Borussia Dortmund: Kommentar zur Stürmer-Debatte um Modeste & Moukoko

Kommentar || Terzic muss jetzt seine Nibelungentreue zu Modeste aufgeben

Anthony Modeste wirkt auch bei seiner emotionalen Rückkehr zum 1. FC Köln wie ein Fremdkörper im Spiel des BVB. Trainer Edin Terzic muss in der Stürmer-Debatte reagieren und seine Nibelungentreue zu dem Neuzugang aufgeben, meint Sky Redakteur Robin Schmidt.

Wenn die Partie gegen den Ex-Klub ansteht, gelten Profis gemeinhin als besonders motiviert. Dieser Effekt war am Samstagnachmittag auch in Köln-Müngersdorf zu beobachten. Allerdings nicht - wie von Dortmunder Seite sehnlichst erhofft - bei Anthony Modeste, sondern bei Steffen Tigges. Der Ex-Dortmunder traf gegen seinen alten Verein zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. Und Modeste?

Statt eines geplatzten Tor-Knotens steigt das Frustbarometer an, denn der Franzose trat kaum nennenswert in Erscheinung. 27 Ballkontakte (die wenigsten aller Dortmunder Startelfspieler), zwei Torschüsse, davon aber keiner aufs Gehäuse von Köln-Keeper Marvin Schwäbe - ein gnädig ausgedrückt übersichtliches Arbeitsprotokoll. Deutlicher wurde dafür Didi Hamann mit seiner Kritik an dem Angreifer ("Sie spielen im Moment zu zehnt").

Modeste-Prozess schreitet zu langsam voran

Echte Liebe ist zwischen Modeste und Dortmund nicht entbrannt, stattdessen mehren sich die Zweifel, ob es überhaupt zusammenpasst. Startschwierigkeiten waren zweifelsohne zu erwarten, schließlich kam der 34-Jährige erst nach dem ersten Spieltag zum Champions-League-Teilnehmer, dessen Spielstil in den vergangenen Jahren nicht unbedingt auf Flanken in den Strafraum ausgelegt war.

Dennoch: Der Prozess der Annäherung schreitet zu langsam voran, auch nach neun Startelf-Spielen in Folge ist das Fremdeln in der Spielweise immer noch mehr als offensichtlich. Zuletzt waren selbst kleine Schritte in der Entwicklung nicht mehr zu erkennen.

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Moukoko sammelt Argumente für Startelf-Einsatz

Trainer Edin Terzic hat trotz zunehmender Kritik immer an Modeste festgehalten, ihm das Vertrauen geschenkt und versucht, ihn mit öffentlichem Lob für Trainingsleistungen stark zu reden. Das war ebenso richtig wie den Stürmer in Köln von Beginn an zu stellen, zumal Derbyheld Youssoufa Moukoko etwas angeschlagen von der deutschen U21-Nationalmannschaft zurückkam. Doch spätestens nach dem glücklosen Auftritt beim FC muss Terzic seine Nibelungentreue zu dem Neuzugang überdenken. Der BVB ist auf Stürmer-Tore angewiesen, um seine Ziele zu erreichen. Und es gibt ja eine vielversprechende Alternative.

STIMMT AB!

Moukoko strahlte allein in seinen 20 Einsatzminuten in Köln deutlich mehr Torgefahr als Modeste aus und war darüber hinaus viel besser ins Spiel eingebunden. Mit je zwei Toren und Vorlagen ist er zusammen mit Julian Brandt und Marco Reus sogar Dortmunds Top-Scorer. Schlagkräftige Argumente für eine Startelf-Nominierung, die auch Terzic nicht mehr ignorieren kann. Dafür sind die Leistungsnachweise von Modeste einfach zu schwach. Seine Schonfrist ist abgelaufen.

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