Borussia Dortmund News: Diese Optionen hat Marco Rose vor Gladbach

Leistungsprinzip & Zauber-Verbot: Rose kann noch fünf Hebel umlegen

Marco Rose muss sich vor dem Gladbach-Spiel etwas einfallen lassen.
Image: Marco Rose muss sich vor dem Gladbach-Spiel etwas einfallen lassen.  © Imago

Am Sonntag trifft Marco Rose mit dem BVB auf seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach. Nach der Europa-League-Blamage lastet viel Druck auf der Partie, in welcher der Coach fünf Optionen hat, um das Spiel der Dortmunder umzukrempeln.

In der Bundesliga steht der BVB aktuell auf dem zweiten Tabellenrang. "Nur" sechs Punkte hinter Spitzenreiter Bayern, komfortable neun Punkte vor Platz fünf, der nicht mehr für die als Ziel ausgegebene Champions League berechtigen würde. Und doch hängt der Haussegen in Dortmund schief.

Nach Krisentreffen: Es muss sich etwas beim BVB ändern

Nach dem blamablen Gruppen-Aus in der Champions League und der Pokal-Pleite gegen Zweitligist St. Pauli bleibt den Westfalen neben der Bundesliga nur noch die Europa League. Dort setzte es eine 2:4-Schlappe gegen die Glasgow Rangers im Hinspiel vor eigener Kulisse. Nach Sky Informationen gab es danach ein Krisentreffen mit Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl sowie Trainer Rose.

Die BVB-Noten gegen Glasgow:

  1. KObel
    Image: GREGOR KOBEL: Rettet in der 10. Minute aus kurzer Distanz bärenstark gegen Barisic. Wird beim Elfmeter von Tavernier verladen und kann auch bei den restlichen Gegentoren nur noch hinter sich greifen. NOTE: 3 © Imago
  2. Akanji
    Image: MANUEL AKANJI: Vertritt Meunier auf der rechten Abwehrseite, man merkt ihm dort die fehlende Routine an. Kann das Zuspiel vor dem 0:3 nicht verhindern & fehlt wegen einer Behandlung beim 1:4 in der Defensive. Wird dann verletzt ausgewechselt. NOTE 5 © Imago
  3. Hummels
    Image: MATS HUMMELS: Hat als BVB-Abwehrchef seinen Laden nicht im Griff und strahlt auch selbst keine Sicherheit aus. Bekommt beim 0:3 zusammen mit Akanji Kent nicht unter Kontrolle. NOTE 5 © Imago
  4. Zagadou
    Image: DAN-AXEL ZAGADOU: Erwischt einen Tag zum Vergessen. Hätte den BVB mit einem Kopfball (15.) in Führung bringen können. Verursacht mit einem Handspiel (37.) den Elfmeter zum 0:1-Gegentor und fälscht den Ball beim 1:4 unhaltbar ab. NOTE 6 © Imago
  5. Guerreiro
    Image: RAPHAEL GUERREIRO: Kommt über links gegen aufmerksame Glasgower in Halbzeit eins kaum zum Zug. Nach dem Seitenwechsel besser im Spiel. Sorgt in der 82. Minute mit einem Geniestreich für das 2:4. NOTE 3 © Imago
  6. Witsel
    Image: AXEL WITSEL: Defensiv ohne große Fehler und um Ruhe im Spielaufbau bemüht. Macht das Dortmunder Spiel mit vielen Querpässen allerdings eher statisch. Offensiv daher ohne Impulse. Hat nach Halbzeit eins Feierabend. NOTE 4 © Imago
  7. Dahoud
    Image: MAHMOUD DAHOUD: Ist in Sachen Spieleröffnung der aktivste Dortmunder. Versucht durch vertikale Bälle und Pässe in die Schnittstellen das Spiel schnell zu machen und das Glasgow-Bollwerk zu durchbrechen. NOTE 3 © Imago
  8. Brandt
    Image: JULIAN BRANDT: Läuft viel, agiert aber über weiter Strecken glücklos. Lässt beim 0:2 Torschütze Morelos aus den Augen. Wird zur Halbzeit für Moukoko ausgewechselt. NOTE 4 © Imago
  9. Reus
    Image: MARCO REUS: Setzt vor allem in der ersten Halbzeit kaum offensiv Akzente setzen. Irritiert sich mit Malen frei vorm Tor gegenseitig (17.). Verliert das Kopfballduell vor dem 0:2. Macht in der 82. für Reinier Platz. NOTE 4 © Imago
  10. Bellingham
    Image: JUDE BELLINGHAM: Versprüht am meisten Offensivdrang beim BVB und setzt seine Mitspieler vor allem in Halbzeit zwei immer wieder gut in Szene. Sorgt mit einem Distanzschuss dann selbst für das zwischenzeitliche 1:3 der Dortmunder. NOTE 2 © Imago
  11. Malen
    Image: DONYELL MALEN: Hängt über weite Strecken in der Luft. Bekommt wenig brauchbare Bälle, bietet aber natürlich nicht die gleiche Anspielstation wie ein Haaland. Kommt auf zwei harmlose Torschüsse und muss in der 68. Minute für Tigges weichen. NOTE 5 © Imago
  12. Reyna
    Image: GIOVANNI REYNA: Darf in der zweiten Hälfte für Witsel ran, um die Offensive etwas zu beleben. Das gelingt dem Youngster allerdings nur mit Abstrichen. Immerhin zwei Torschussvorlagen stehen zu Buche. NOTE 3 © Imago
  13. Moukoko
    Image: YOUSOUFFA MOUKOKO: Kommt nach der Pause für Brandt in die Partie und leitet mit einem Solo das 1:3 der Dortmunder ein. Hat aber unmittelbar danach mit seinem Ballverlust auch Aktien im Gegentor zum 1:4. NOTE 3 © Imago
  14. Schulz
    Image: NICO SCHULZ: Wird für den verletzten Akanji in der 55. Minute eingewechselt und bleibt ohne nennenswerte Fehler. NOTE 3 © Imago
  15. Tigges
    Image: STEFFEN TIGGES: Kommt in der 68. Minute für den glücklosen Malen in die Partie und tritt nur zwei Minuten später mit einem Torschuss in Erscheinung. Taucht danach aber ab. NOTE 4 © Imago
  16. Rose
    Image: BVB-Trainer Marco Rose bringt in der 82. Minute noch REINIER für Marco Reus in die Partie. OHNE BEWERTUNG © Imago

Dabei wurde zwar (noch) nicht über die Zukunft des Coaches gesprochen, der sich nach wie vor der Rückendeckung der BVB-Bosse erfreuen darf, doch fest steht: Es muss sich etwas ändern. Aufgrund diverser Ausfälle wie denen von Erling Haaland, Thomas Meunier oder jüngst Manuel Akanji sind die Optionen begrenzt. Fünf Hebel kann Rose vor dem Duell mit der rivalisierenden Borussia allerdings umlegen.

Hebel 1: Systemumstellung

Es ist der wohl einfachste Weg, um als Trainer etwas im Spiel zu verändern. Aktuell variieren die Dortmunder ihr Spielsystem bereits in leichten Zügen, je nachdem, mit welcher Elf Rose aufwartet. Zumeist starten die Borussen mit einer klassischen 4-2-3-1-Formation. Echte Flügelstürmer hat der BVB dabei aber nicht. Gegen Glasgow beispielsweise spielten Julian Brandt und Jude Bellingham, deren Stärken in der Zentrale liegen, auf der linken und rechten Halbposition.

Um wirklich etwas zu verändern, bedarf es wohl einer gröberen Umstellung. Vor allem die Defensive zeigte zuletzt große Anfälligkeit. In den letzten zwei Heimspielen kassierte der BVB neun (!) Gegentore. Um mehr Stabilität ins Spiel zu bekommen, könnte Rose die Defensive in eine Fünferkette verwandeln. Dabei wäre nicht nur das Zentrum durch beispielsweise Axel Witsel gestärkt, auch die zur Verfügung stehenden Außenspieler Raphael Guerreiro und Marius Wolf, die offensiv geprägt sind, hätten mehr Spielraum und mehr Absicherung.

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Hebel 2: Zauber-Verbot

Hacke, Heber, No-Look-Pass. Solche Überheblichkeiten kosteten die Dortmunder in dieser Saison nicht nur einige verheißungsvolle Angriffe, sondern unterm Strich auch so manchen Punkt. Das klagte nach dem Glasgow-Debakel auch Mats Hummels an, der das Spiel seines Teams als teilweise "unlogisch" und "unsinnig" bezeichnete.

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Rose erklärte dazu: "Mats hat gemeint, dass wir zu einfach Bälle verlieren. In Räumen, wo wir sie nicht verlieren dürfen. Ich sage immer, wir spielen Playstation. Wir spielen Pässe, die es am Computer gibt, aber im realen Fußball so nicht funktionieren." Die Lösung dieses Problems ist schnell gefunden: Zauber-Verbot. Klarer, einfacher und strukturierter Fußball muss die Devise sein, bis man sich die Magie wieder erarbeitet hat.

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Nach der 2:4-Heimpleite gegen Underdog Glasgow Rangers fand Abwehrchef Mats Hummels deutliche Worte und kritisierte das Dortmunder Spiel als unsinnigen Fußball. Trainer Marco Rose hat auf diese Aussagen reagiert (Videolänge: 1:41 Min.)

Hebel 3: Star-Signal

Eine schmerzhafte Option, die nicht frei von Risiko ist. Aber genau deshalb hätte dieser Schachzug womöglich den größten Impact: Rose könnte Star-Spieler wie Julian Brandt oder Kapitän Marco Reus auf die Bank verfrachten.

Damit würde der Trainer das Signal geben, dass kein Spieler unantastbar ist. Auf der einen Seite könnte das ein Weckruf sein, der ausnahmslos jedem Profi vermittelt, Engagement bringen zu müssen. Auf der anderen Seite kann so etwas schnell auf die Gemütslage im Team drücken.

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Hebel 4: Die jungen Wilden

Auch wenn die Wahl beim Aussortieren aus der ersten Elf nicht zwangsläufig auf die größten Stars fallen muss, tut frischer Wind einer strauchelnden Mannschaft oft gut. Mit dem langsam wieder fit werdenden Giovanni Reyna und Sturm-Talent Youssoufa Moukoko sitzen zwei Youngster auf der Bank, die auf ihre Chance in der Startelf brennen.

Gegen Glasgow belebte das Duo die Offensive nach der Einwechslung wieder. Moukoko hatte mit seinem unbeschwerten Sololauf vor dem 1:3 großen Anteil am BVB-Anschlusstreffer. Auch Reyna zeigte sofort Präsenz und bewies mit seinen 45 guten Minuten dass ein Startelf-Einsatz gegen Gladbach nicht ausgeschlossen ist. Selbst wenn es dann vielleicht noch nicht für die vollen 90 Minuten reicht.

Hebel 5: Das Leistungsprinzip

Eine Option, die als eine Art Drohung zu verstehen ist. Diese hat Rose auf der Pressekonferenz vor dem Borussen-Duell bereits ausgesprochen. "Ich steche rein in das Wespennest, ich war unangenehm und werde unangenehm bleiben", äußerte sich der Trainer vielsagend und deutete damit an, seine Spieler hart anzupacken.

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BVB-Trainer Marco Rose will weiterhin bei der Ansprache an die Mannschaft den Finger in die Wunde legen (Videolänge: 1:59 Minuten).

Rose muss vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub Gladbach das Leistungsprinzip untermauern. Wer keine Leistung bringt oder sich nicht entsprechend reinhängt, sitzt in der nächsten Woche auf der Bank. Spieler wie Steffen Tigges, die nach der Einwechslung ihr Herzblut geben, könnten trotz technischer Defizite dann gegenüber schwächelnden Profis wie Donyell Malen den Vorzug erhalten. Zwar wird Rose wohl kaum die halbe Drittliga-Mannschaft der Dortmunder in die Startelf werfen, doch zu sicher sollte sich dabei kein BVB-Profi sein.

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