Wacklige DFB-Defensive: Heißt die Antwort Waldemar Anton?
22.11.2023 | 17:45 Uhr
Die blamable Testpleite der deutschen Nationalmannschaft in Österreich hat erneut zahlreiche defensive Mängel ans Licht gebracht. Einer, der zukünftig womöglich für mehr Stabilität in der Nagelsmann-Abwehr sorgen könnte, ist Stuttgarts Waldemar Anton.
Peinlich, desolat, fehlerbehaftet,… Für den Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich lassen sich viele Attribute finden. Keines davon ist positiv. Vor allem die Abwehrleistung und die Einsatzbereitschaft hinterlassen bei Fans und Verantwortlichen große Fragezeichen. Bundestrainer Julian Nagelsmann musste nach dem Spiel zugeben: "Dann musst du vielleicht mal die Faust ballen und sagen: Ein Top-Talent weniger, einen Worker mehr. Vielleicht müssen wir auf zwei Prozentpunkte Talent verzichten und zwei Prozentpunkte mehr Worker reintun."
Einer, der genau in dieses Profil passen würde, ist Waldemar Anton. Der Kapitän des VfB Stuttgart verkörpert alles, was der Defensive der Nationalmannschaft aktuell fehlt: Stabilität, Zweikampfstärke, Arbeitermoral, Führungsstärke. Ein echter Worker eben: "Dazu zähle ich mich auf jeden Fall," sagt Anton im Sky Interview. "Ich arbeite viel an mir, jeden Tag. Das ist ein wichtiger Punkt für einen Profifußballer."
Ein Blick in die Statistik zeigt: Anton steht der Konkurrenz in nichts nach, ganz im Gegenteil. Im Vergleich mit den aktuellen DFB-Verteidigern führt der Kapitän des VfB Stuttgart in der laufenden Saison die zweitmeisten Zweikämpfe pro Spiel (nur Hummels hat mehr). Viel wichtiger ist aber: Anton gewinnt die meisten davon. Kein aktueller DFB-Verteidiger hat eine bessere Zweikampfquote (65%) als der 27-Jährige.
Besonders groß ist der Unterschied in puncto Laufbereitschaft. In der aktuellen Bundesligasaison kommt Anton auf 122 Kilometer. Das sind ganze elf Kilometer (!) mehr als Jonathan Tah auf Platz zwei. Der Leverkusener Tah ist auch der einzige Innenverteidiger im DFB-Team, der schneller ist als Waldemar Anton (35,8 km/h vs. 33,7 km/h).
Muss der Worker Waldemar Anton also mit zur EM im eigenen Land? "Klar, hat man immer ein bisschen Hoffnung. Das sind am Ende aber nur Statistiken", sagt er selbst. "Ich bin kein Freund von Statistiken. Es ist immer wichtig den Spieler zu sehen, wie er spielt. Aber klar ist es schön, so etwas zu hören. Am Ende entscheidet der Nationaltrainer und der wird sich sicher Gedanken gemacht haben."
Wenn Anton weiter so performt, dürften diese Gedanken bei Bundestrainer Nagelsmann vor der nächsten Länderspielpause noch drängender werden.
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