Formel 1: Traditionsstrecken vor dem Aus? Spa, Monaco & Co. ohne Vertrag für 2023

Traditionskurse vor dem Aus? Spa, Monaco & Co. ohne Vertrag für 2023

Von Max Georg Brand

Image: Der Grand Prix von Belgien wartet noch auf die Vertragsverlängerung mit der Formel 1.

Der Formel-1-Zirkus ist aktuell so beliebt wie noch nie zuvor. Immer mehr Standorte wollen einen Grand Prix ausrichten. Doch der Rennkalender ist eigentlich schon prall gefüllt. 20 von höchstens 24 Rennen stehen für 2023 schon fest. Fünf aktuelle Strecken bangen noch.

Der aktuelle Rennkalender hat nach der Streichung des Russland-Grand-Prix immer noch 22 Rennen zu bieten. Ein Aufwand, der die Teams finanziell, technisch, aber auch physisch am Limit arbeiten lässt. Laut aktuellem Reglement sind sogar bis zu 24 Rennen pro Jahr erlaubt. Das wäre Rekord! Gut möglich, dass es in der kommenden Saison deshalb also zwei Rennen mehr gibt.

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20 Strecken stehen dafür quasi schon fest. Sie haben laufende Verträge mit der Formel 1 beziehungsweise dem Vermarkter Liberty Media. Es gibt aber noch Interessenten sowie Traditionsstrecken, die 2023 ebenfalls gerne Teil des Zirkus sein wollen, bei denen aber noch eine Einigung fehlt. Und schon jetzt scheint einiges darauf hinzudeuten, dass die eine oder andere Traditionsstrecke dran glauben muss. Und aufgrund des Interesses weiterer Städte wie Madrid und Nizza, könnten in den kommenden Jahren noch mehr von ihnen aus dem Plan fliegen.

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Welche Traditionsstrecke muss dran glauben?

Sicher (wieder) dabei sind im kommenden Jahr zumindest einmal drei Rückkehrer. So wird wieder in Katar (zuletzt 2021), in Las Vegas (zuletzt 1982) und wahrscheinlich auch in Shanghai (zuletzt 2019) gefahren.

Auf diesen Strecken ist die Formel 1 in der Vergangenheit schon gefahren

GP der Schweiz auf der Bremgarten-Rundstrecke in Bern (im Rennkalender von 1950 bis 1954) – Rekordsieger: Juan Manuel Fangio (2).
GP von Frankreich in Reims (im Rennkalender 1950 & 1951, 1953 & 1954, 1956, 1958 bis 1961, 1963 und 1966) – Rekordsieger: Juan Manuel Fangio (3).
GP von Deutschland/ Luxemburg/ Europa am Nürburgring (im Rennkalender 1951 bis 1958, 1961 bis 1976, 1984 & 1985, 1995 bis 2007, 2009, 2011 und 2013) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher (5).
GP von Spanien in Barcelona Circuit de Pedralbes (im Rennkalender 1951 und 1954).
GP von Italien in Pescara (im Rennkalender 1957) – Sieger: Stirling Moss.
GP von Portugal in Porto (im Rennkalender 1958 und 1960).
GP der USA in Riverside (im Rennkalender 1960) – Sieger: Stirling Moss.
GP der USA in Watkins Glen (im Rennkalender von 1961 bis 1980) – Rekordsieger: Jim Clark und Graham Hill je 3).
GP von Großbritannien auf dem Brands Hatch Circuit in Dartford (im Rennkalender von 1964 bis 1982 alle zwei Jahre und von 1983 bis 1986) – Rekordsieger: Niki Lauda (3).
GP von Frankreich in Clermont-Ferrand (im Rennkalender 1965, 1969, 1970 und 1972) – Rekordsieger: Jackie Stewart (2).
GP von Kanada in Clarington (im Rennkalender von 1967 bis 1971 alle zwei Jahre, 1972 bis 1974, 1976 und 1977) – Rekordsieger: Jackie Stewart (2).
GP von Deutschland in Hockenheim (im Rennkalender 1970, 1977 bis 1984, 1986 bis 2006, 2008 bis 2018 alle zwei Jahre, 2019) – Rekordsieger: Nelson Piquet, Ayrton Senna, Fernando Alonso, Lewis Hamilton, Michael Schuhmacher (je 3).
GP von Schweden in Anderstorp (im Rennkalender von 1973 bis 1978) – Rekordsieger: Niki Lauda & Jody Scheckter (je 2).
GP von Belgien in Zolder (im Rennkalender 1973, 1975 bis 1982 und 1984).
GP von Japan auf dem Fuji Speedway in Oyama (im Rennkalender 1976 & 1977, sowie 2007 und 2008).
GP der USA in Long Beach (im Rennkalender von 1976 bis 1983).
GP von Brasilien in Rio de Janeiro (im Rennkalender 1978 und 1981 bis 1989) – Rekordsieger: Alain Prost (5).
GP von Italien / San Marino in Imola (im Rennkalender von 1980 bis 2006) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher (7).
GP der USA in Las Vegas (im Rennkalender 1981 und 1982).
GP der USA in Detroit (im Rennkalender von 1982 bis 1988) – Rekordsieger: Ayrton Senna (3).
GP von Portugal in Estoril (im Rennkalender von 1984 bis 1996) – Rekordsieger: Nigel Mansel & Alain Prost (je 2).
GP von Australien in Adelaide (im Rennkalender von 1985 bis 1995) – Rekordsieger: Gerhard Berger, Alain Prost und Ayrton Senna (je 2).
GP von Spanien in Jerez de la Frontera (im Rennkalender von 1986 bis 1990, 1994) – Rekordsieger: Alain Prost & Ayrton Senna (je 2).
GP von Südafrika auf dem Kyalami Grand Prox Circuit in Midrand (im Rennkalender von 1967 bis 1993) – Rekordsieger: Niki Lauda (3).
GP der USA in Phoenix (im Rennkalender von 1989 bis 1991) – Rekordsieger: Ayrton Senna (2).
GP von Malaysia in Kuala Lumpur (im Rennkalender von 1999 bis 2017) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher & Sebastian Vettel (je 4).
GP der USA in Indianapolis (im Rennkalender von 2000 bis 2007) – Rekordsieger: Michael Schuhmacher (5).
GP der Türkei in Istanbul (im Rennkalender von 2005 bis 2011) – Rekordsieger: Felipe Massa (3).
GP von Europa in Valencia (im Rennkalender von 2008 bis 2012) – Rekordsieger: Sebastian Vettel (2).
GP von Korea in Yeongam (im Rennkalender von 2010 bis 2013) – Rekordsieger: Sebastian Vettel (3).
GP von Indien in Delhi (im Rennkalender von 2011 bis 2013) – Rekordsieger: Sebastian Vettel (3).

Sollte die Formel 1 also ihr Reglement voll ausnutzen, blieben noch vier Termine zu besetzen. Jedoch gibt es derzeit fünf Strecken aus dem aktuellen Kalender, deren Verträge mit Ablauf der aktuellen Saison auslaufen. Spa (Belgien), Le Castellet (Frankreich), Mexiko-Stadt (Mexiko), Monaco (Monaco) und Spielberg (Österreich) wären Stand jetzt nicht dabei und müssen noch eine Einigung mit Liberty Media finden. Das heißt: Mindestens eine Strecke geht leer aus, wenn nicht sogar zwei.

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Zum Durchklicken: Die Vertragslaufzeiten & Gebühren der aktuellen Formel-1-Strecken

Großer Preis der Emilia-Romagna in Imola - Laufzeit: bis 2025
Großer Preis von Mexiko in Mexiko-Stadt - Laufzeit: bis 2025
Großer Preis von Belgien in Spa-Francorchamps - Laufzeit: bis 2025
Großer Preis der Niederlande in Zandvoort - Laufzeit: bis 2026
Großer Preis der USA in Austin - Laufzeit: 2026
Großer Preis von Aserbaidschan in Baku - Laufzeit: bis 2026
Großer Preis von Spanien in Barcelona - Laufzeit: bis 2026
Großer Preis von Singapur in Marina Bay - Laufzeit: bis 2028
Großer Preis von Japan in Suzuka - Laufzeit: bis 2029
Großer Preis von China in Shanghai - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Österreich in Spielberg - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Abu Dhabi in Yas Marina - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Sao Paulo in Interlagos - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Saudi-Arabien in Dschidda - Laufzeit: bis 2030
Großer Preis von Italien in Monza - Laufzeit: bis 2031
Großer Preis von Monaco in Monte-Carlo - Laufzeit: 2031
Großer Preis von Miami in Miami - Laufzeit: bis 2031
Großer Preis von Kanada in Montreal - Laufzeit: bis 2031
Großer Preis von Katar in Doha - Laufzeit: bis 2032
Großer Preis von Ungarn in Budapest - Laufzeit: bis 2032
Großer Preis von Las Vegas in Las Vegas - Laufzeit: bis 2032
Großer Preis von Großbritannien in Silverstone - Laufzeit: bis 2034
Großer Preis von Bahrain in Sakhir - Laufzeit: bis 2036
Großer Preis von Australien in Melbourne - Laufzeit: bis 2037

Südafrika-Comeback nach 30 Jahren?

Denn die Formel 1 pocht darauf, nach 1993 endlich wieder ein Rennen auf dem afrikanischen Kontinent zu fahren. F1-Boss Stefano Domenicali hat bereits Gespräche mit den Veranstaltern in Kyalami, Südafrika, aufgenommen. Und auch Lewis Hamilton sprach sich zuletzt deutlich für die Wiederaufnahme Südafrikas in den Rennkalender aus. Ob es bereits 2023 klappt, ist noch offen. Mittelfristig dürfte Südafrika jedoch einen Platz im Terminplan sicher haben.

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Angenommen Südafrika schaffe es in den nächsten Kalender, dann würden mindestens zwei der aktuell fünf für 2023 vertragslosen Strecken in die Röhre schauen - sollte die Formel 1 das Limit von 24 Rennen ausreizen. Doch welche könnten das sein?

Mehr dazu

Voting: Auf welche Strecke könnt ihr verzichten?

Monaco wurde zuletzt trotz der Tradition und des Glamour-Faktors immer wieder aufgrund der fehlenden Action kritisiert. Frankreich zählt nicht gerade zu den Strecken, die einem als erstes in den Sinn kommen, wenn man an die Königsklasse denkt. Spa machte letztmals aufgrund des Regen-Chaos auf sich aufmerksam und wurde auch wegen der dortigen Infrastruktur kritisiert. In Spa und Le Castellet beteuerten die Veranstalter jedoch zuletzt, dass man an Lösungen arbeite. Die Belgier arbeiten zudem mit Hochdruck an der Modernisierung der Strecke. Hinzu kommen die Red-Bull-Strecke in Spielberg und die Stadion-Fiesta von Mexiko-Stadt.

Schwierige Entscheidung. Und da kommen die Sky User ins Spiel. Wir möchten von euch wissen, auf welche beiden Strecken würdet ihr von den fünf Orten, deren Verträge noch nicht verlängert wurden, verzichten? Stimmt ab!

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Wie entsteht der Formel-1-Kalender?

Je nachdem, was die jeweiligen Veranstalter mit Liberty Media verhandelt haben, haben sie einen für die Vertragslaufzeit andauernden ständigen Platz im Rennkalender oder einen wechselnden Platz. Letzteres wurde zuletzt immer wieder bei manchen europäischen Strecken, wie Frankreich, diskutiert. Die würden so nicht gänzlich aus dem Plan verschwinden und sich mit einer anderen Strecke abwechseln. Liberty Media verhandelt auch die Termine mit den Strecken und veröffentlicht zu gegebener Zeit einen vorläufigen Plan. Hierbei müssen noch nicht alle Termine in den Stein gemeißelt sein. Manche Verträge sind dann noch nicht offiziell, stehen aber kurz vor der Unterschrift.

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Sind die Verträge und Termine von Liberty Media abgesegnet, dann wird der vorläufige Terminplan der FIA vorgelegt, deren 26 Mitglieder den Kalender dann absegnen müssen. Meistens steht der Kalender dann im Dezember endgültig fest.

In den vergangenen Jahren glich kein Formel-1-Kalender dem vorigen. Und auch was das Interesse neuer Städte wie beispielsweise Nizza und Madrid angeht, ist zu erwarten, dass jeder neue Rennkalender neben den alteingesessenen Strecken auch Abwechslung bieten wird.

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