Hasan Salihamidzic hat sich bei der offiziellen Vorstellung von Benjamin Pavard auch zum Wechsel von Mats Hummels und zur Causa Jerome Boateng geäußert. Außerdem spürt der Sportdirektor angesichts der Erwartungen eines Top-Transfers keine Last auf seinen Schultern.
"Das ist für mich kein Problem. Wir haben noch viel Zeit und arbeiten an einigen Sachen. Ich spüre keinen Druck", sagte er am Freitag.
Auf die Frage, ob es zu Wunschspieler Leroy Sane inzwischen Kontakt gegeben habe, wollte sich der 42-Jährige nicht äußern. "Ich werde keine Wasserstandsmeldungen abgeben zum Transfermarkt", wiederholte er die jüngste Aussage von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Grundsätzlich sei es heutzutage "nicht einfach", neue Stars zu bekommen, ergänzte er: "Unsere Mannschaft zu verstärken bedeutet, was Besonderes zu holen." Und das koste nunmal Geld.
Lob für Hummels
Geld haben die Münchner unter anderem durch den Transfer von Mats Hummels eingenommen. Der Sportdirektor war voll des Lobes für den BVB-Rückkehrer. "Er war ein Spieler, der gute Leistungen hier gebracht hat. Sein Anteil an den Titeln waren groß", betonte der 42-Jährige.
"Wir haben immer noch ein sehr gutes Verhältnis und hatten auch danach noch Kontakt. Die Gespräche haben sich gezogen, aber am Ende haben wir eine Lösung gefunden, mit denen beide Parteien gut leben können. Ich wünsche ihm viel Glück in Dortmund", so Salihamidzic.
Bayern plant mit Boateng
Ob Boateng ebenfalls wie Hummels München verlassen wird, bleibt weiterhin unklar. Bayerns Sportdirektor betonte allerdings, dass die Münchner mit dem Verteidiger planen: "Für mich ist Jerome wie jeder andere Spieler. Er hat hier noch zwei Jahre Vertrag, wir werden seine Situation begleiten, macht seine Sache aber sehr gut im Training. Wir werden ihn genauso behandeln, wie alle anderen."
Die Vermutung, der Münchner Kader könnte angesichts der hohen Ansprüche zu dünn sein, wies Salihamidzic zurück. "Wir lagen, was die Einsatzzeiten angeht, in den letzten Jahren mit dem schmalen Kader richtig", sagte er, "man muss dem Trainer die Möglichkeit geben, gute Stimmung zu haben - nicht nur Theater. Deshalb der schmale Kader."
Bayerns Idee der Kaderplanung
"Die Idee der Kaderplanung ist, flexible Spieler zu haben, die auf mehreren Positionen einsetzbar sind. Das bedeutet große Verantwortung und Wertschätzung für jeden Spieler. Jeder Spieler hat den Anspruch zu spielen. Wir lagen dahingehend in den letzen Jahren immer richtig", führte der Sportdirekto weiter aus.
Viel Lob gab es vom Sportdirektor für Neuzugang Benjamin Pavard. "Benji ist sehr flexibel. Er bringt Spielintelligenz mit, Vororientierung, sehr geschicktes Defensivverhalten gepaart mit einer sehr guten Technik. Und er hat mit der französischen Nationalmannschaft eine sensationelle WM gespielt und ihr entscheidend geholfen, den Titel zu gewinnen", sagte Salihamidzic.
Pavard, der für 35 Millionen Euro von Absteiger VfB Stuttgart kam, glaubt nicht, dass dieser Schritt zu groß sein könnte. "Ich bin es auch in der Nationalmannschaft gewohnt, gewinnen zu müssen. In Stuttgart war es schwierig, aber Bayern macht mir keine Angst", sagte der 23-Jährige.
Pavard betonte zudem, dass es falsch gewesen sei, noch ein Jahr beim VfB zu bleiben, "der Abstieg setzt mir noch heute zu". Dank Stuttgart sei er jetzt aber "hier beim besten Klub in Deutschland".