im eigentlich favorisierten McLaren geht er von Platz drei ins Rennen, schreibt den Sieg aber nicht ab. "Unsere Pace ist an den Renntagen wirklich gut. Es wird mit den beiden - die ebenfalls schnell sind - vor mir nicht einfach. Aber ich denke, wir können darum kämpfen", sagte der Australier.
Deutlich schlechter sah es bei seinem Garagennachbar aus. Lando Norris leistete sich auf seiner entscheidenden Runde einen Fehler und touchierte die Mauer. Für den Briten reichte es demzufolge nur zu Platz sieben. Im Kampf um die WM-Spitze ein Rückschlag, zehn Punkte fehlen ihm derzeit auf Piastri.
* Tsunoda wird nach seiner Strafe von ganz hinten starten. Hadjar wird drei Plätze zurückversetzt.
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