Haaland bereitet dem BVB gerade doppelte Sorge
14.04.2022 | 23:04 Uhr
Erling Haaland ist bei Borussia Dortmund aktuell das große Thema. Sowohl seine Verletzungsgeschichte als auch die unklare Transfersituation beschäftigen die BVB-Verantwortlichen massiv. Sky Sport erklärt Euch den derzeitigen Stand in der Haaland-Thematik.
Vor dem Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg (am Samstag ab 15.30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky) sprach BVB-Trainer Marco Rose auf der Pressekonferenz über seinen Torjäger. Die Aussagen ließen nur erahnen, wie stark eingeschränkt der 21-Jährigen aktuell ist.
"Haaland kann noch nicht schmerzfrei sein nach seiner Verletzung in der Länderspielpause. Sicher ist da irgendetwas kaputtgegangen", meinte Rose und fügte hinzu: "Dann ist die Frage, wie man damit umgeht. Wir können den Jungen ja nicht in die Röhre schieben, wenn er das selbst nicht möchte."
Haaland hatte sich in der Länderspielpause im Testspiel gegen Armenien (9:0) am Knöchel verletzt. Offenbar möchte der Norweger aber auf gar keinen Fall im Saisonendspurt ausfallen. In dieser Spielzeit hat er bereits wegen muskulärer Probleme sowie einer Verletzung am Hüftbeuger satte 16 BVB-Pflichtspiele verpasst. Eine weitere Partie will er nicht verpassen.
"Die Verletzung beeinflusst ihn natürlich sehr. Aber Dortmund braucht Haaland einfach, sie haben sonst keinen Mittelstürmer. Und Haaland beißt sich durch, der will immer spielen. Das ist ja sein Credo, das er immer auf den Platz will. Aber er muss immer ordentlich Schmerztabletten einschmeißen, bevor er auf den Platz geht. Und das ist nie ein gutes Zeichen", erklärte Sky BVB-Reporter Jesco von Eichmann.
Der lädierte Knöchel wird Haaland allerdings noch einige Zeit beschäftigen. Dass der 21-Jährige derzeit bei Weitem nicht in Bestform ist, zeigten die jüngsten Auftritte. Seit dem 22. Januar (3:2 in Hoffenheim) wartet Haaland auf einen Treffer, bei seinen vergangenen fünf Bundesligaeinsätzen ging er leer aus. Zuvor blieb der Stürmer im BVB-Trikot noch nie drei Ligapartien in Folge ohne Tor.
"Dem BVB fehlen die Tore von Haaland. Sie haben nicht so viele Jungs, die da regelmäßig treffen. Die Verantwortlichen und Mitspieler wissen genau, dass sie ihn sportlich dringend brauchen", machte von Eichmann deutlich. Daher wird der Neuner auch weiterhin auf dem Rasen stehen, zumindest, solange die Meisterschaft für Dortmund noch rechnerisch möglich ist.
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Dass Haalands Verletztenmisere Auswirkungen auf den Transferpoker um den Norweger im Sommer haben wird, ist allerdings unwahrscheinlich. "Ich glaube nicht, dass ein Verein von einer Verpflichtung Abstand nimmt, nur weil er ein paar Mal verletzt war. Wenn Manchester City oder Real Madrid abgeschreckt wären, wären sie es ohnehin schon. Sie betrachten ihn wegen der Knöchelverletzung jetzt nicht anders. Sie werden das mit Sicherheit registrieren, aber mehr auch nicht", ist sich von Eichmann sicher.
Allerdings nervt die Haaland-Thematik die BVB-Verantwortlichen vermehrt. Denn noch immer gibt es keine klaren Aussagen der Haaland-Seite, wie es über den Sommer hinaus weitergeht. Der Mittelstürmer besitzt zwar noch einen Vertrag bis 2024 beim deutschen Pokalsieger, besitzt allerdings eine Ausstiegsklausel.
"Der Verein hätte gerne mal Klarheit, ob und wie es weitergeht mit ihm. Der BVB muss jetzt langsam mal wissen, mit welchem Geld im Sommer zurechnen ist und welche Position sie neu besetzen müssen. Wenn Dortmund Haaland abgibt, dann müssen sie noch einen Stürmer finden - und zwar unabhängig von Karim Adeyemi. Adeyemi allein wird da nicht reichen", sagte von Eichmann.
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Rund 75 Millionen Euro könnte die Borussia bei einem Haaland-Wechsel im Sommer einstreichen. Viel Geld, mit dem dann selbst eine Offensive auf dem Transfermarkt gestartet werden könnte. "Ohne die Einnahmen für einen Haaland-Transfer wird sicherlich Kohle für andere Baustellen fehlen", so Sky Experte von Eichmann. Der Adeyemi-Transfer soll davon allerdings nicht betroffen sein.
Bis eine Entscheidung im Haaland-Poker fällt, hoffen die Fans von Borussia Dortmund aber erst einmal noch viele Tore von ihrem Star im Saisonendspurt bejubeln zu können. Am besten schon am Samstag gegen Wolfsburg. Der Gesundheitszustand des Norwegers wird dabei eine Schlüsselrolle spielen.
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