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2. Bundesliga: Kleindienst glänzt für Heidenheim

Mehr als nur eine Tormaschine! Kleindienst glänzt für Heidenheim

Tim Kleindienst ist momentan Top-Torschütze in Liga zwei.
Image: Tim Kleindienst ist momentan Top-Torschütze in Liga zwei.  © Imago

Tim Kleindienst ist momentan "Mister 2. Liga": Top-Torschütze mit 15 Treffern, darunter ein Viererpack vor knapp zwei Wochen beim 5:0 gegen Nürnberg. Bei Heidenheims Tormaschine läuft es vor dem Topspiel gegen Darmstadt 98 am Samstagabend (20.30 Uhr live auf Sky) sozusagen wie geschmiert.

Der gebürtige Brandenburger, der seine Profi-Karriere bei Energie Cottbus begann, hat eine ganz spezielle Verbindung zum FCH und will in dieser Saison endlich den Aufstieg in die Bundesliga schaffen.

Vier Mal (!) ist Kleindienst bereits nach Heidenheim gewechselt. Zweimal kam er als Rekordtransfer des Klubs. In der Saison 2016/17 wurde er vom SC Freiburg für ein Jahr an den FCH ausgeliehen. 2019 folgte der fixe Wechsel, er unterschrieb einen Vierjahresvertrag, Heidenheim überwies drei Millionen Euro ins Breisgau. Doch nach nur einem Jahr lockte das Ausland und der Europapokal, Kleindienst wechselte zu KAA Gent.

Aber in Belgien lief es für ihn nicht wie erhofft, Ende Januar 2021 kehrte er auf Leihbasis zum 1. FC Heidenheim zurück, im Juni unterschrieb er zum zweiten Mal langfristig - dieses Mal bis 2025 und für 3,5 Millionen Ablöse.

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Kleindienst per Kopf brandgefährlich

Kleindienst ist mehr als ein klassischer Mittelstürmer. Der 27-Jährige bestreitet die meisten intensiven Läufe und die meisten Zweikämpfe in der 2. Liga. Zudem führt die 1,95-Meter-Kante das Ranking der Kopfballduelle an und hat bereits sieben Kopfballtreffer erzielt.

"Er trifft mit dem Kopf, mit links und mit rechts und ist dadurch schwer auszurechnen und zu verteidigen", sagt Sky Experte Torsten Mattuschka. Beide kennen sich schon seit ihrer gemeinsamen Zeit in Cottbus. In der Drittliga-Saison 2014/15 war Kleindienst noch Abiturient, jetzt hat er sein großes Ziel klar vor Augen: "Ich persönlich will nochmal in die Bundesliga!"

Die Chancen dazu stehen nicht schlecht. Mit 43 Punkten steht Heidenheim auf dem Relegationsrang, nur zwei Punkte hinter dem Hamburger SV und sechs Zähler hinter Tabellenführer Darmstadt.

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Polyvalenz als große Stärke

Für sein großes Ziel arbeitet Kleindienst ständig an sich, probiert aus, was ihm und seinem Körper guttut: Verzicht auf Zucker, vegetarische Ernährung, Krafttraining. Mehrmals in der Woche findet man ihn im Gym. "Ich habe fünf Kilo zugenommen, um stabiler zu werden", erklärt er. Die zusätzliche Muskelmasse hilft ihm auch, sein Spiel mit dem Rücken zum Gegner zu verbessern.

"Zu Tims größten Stärken gehören neben seiner Polyvalenz auch sein Wille und seine Einstellung sich immer verbessern zu wollen", sagt Mattuschka, der voll des Lobes für seinen ehemaligen Mitspieler ist: "Er ist ein super Typ, ein super Mensch, der weiß, wo er herkommt." Und der weiß, wo er hinwill.

Vier Tore gegen Nürnberg

"Tim ist ein außergewöhnlicher Zweitligastürmer, der in der Bundesliga spielen kann, das hat er schon nachgewiesen", sagt Mattuschka. In 26 Bundesligaspielen für Freiburg traf er zweimal (drei Vorlagen). In der Saison 2019/20 war er mit Heidenheim nahe dran am Aufstieg, erzielte zwei Treffer in der Relegation gegen Bremen, doch Werder blieb durch die Auswärtstore-Regel in der Bundesliga. „Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Bundesligaverein schon auf ihn aufmerksam geworden ist."

Mit seinen vier Toren beim 5:0-Sieg gegen Nürnberg vor knapp zwei Wochen durchbrach Kleindienst eine persönliche Schallmauer. "Ich hatte es noch nie geschafft, mal den dritten Treffer zu machen. Jetzt waren es gleich vier, das ist schon geil", freut er sich.

Für den Viererpack bekam er die große Karte im FIFA 23 Team of The Week und gehörte damit zu den Auswechselspielern hinter Superstars wie Kevin De Bruyne, Bruno Fernandes oder Marco Reus.
Wenn er weiter so trifft wie bisher, könnte er bald auch auf dem Platz auf Reus treffen. In der Bundesliga.

Mehr zum Autor Thorsten Mesch

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