Seit 2014 geht Robert Lewandowski für den FC Bayern auf Torejagd. Der Pole hat mit den Münchnern alles gewonnen und in der Bundesliga fast sämtliche Rekorde gebrochen. Der 33-Jährige sucht jedoch eine neue Herausforderung, Barca will ihn. Sky Sport nennt mögliche Nachfolger.
Der FC Barcelona will Robert Lewandowski, und Lewandowski will weg. "Lewy hat seinen Wechselwunsch noch nicht bei den Bayern hinterlegt, aber ich glaube, dass er um die Freigabe bitten wird", sagt Sky Transferexperte Marc Behrenbeck.
Der FC Bayern will vielmehr mit Lewandowski verlängern, "sie wollen keinen anderen Stürmer", erklärt Behrenbeck, "aber das Thema könnte schwierig werden in den kommenden Wochen."
Dass Lewandowski um einen besseren Vertrag kämpft, kennt man schon aus der Vergangenheit. Droht der Poker dieses Mal zu eskalieren? Nein, glaubt Bayern-Reporter Uli Köhler, "Lewy hat das schon ein paar Mal gemacht, aber er hat immer professionell gearbeitet."
Dass Barcelonas Interesse an Lewandowski ausgerechnet kurz vor dem wichtigen Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Villarreal (ab 21 Uhr im Liveticker) bekannt wurde, kommt den Bayern natürlich denkbar ungelegen.
Bayern muss sich auf Zeit nach Lewy vorbereiten
Für Köhler haben sich die Münchner aber selbst in diese Situation hineinmanövriert: "Die Bayern haben es wieder einmal nicht geschafft, kommunikativ ein bisschen Fahrt aus der Sache herauszunehmen." Daher könnten die Verhandlungen "dieses Mal etwas härter" werden. Konkrete Gespräche soll es noch im Lauf des Aprils geben.
Klar ist auch: Die Bayern müssen der Realität ins Auge sehen und sich auf die Zeit nach Lewandowski vorbereiten. Den Polen wird man nicht eins zu eins ersetzen können, doch wer könnten mögliche Nachfolger im Sturm sein?
Sky nennt mögliche Kandidaten und ordnet sie ein:
Romelu Lukaku (28, FC Chelsea, Vertrag bis 2026):
Der belgische Nationalspieler ist derzeit kein Faktor bei Chelsea. Die Londoner sind wohl bereit zu verhandeln. "Man könnte ihn gut mit Lewy verrechnen, was Ablöse und ein Gehalt angeht", so Behrenbeck. Sportlich gesehen kann Lukaku zwar momentan nicht mit Lewandowski mithalten, aber der 28-Jährige könnte sich einen Wechsel vorstellen. Im internationalen Fußball gebe es "drei Topklubs: Real Madrid, FC Barcelona und den FC Bayern", hatte Lukaku im vergangenen Jahr bei Sky Italia vom deutschen Rekordmeister geschwärmt.
Timo Werner (26, FC Chelsea, Vertrag bis 2025):
"Werner wäre eine logische Möglichkeit, aber die Bayern haben ihn schon einmal abgelehnt", gibt Behrenbeck zu bedenken. "Hasan Salihamidzic mag ihn nicht", ergänzt Köhler: "Werner würde wechseln. Die Frage ist: Welchen Stürmertyp will Julian Nagelsmann?" Bei RB Leipzig spielte Werner unter Nagelsmann eine herausragende Rolle, ehe der Nationalspieler nach London wechselte.
Darwin Nunez (22, Benfica Lissabon, Vertrag bis 2025):
Der Uruguayer ist zwar eins der größten Talente im internationalen Fußball, aber noch kein ausgereifter Top-Stürmer. "Nunez, braucht noch Ausbildung, würde aber schon 80 Millionen Euro kosten (bei einem aktuellen Marktwert von 40 Millionen)", meint Behrenbeck. Für eine Summe dieser Größenordnung bräuchten die Münchner aber einen gestandenen Profi.
Patrik Schick (26, Bayer 04 Leverkusen, Vertrag bis 2025):
Der Tscheche hat sein Können in Leipzig und aktuell in Leverkusen unter Beweis gestellt. Der 1,91 Meter große Angreifer ist kopfballstark, schnell und ein kompletter Stürmer "Er wäre von seinen Anlagen her der perfekte Ersatz für Lewandowski", meint Behrenbeck. Schick sei zwar nicht nicht der Typ spielender Stürmer wie Lewandowski aber ein echter Goalgetter.
20 Tore in 22 Spielen hat Schick für Leverkusen in dieser Saison erzielt. Jedoch: Leverkusen will ihn nicht gehen lassen. "Bayer-Boss Fernando Carro hat zuletzt bei Sky gesagt, dass Schick keine Freigabe bekommt", schränkt Behrenbeck ein. Zumindest diesen Sommer darf Schick wohl nicht wechseln.
Haller und Dybala: einer erschwinglich, einer ablösefrei
Ein anderer Stürmer, der sich bereits international in den Fokus gespielt hat, ist der ehemalige Frankfurter Sebastien Haller (27, Ajax Amsterdam, Vertrag bis 2025). Der Franzose kennt die Bundesliga, sein Marktwert liegt bei erschwinglichen 30 Millionen Euro.
Ablösefrei wäre Paolo Dybala (28). Der Vertrag des argentinischen Nationalspielers bei Juventus Turin läuft Ende Juni aus. Dybala ist allerdings eher der Typ hängende Spitze.
Haaland kein Kandidat für Bayern
Kein realistischer Bayern-Kandidat ist Erling Haaland: Die Signing Fee und Gehaltsforderungen des Norwegers "sind horrend", so Behrenbeck: "Haaland fordert das netto, was Lewandowski nicht einmal brutto bekommt."
Während Haaland den BVB nach der Saison aller Wahrscheinlichkeit nach verlassen wird, ist bei Lewandowski ein weiteres Jahr im Trikot des FC Bayern denkbar.
"Ich glaube nicht, dass er die Freigabe bekommt, aber dann geht er nächstes Jahr ablösefrei", meint Behrenbeck. Für diesen Tag müssen die Bayern gerüstet sein. Auf Hasan Salihamidzic wartet noch viel Arbeit.
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