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2. Bundesliga: Jonas Meffert vom HSV im Sky Interview

Jonas Meffert exklusiv || "Wenn ich an Fußball gedacht habe, war ich frustriert“

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Jonas Meffert hat den Nicht-Aufstieg mit dem Hamburger SV am Ende der letzten Saison verarbeitet - und will in der laufenden Saison erneut zum großen Wurf ausholen. Im Sky-Interview spricht der Mittelfeldstar über ungewohnte Emotionen.

Vor dem Spiel beim Karlsruher SC (Sonntag, 13.30 Uhr live auf Sky) spricht Hamburgs Jonas Meffert im Sky Interview über verpasste Aufstiegschancen, die Arbeit von HSV-Trainer Tim Walter, seinen Ex-Klub KSC und dessen Star Lars Stindl.

Seit Jonas Meffert beim Hamburger SV ist, reicht es immer für die Relegation - aber bislang nicht für den Aufstieg.

Auch mit Holstein Kiel und der Karlsruher SC ist der 28-jährige Mittelfeldspieler in den K.o.-Spielen gescheitert. Die Enttäuschung war natürlich immer groß - diesmal war sie noch ein bisschen größer.

Vor dem Spiel gegen den KSC spricht Jonas Meffert im Sky Interview über verpasste Aufstiegschancen, HSV-Trainer Tim Walter, seinen Ex-Klub Karlsruhe und dessen Star Lars Stindl.

Sky Sport: Der Auftakt-Kracher gegen Schalke hat die Fußball-Fans in Deutschland elektrisiert. Wie viel Schwung gibt Ihnen das für die nächsten Spiele?

Jonas Meffert: Es ist natürlich sinnvoll, das zu nutzen und Selbstvertrauen herauszuziehen. Im Endeffekt waren es aber nur drei Punkte, und es folgen noch 33 Spiele. Die Energie wollen wir mitnehmen, aber wir haben auch schon Video-Sequenzen angeschaut und gesehen, dass es noch genug zu verbessern gibt.

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Meffert: Es wundert mich nicht, dass das viele Leute begeistert hat - Schalke und der HSV sind zwei der größten Vereine in Deutschland. Ich kann mich aber erinnern, dass Schalke vor zwei Jahren auch gegen uns zum Start verloren hat und dann aufgestiegen ist. Das muss also nicht unbedingt was zu bedeuten haben.

Sky Sport: Sie haben in der Vorbereitung sehr offen darüber gesprochen, wie schwer Sie an der Nichtaufstiegs-Enttäuschung getragen haben. Sind Sie jetzt durch mit dem Frust?

Meffert: Das ist jetzt Vergangenheit. Am Anfang - das hatte ich ja auch offen gesagt - ist es mir schwergefallen. Man hat schon gemerkt, dass die Lust irgendwann wieder zurückkam - allerspätestens beim Auflaufen gegen Schalke, als ich gemerkt habe, wie sehr die Fans bereit sind, war das Thema komplett erledigt.

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Sky Sport: Wie sehr hat es Sie während Ihres Urlaubs beschäftigt?

Meffert: Wenn ich mit meiner Familie oder meiner Freundin unterwegs bin, ist das die Zeit, die ich am liebsten mag. Da bin ich immer gut gelaunt. Aber wenn ich an Fußball gedacht habe, war es frustrierend. Eine Woche nach der Relegation beim ersten Lauf habe ich mich schon gefragt: Muss das jetzt sein? Wofür mache ich das? Aber das ging dann schnell wieder weg.

Sky Sport: Hatten Sie das in diesem Ausmaß zuvor schon mal erlebt?

Meffert: Nein, das kannte ich so nicht. Ich denke, das hatte mit der Häufigkeit zu tun. Zudem hatten wir 66 Punkte - damit steigt man eigentlich immer auf. Dazu kam auch noch das mit Mario Vuskovic (Dopingsperre, die Red.). Da stellt man sich irgendwann Fragen. Wie kann es sein, dass so etwas in dieser Situation passiert? Das ist für ihn und uns wahnsinnig bitter gewesen. Wir hatten eigentlich alles, was es braucht, um das Ziel zu erreichen. Und dennoch sind wir wieder nicht aufgestiegen.

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Sky Sport: Mussten Sie sich zwingen, in der Sommerpause nicht an Fußball zu denken?

Meffert: Nein, mit meiner Freundin rede ich ohnehin hauptsächlich über andere Dinge. Ein Freund, den ich länger nicht gesehen hatte, hat mich drauf angesprochen, mir gesagt, wie schade er das fand. Der ist allerdings Schalke-Fan und hat sich gleichzeitig gefreut, dass es in dieser Saison dann wieder zu den Duellen kommt (lacht). Dann denkt man kurz an Fußball und merkt, dass man noch keine Lust hat. Das ist für mich komisch, denn das kannte ich so nicht.

Sky Sport: Fußball-Profis verdienen viel Geld und müssen deshalb mit Enttäuschungen umgehen können, heißt es häufig. Eine gerechtfertigte Einschätzung?

Meffert: Finde ich schon. Man kann ja enttäuscht sein und weiß aber, dass man es eh nicht mehr ändern kann. Es zählt dann der nächste Tag, das Hier und Jetzt, das nächste Spiel. Man kann von einem Fußball-Profi meiner Ansicht nach erwarten, dass er zwei Tage nach der Enttäuschung den Blick wieder nach vorne richtet. So ist das ja während der Saison auch. Wir haben keinen Bock zu verlieren. Aber wenn es eben doch passiert, gucken wir uns am nächsten Tag die Fehler an, reden drüber und ziehen unsere Lehren. Die Enttäuschung muss dann vorbei sein.

Sky Sport: Das funktioniert so einfach?

Meffert: Sobald du dich mit dem neuen Spiel beschäftigst, denkst du nicht mehr dran. Für uns ist es das Schönste, wenn wir so schnell wie möglich wieder spielen können. Je länger man das schlechte Gefühl mit sich herumträgt, Menschenenttäuscht zu haben, desto unangenehmer ist es. Aber es ist ja das Coole beim Fußball, dass man es immer schnell wieder besser machen kann.

Sky Sport: Ging es anderen Spielern nach der Sommerpause ähnlich wie Ihnen?

Meffert: Ja. Als wir uns wiedergesehen haben, haben wir natürlich auch darüber gesprochen. Es hat bei dem ein oder anderen Spielern ein bisschen gedauert, bis sie wieder in die Motivationsschiene reingefunden haben. Die neuen Spieler helfen natürlich auch dabei. Neue Gesichter, neue Energie - es wäre sicher schwieriger gewesen, wenn die Mannschaft genauso zusammengeblieben wäre.

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Sky Sport: Man hat von außen den Eindruck, dass Tim Walters Art hilfreich dabei ist, die Vergangenheit relativ zügig abhaken zu können.

Meffert: Wie er das macht, finde ich sehr gut. Wennbeispielsweise in der Zeitung steht, dass wir im Frühling jedes Spiel verlieren, sagt er: Es ist doch scheißegal, was früher mal war. Diese negativen Einflüsse schütteln wir durch das Mindset ab, das der Trainer vorgibt und vorlebt. Als ich hergekommen bin, wurde ich natürlich auch mit diesen Dingen konfrontiert. Dadurch, wie der Trainer mit uns redet und mit uns umgeht, spielt das aber überhaupt keine Rolle in unseren Gedanken. Er hat dafür ein richtig gutes Gespür und ist für uns dann auch Mental-Coach. Er bleibt sich einfach immer treu - ganz klar eine große Qualität von ihm.

Sky Sport: Der nächste Gegner - ihr Ex-Klub Karlsruhe - wird von vielen Experten zum Kreis der Aufstiegsaspiranten gezählt. Sehen Sie das auch so?

Meffert: Ja. Sie haben eine eingespielte Mannschaft und einen guten Trainer. Sie kennen ihre Stärken, versuchen die gewinnbringend einzusetzen und haben mit Lars Stindl natürlich noch einen sehr guten Spieler mit reichlich Bundesligaerfahrung dazu bekommen. Ich kenne das noch aus Kiel, als Fin Bartels zu uns gewechselt ist. Was er uns an Qualität gebracht hat, war extrem. Das hat wirklich sehr viel ausgemacht. Ich gehe davon aus, dass das mit Lars Stindl und dem KSC ähnlich laufen wird. Sie werden wahrscheinlich sagen, sie wollen besser abschneiden als in der letzten Saison. Aber eigentlich haben sie so viel Qualität, dass deren Anspruch schon sein müsste, lange oben mitzuspielen.

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Sky Sport: Ist es nicht auch denkbar, dass Stindl sich dem Niveau in der 2. Liga anpasst?

Meffert: Fin Bartels hat das Niveau nach oben gebracht. Es würde mich wundern, wenn es bei Lars Stindl anders wäre. Bei solchen Fußballern spürt man die Erfahrung. Alles, was sie machen, machen sie schlau - mit Hand und Fuß. Egal, ob ihnen der Ball schlecht zugespielt wird, die machen was draus.

Sky: Der HSV hat in Karlsruhe was gutzumachen. Im März sind Sie und Ihre Mannschaft dort ziemlich überrannt worden…

Meffert: Schlechter als in dem Spiel können wir nicht auftreten. Der Trainer kommt ja auch aus der Gegend. Das Trainerteam hat uns schon klargemacht, dass sie dortunbedingt gewinnen wollen. Wir werden alles reinhauen - auch um unseren Fans, die ja wieder zahlreich anreisen werden, das bestmögliche Ergebnis zu präsentieren.

Das Interview führte Sven Töllner

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