Borussia Dortmund News: Diese Optionen hat Marco Rose vor Gladbach
Leistungsprinzip & Zauber-Verbot: Rose kann noch fünf Hebel umlegen
20.02.2022 | 16:09 Uhr
Am Sonntag trifft Marco Rose mit dem BVB auf seinen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach. Nach der Europa-League-Blamage lastet viel Druck auf der Partie, in welcher der Coach fünf Optionen hat, um das Spiel der Dortmunder umzukrempeln.
In der Bundesliga steht der BVB aktuell auf dem zweiten Tabellenrang. "Nur" sechs Punkte hinter Spitzenreiter Bayern, komfortable neun Punkte vor Platz fünf, der nicht mehr für die als Ziel ausgegebene Champions League berechtigen würde. Und doch hängt der Haussegen in Dortmund schief.
Nach Krisentreffen: Es muss sich etwas beim BVB ändern
Nach dem blamablen Gruppen-Aus in der Champions League und der Pokal-Pleite gegen Zweitligist St. Pauli bleibt den Westfalen neben der Bundesliga nur noch die Europa League. Dort setzte es eine 2:4-Schlappe gegen die Glasgow Rangers im Hinspiel vor eigener Kulisse. Nach Sky Informationen gab es danach ein Krisentreffen mit Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl sowie Trainer Rose.
Die BVB-Noten gegen Glasgow:
Dabei wurde zwar (noch) nicht über die Zukunft des Coaches gesprochen, der sich nach wie vor der Rückendeckung der BVB-Bosse erfreuen darf, doch fest steht: Es muss sich etwas ändern. Aufgrund diverser Ausfälle wie denen von Erling Haaland, Thomas Meunier oder jüngst Manuel Akanji sind die Optionen begrenzt. Fünf Hebel kann Rose vor dem Duell mit der rivalisierenden Borussia allerdings umlegen.
Hebel 1: Systemumstellung
Es ist der wohl einfachste Weg, um als Trainer etwas im Spiel zu verändern. Aktuell variieren die Dortmunder ihr Spielsystem bereits in leichten Zügen, je nachdem, mit welcher Elf Rose aufwartet. Zumeist starten die Borussen mit einer klassischen 4-2-3-1-Formation. Echte Flügelstürmer hat der BVB dabei aber nicht. Gegen Glasgow beispielsweise spielten Julian Brandt und Jude Bellingham, deren Stärken in der Zentrale liegen, auf der linken und rechten Halbposition.
Um wirklich etwas zu verändern, bedarf es wohl einer gröberen Umstellung. Vor allem die Defensive zeigte zuletzt große Anfälligkeit. In den letzten zwei Heimspielen kassierte der BVB neun (!) Gegentore. Um mehr Stabilität ins Spiel zu bekommen, könnte Rose die Defensive in eine Fünferkette verwandeln. Dabei wäre nicht nur das Zentrum durch beispielsweise Axel Witsel gestärkt, auch die zur Verfügung stehenden Außenspieler Raphael Guerreiro und Marius Wolf, die offensiv geprägt sind, hätten mehr Spielraum und mehr Absicherung.
Hebel 2: Zauber-Verbot
Hacke, Heber, No-Look-Pass. Solche Überheblichkeiten kosteten die Dortmunder in dieser Saison nicht nur einige verheißungsvolle Angriffe, sondern unterm Strich auch so manchen Punkt. Das klagte nach dem Glasgow-Debakel auch Mats Hummels an, der das Spiel seines Teams als teilweise "unlogisch" und "unsinnig" bezeichnete.
Rose erklärte dazu: "Mats hat gemeint, dass wir zu einfach Bälle verlieren. In Räumen, wo wir sie nicht verlieren dürfen. Ich sage immer, wir spielen Playstation. Wir spielen Pässe, die es am Computer gibt, aber im realen Fußball so nicht funktionieren." Die Lösung dieses Problems ist schnell gefunden: Zauber-Verbot. Klarer, einfacher und strukturierter Fußball muss die Devise sein, bis man sich die Magie wieder erarbeitet hat.
Hebel 3: Star-Signal
Eine schmerzhafte Option, die nicht frei von Risiko ist. Aber genau deshalb hätte dieser Schachzug womöglich den größten Impact: Rose könnte Star-Spieler wie Julian Brandt oder Kapitän Marco Reus auf die Bank verfrachten.
Damit würde der Trainer das Signal geben, dass kein Spieler unantastbar ist. Auf der einen Seite könnte das ein Weckruf sein, der ausnahmslos jedem Profi vermittelt, Engagement bringen zu müssen. Auf der anderen Seite kann so etwas schnell auf die Gemütslage im Team drücken.
Hebel 4: Die jungen Wilden
Auch wenn die Wahl beim Aussortieren aus der ersten Elf nicht zwangsläufig auf die größten Stars fallen muss, tut frischer Wind einer strauchelnden Mannschaft oft gut. Mit dem langsam wieder fit werdenden Giovanni Reyna und Sturm-Talent Youssoufa Moukoko sitzen zwei Youngster auf der Bank, die auf ihre Chance in der Startelf brennen.
Gegen Glasgow belebte das Duo die Offensive nach der Einwechslung wieder. Moukoko hatte mit seinem unbeschwerten Sololauf vor dem 1:3 großen Anteil am BVB-Anschlusstreffer. Auch Reyna zeigte sofort Präsenz und bewies mit seinen 45 guten Minuten dass ein Startelf-Einsatz gegen Gladbach nicht ausgeschlossen ist. Selbst wenn es dann vielleicht noch nicht für die vollen 90 Minuten reicht.
Hebel 5: Das Leistungsprinzip
Eine Option, die als eine Art Drohung zu verstehen ist. Diese hat Rose auf der Pressekonferenz vor dem Borussen-Duell bereits ausgesprochen. "Ich steche rein in das Wespennest, ich war unangenehm und werde unangenehm bleiben", äußerte sich der Trainer vielsagend und deutete damit an, seine Spieler hart anzupacken.
Rose muss vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub Gladbach das Leistungsprinzip untermauern. Wer keine Leistung bringt oder sich nicht entsprechend reinhängt, sitzt in der nächsten Woche auf der Bank. Spieler wie Steffen Tigges, die nach der Einwechslung ihr Herzblut geben, könnten trotz technischer Defizite dann gegenüber schwächelnden Profis wie Donyell Malen den Vorzug erhalten. Zwar wird Rose wohl kaum die halbe Drittliga-Mannschaft der Dortmunder in die Startelf werfen, doch zu sicher sollte sich dabei kein BVB-Profi sein.
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