Bis zum Deadline Day nur wenige Transfers in der Premier League
Warum liegt die Premier League im Transfer-Winterschlaf?
31.01.2024 | 13:14 Uhr
Die Premier League ist für ihre großen Spendierhosen bekannt. Kein Transfer schien den Inselklubs bisher zu teuer. In der aktuellen Transferperiode wirkt es jedoch so, als liege die Liga im Winterschlaf. Warum ist das so?
Im europäischen Fußball ist die englische Premier League aufgrund ihrer Finanzkraft gefürchtet. Keine Fußballliga generiert mehr Einnahmen und zeigte sich in den vergangenen Jahren so spendierfreudig wie das englische Oberhaus. Doch im Wintertransferfenster 2023/24 ist es bisher erstaunlich ruhig auf der Insel. Ungewöhnlich ruhig. Wieso befindet sich die Premier League im Transferwinterschlaf?
Zum Vergleich: In der aktuellen Transferperiode gaben die englischen Erstligisten bisher nur rund 80 Millionen Euro* aus. Davon ist die Bundesliga mit ihren bisherigen 71 Millionen Euro gar nicht mal so weit von entfernt. Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus. Im Winter 2022/23 zahlten die PL-Klubs insgesamt über 840 Millionen Euro für neue Spieler - mehr als das zehnfache. Im Vergleich zum vergangenen Sommer (2,8 Milliarden Euro) wirken die Summen zwar ebenfalls wie Peanuts, der Unterschied zwischen den beiden Winterperioden lässt trotzdem Fragezeichen aufkommen. Dabei gibt es durchaus verschiedene Gründe für die Sparsamkeit der Engländer.
Everton als warnendes Beispiel
Da sind zum Beispiel die finanziellen Restriktionen. Auf diese scheinen die meisten Klubs durch den Punktabzug gegen den FC Everton noch einmal richtig aufmerksam geworden zu sein. Dazu gehören das allseits bekannte Financial Fairplay und die englischen "Profit and sustainability rules". Letzteres fordert von den Klubs, dass sie über einen Zeitraum von drei Jahren keine Verluste jenseits der 105-Millionen-Pfund-Grenze (circa 123 Millionen Euro) machen dürfen.
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Damit geht einher, dass Big Spender Saudi-Arabien in diesem Winter eher damit beschäftigt war, nicht die teuer eingekauften Stars wieder zu verlieren, anstatt neue in die Wüste zu holen und insgesamt nur 23 Millionen Euro ausgab. Bedeutet: Auch aus dem neureichen Staatsprojekt kam kein neues Kapital auf die Insel.
Dominostein bleibt aus
Genauso wenig wie die Saudis fehlt im europäischen Fußball generell der große Dominostein, der eine Reihe namhafter Transfers nach sich zieht. Bei den beiden teuersten Transfers des Winters, Vitor Roque von Athletico Paranaense zum FC Barcelona (40 Millionen Euro) und Sacha Boey von Galatasaray zum FC Bayern (30 Millionen Euro), bedienten sich zwei Topklubs bei kleineren Teams, die nicht die Kraft besitzen, eine Transferwelle loszutreten.
Hinzu kommt, dass Klubs aktuell auch aufgrund des Asien- sowie des Afrika-Cups versuchen, ihre Teams beisammenzuhalten und Transfers im Winter aufgrund der Kürze der Reaktionszeit als schwierig zu realisieren gelten.
Bis Donnerstag, 0 Uhr, haben die Premier-League-Klubs am Deadline Day noch Zeit, ihre Teams zu verstärken. Im Moment wirkt der englische Transfermarkt wie im Winterschlaf. Offen, ob man in England noch aufwacht oder sich für die nächsten Coups im kommenden Sommer noch erholt.
*Werte orientieren sich an den Angaben von Transfermarkt.de