44 Jahre ist es her! De Vries sorgt für Rarität in der Formel 1
10.09.2022 | 21:23 Uhr
Der Einsatz von Nyck de Vries beim Großen Preis von Italien (am Sonntag, ab 13.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV bei Sky Sport F1) sorgt für eine Rarität in der Formel 1.
Denn der Niederländer ist der erste Fahrer seit 44 Jahren, der an einem F1-Wochenende gleich für zwei verschiedene Teams ins Cockpit steigen wird. Nach dem Ausfall von Stammpilot Alex Albon wird de Vries im Rennen für Williams an den Start gehen. Im Qualifying fuhr er auf einen starken achten Platz. Am Freitag war der Niederländer noch im 1. Freien Training als Testfahrer für Aston Martin im Einsatz und übernahm dort für Sebastian Vettel.
Dass ein Pilot für zwei Teams an einem Wochenende ins Cockpit stieg, hat es zuletzt 1978 gegeben - ausgerechnet ebenfalls in Monza. Damals hatte der Österreicher Harald Ertl, der mit deutscher Fahrlizenz fuhr, sich vergeblich versucht, sowohl mit Ensign als auch mit ATS für den Großen Preis von Italien zu qualifizieren.
Auch zwei F1-Legenden fuhren in der Vergangenheit zwei unterschiedliche Fahrzeuge an einem Wochenende. So steuerte zweimalige Weltmeister Graham Hill beim Großen Preis von Großbritannien 1969 einen Lotus 63 im Training, war im Rennen allerdings mit einem Lotus 49B unterwegs. Sir Stirling Moss war zuvor gleich zweimal an einem Rennwochenende mit zwei unterschiedlichen Autos unterwegs.
1961 fuhr der viermalige Vizeweltmeister im Rennen sowohl einen Ferguson P99 als auch einen Lotus 18/21 beim Großen Preis von Großbritannien. Damals durften die Teams noch während des Rennens ihre Fahrer wechseln. Moss ist somit der einzige Pilot, der bei einem Grand Prix Fahrzeuge von zwei verschiedenen Konstrukteuren steuerte. Ein Jahr zuvor war der Brite bereits beim Großen Preis von Monaco mit einem Lotus unterwegs, im Training saß er zudem in einem Scarab.
Fast hätte auch ein deutscher Pilot in zwei Autos an einem Rennwochenende gesessen. Heinz-Harald Frentzen fuhr 2002 für Arrows, die mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatten. Nach einem Crash von Giancarlo Fisichella im Samstagstraining zum Großen Preis von Frankreich wollte Jordan-Teamchef Eddie Jordan seinen Ex-Fahrer Frentzen als Ersatz für Fisichella, der nicht zum Qualifying antreten konnte, für das verbleibende Wochenende ins Cockpit setzen. Die Stewards gaben grünes Licht für Frentzen, der am Freitag noch im Arrows fuhr, doch die anderen Teams stimmten nicht zu.
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