Der Sky Sport Experte kann die Kritik am BVB nicht nachvollziehen. Das Topspiel in Leverkusen (Sa, ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport) hat richtungweisenden Charakter.
Zu wenige spielerische Glanzlichter, zu viele Wechsel im Mittelfeld. Mats Hummels fand am Mittwoch vor dem Champions-League-Spiel gegen Villarreal deutliche Worte über seinen ehemaligen Verein.
Hummels war nicht der Erste, der sich kritisch über Borussia Dortmund äußerte. Trainer Niko Kovac habe die Mannschaft zwar defensiv stabilisiert, aber offensiv nicht weiterentwickelt, war in den vergangenen Wochen von verschiedenen Seiten zu hören gewesen.
Der BVB hat zwei Gesichter. Keine Mannschaft hat in der Champions League so oft getroffen wie Dortmund, beim Kantersieg gegen Villarreal erzielte die Borussia in der Königsklasse zum vierten Mal vier Treffer.
"BVB auf der Suche nach der perfekten Ausrichtung"
"Der Sieg gibt Mut und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben", glaubt Sky Sport Reporter Patrick Berger. Man habe aber auch gesehen, "dass der BVB mit dem Ball Probleme hat, ideenlos wirkt und vielleicht noch auf der Suche nach der perfekten Offensivausrichtung ist. Es gebe aber "ein paar Positionen, auf denen du nicht viel wechseln darfst."
Hummels hatte vor allem die häufig wechselnden Formationen im zentralen Mittelfeld als problematisch bezeichnet. Diese sei "ein wenig diffus würde ich beinahe sagen, weil es doch sehr unterschiedliche Spielertypen sind", meinte der ehemalige Dortmunder Abwehrchef bei Prime Video.
"Nmecha ist sehr wichtig für den BVB"
"Man kann nicht mit derselben Formation 45 oder 50 Spiele machen", hält Sky Sport Experte Didi Hamann dem entgegen: "Wenn morgen das DFB-Pokalfinale wäre, wüsste Kovac, wer im Zentrum spielt. Das ist das Entscheidende!"
Am häufigsten setzte Kovac auf das Duo Felix Nmecha/Marcel Sabitzer. Die Bilanz: Sechs Spiele, drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage (beim 1:2 in München). Zweimal starten Nmecha, Sabitzer und Groß gemeinsam: in München und beim 1:0 im Pokal in Essen.
"Nmecha ist mit seiner Dynamik sehr wichtig für den BVB", erklärt Hamann in seiner Kolumne. "Nmecha müsste normalerweise immer gesetzt sein", findet Berger.
Groß und Bellingham fallen etwas ab
Der Nationalspieler stand in 18 Pflichtspieleinsätzen 13-mal in der Startelf, erzielte vier Tore und bereitete einen Treffer vor. Als zweiter Mann neben Nmecha hatte sich zuletzt Sabitzer empfohlen. Der Österreicher kommt auf zwölf Startelfeinsätze in 16 Spielen. Dabei steuerte er insgesamt drei Assists bei.
Etwas außen vor ist momentan Pascal Groß. Der 34-Jährige begann in 13 Spielen sieben Mal. Für ihn stehen insgesamt zwei Torvorlagen zu Buche. Groß hat zwar schwächere Zweikampfwerte (nur 37 Prozent gewonnen Duelle), glänzt aber mit vielen Ballkontakten (87 pro 90 Minuten im Vergleich zu 58 bei Sabitzer).
Jobe Bellingham spielt bisher eher eine Nebenrolle, vier Startelfeinsätzen in der Bundesliga stehen sieben Einwechslungen gegenüber. In der Champions League machte der Engländer jedoch beim 4:2-Sieg in Kopenhagen mit zwei Assists auf sich aufmerksam. Bei den Passquoten bewegen sich alle fast auf dem gleichen Niveau zwischen 85 und 89 Prozent.
Hamann versteht die Kritik am BVB nicht
"Sie haben vier, fünf Optionen im Zentrum und egal wer spielt, es funktioniert", sagt Hamann. Die Fans des BVB hoffen, dass es auch am Samstag im Topspiel bei Bayer Leverkusen (ab 17:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport) funktioniert, und die Dortmunder auch in der Bundesliga endlich ein Top-Team schlagen können.
Am Dienstag (ab 21:00 Uhr live auf Sky Sport) treffen sich beide im DFB-Pokal in Dortmund wieder. "Das sind zwei richtungweisende Spiele", sagt Hamann, der die "Negativität rund um den BVB" nicht versteht.
"Hätten die Dortmunder in der Bundesliga nicht gegen Stuttgart, beim HSV und bei St. Pauli kurz vor Schluss den Sieg hergeschenkt, könnten sie ohne Probleme sechs Punkte mehr haben. Dann wären sie drei Punkte hinter Bayern und keiner würde etwas kritisieren."
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