Borussia Dortmund News: Große BVB-Sorgen im Abwehrzentrum

Dortmunder Achillesferse: Sorgen beim BVB in der Innenverteidigung

Manuel Akanji (links) und Mats Hummels könnten im Sommer getrennte Wege gehen.
Image: Manuel Akanji (links) fehlt dem BVB für den Rest der Hinrunde, Mats Hummels plagt sich mit Knieproblemen herum.  © Imago

Borussia Dortmund kämpft derzeit mit Personalsorgen im Abwehrzentrum. Drei der vier nominellen Innenverteidiger im Kader sind aktuell verletzt oder nicht bei einhundert Prozent. Womöglich müssen in den kommenden Spielen zwei Routiniers als Notlösungen herhalten.

Manuel Akanji, Mats Hummels, Dan-Axel Zagadou, Marin Pongracic.

Von den Namen her ist Borussia Dortmund in der Innenverteidigung qualitativ hochwertig aufgestellt. Dennoch ist das Abwehrzentrum die Achillesferse beim BVB, denn insbesondere dort haben die Schwarz-Gelben mit vielen Verletzungssorgen zu kämpfen.

  1. GREGOR KOBEL:
    Image: GREGOR KOBEL: Bekommt nicht einen einzigen Schuss auf sein Tor. Darf immerhin 14 Mal vor den Ball treten. Langweiliger Abend für den Schlussmann. NOTE: 3 © Imago
  2. THOMAS MEUNIER: Liefert ein unaufgeregtes Spiel ab. Hält seine rechte Seite sauber und gewinnt stabile 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Offensiv mit weniger Glück. Seine drei Flanken finden keinen Abnehmer. NOTE: 3
    Image: THOMAS MEUNIER: Liefert ein unaufgeregtes Spiel ab. Hält seine rechte Seite sauber und gewinnt stabile 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Offensiv mit weniger Glück. Seine drei Flanken finden keinen Abnehmer. Zur 2. Halbzeit raus. NOTE: 3 © DPA pa
  3.  MATS HUMMELS:
    Image: MATS HUMMELS: Scheint das Dreifach-Pech gegen die Bayern bereits abgeschüttelt zu haben. Steht fast immer richtig und behält die Oberhand in den rar gesäten Zweikämpfen. Nichts zu beanstanden. NOTE: 2 © Imago
  4. 1
    Image: DAN-AXEL ZAGADOU: Erster Startelf-Einsatz seit März. Zeigt sich von Beginn an wachsam und verhindert früh einen vielversprechenden Besiktas-Angriff (9.). Hat die meisten Ballaktionen. Aufmerksam, abgeklärt - gutes Spiel. NOTE: 2 © Imago
  5. NICO SCHULZ:
    Image: NICO SCHULZ: Zeigt eine der besten Leistungen seiner bisherigen BVB-Zeit. Ist immer wieder Motor über links und leitet einige Angriffe ein. Perfekte Vorlagen-Flanke auf Haaland zum 4:0, gewinnt 7 von 8 Zweikämpfen. Tolles Spiel. NOTE: 1 © DPA pa
  6. AXEL WITSEL:
    Image: AXEL WITSEL: Geht durch die starken Leistungen seiner Mittelfeld-Partner ein wenig unter. Kommt als Einziger nicht wirklich in die Zweikämpfe, gleicht das mit blitzsauberem Passspiel aber zunehmend aus. NOTE: 3 © Imago
  7. JUDE BELLINGHAM:
    Image: JUDE BELLINGHAM: Absoluter Antreiber im BVB-Spiel. Zeigt sich von Beginn an spielfreudig und gewinnt Zweikämpfe und Dribblings. Legt das 1:0 nach Solo schön auf, der ganz große Genie-Streich fehlt aber. NOTE: 2 © Imago
  8. MAHMOUD DAHOUD:
    Image: MAHMOUD DAHOUD: Überlässt Bellingham und Witsel den Großteil der Defensiv-Arbeit und kann frei aufspielen. Wagt mehrere Läufe in die Spitze, von denen einer mit Elfmeter belohnt wird. Zudem starke Ecke beim 5:0. NOTE: 1 © Imago
  9. MARIUS WOLF:
    Image: MARIUS WOLF: Ackert von Beginn an viel und nimmt Meunier auf der rechten Seite früh viel Arbeit ab. Setzt offensiv keine großen Akzente, leistet sich aber auch keine Schnitzer. NOTE: 3 © DPA pa
  10. MARCO REUS:
    Image: MARCO REUS: Ist als Spielmacher an vielen Angriffen beteiligt. Bleibt beim Elfmeter zum 2:0 eiskalt (45.). Setzt später zum Traum-Solo fürs 3:0 an (53.). Beinschuss, Haken, lässiger Abschluss. Bester Dortmunder. NOTE: 1 © Imago
  11. DONYELL MALEN:
    Image: DONYELL MALEN: Arbeitet sich immer mehr in die Partie und bekommt zunehmend Selbstbewusstsein. Ist mit seinem glücklichen 1:0 nach schöner Ballmitnahme Dosenöffner. In Halbzeit zwei unauffällig. NOTE: 3 © Imago
  12. REINIER: Zur 2. Halbzeit für Thomas Meunier eingewechselt. Läuft sich oft frei und bietet sich an. Hilft bei der Arbeut gegen den Ball, verliert die Kugel aber auch mehrfach. Die zündende Idee fehlt. NOTE: 3
    Image: REINIER: Zur 2. Halbzeit für Thomas Meunier eingewechselt. Läuft sich oft frei und bietet sich an. Hilft bei der Arbeit gegen den Ball, verliert die Kugel aber auch mehrfach. Die zündende Idee fehlt. NOTE: 3 © Imago
  13. ERLING HAALAND: In der 63. Min. für Marco Reus eingewechselt. Löst sich erst gut von den Besiktas-Verteidigern und nickt zum 4:0 ein, steht in der 81. bei einer einer Dahoud-Dcke goldrichtig. Kopfball-Doppelpack in 27 Minuten. Mehr geht kaum. NOTE: 1
    Image: ERLING HAALAND: In der 63. Min. für Marco Reus eingewechselt. Löst sich erst gut von den Besiktas-Verteidigern und nickt zum 4:0 ein, steht in der 81. bei einer Dahoud-Ecke goldrichtig. Kopfball-Doppelpack in 27 Minuten. NOTE: 1 © Imago
  14. FELIX PASSLACK: In der 62. Minute für Marius Wolf eingewechselt. Hat auf der rechten Defensiv-Seite kaum etwas zu tun. Fügt sich nahtlos ins entschiedene Spiel ein. NOTE: 3
    Image: FELIX PASSLACK: In der 62. Minute für Marius Wolf eingewechselt. Hat auf der rechten Defensiv-Seite kaum etwas zu tun. Fügt sich nahtlos ins entschiedene Spiel ein. NOTE: 3 © Imago
  15. RAPHAEL GUERREIRO (BILD) & MARIN PONGRACIC: Beide nach der 70. Minute eingewechselt. Keine Bewertung.
    Image: RAPHAEL GUERREIRO (BILD) & MARIN PONGRACIC: Beide nach der 70. Minute eingewechselt. Keine Bewertung. © Imago

Akanji fehlt bis Jahresende

Die neuerliche Hiobsbotschaft traf die Dortmunder Anhänger direkt vor dem Champions-League-Match gegen Besiktas Istanbul (5:0). Manuel Akanji muss sich einer kleinen Knie-OP unterziehen und wird dem BVB erst im neuen Jahr wieder zur Verfügung stehen. Der Schweizer war bislang die Abwehrsäule der Borussia, hatte zuvor alle Partien in der Bundesliga und der Königsklasse über 90 Minuten absolviert.

"Es ist unumgänglich und ich glaube, dass es der richtige Moment dafür ist. Es ist jetzt kein größerer Eingriff, aber er muss gemacht werden. Aber bevor wir die Runde zu Ende spielen und sich Manu da einfach durchschleppt, weil er ein paar Probleme hat und wir ihn vielleicht nicht in jedem Spiel einsetzen können, wollen wir ihn im Januar so schnell wie möglich zurückhaben", erklärte BVB-Trainer Marco Rose die Situation rund um Akanji.

Nach vielen wackeligen Auftritten in den vergangenen zwei Jahren unter Lucien Favre und Edin Terzic hat der 26-jährige Schweizer in dieser Saison zu alter Stärke wiedergefunden und sich zu einem Leistungsträger entwickelt. ""Manuel ist im Abwehrbereich für uns ein Unterschiedsspieler, genauso wie Erling Haaland oder Marco Reus vorne drin. Und wenn diese Spieler ausfallen, dann hinterlässt das bei uns natürlich eine Lücke", meinte Rose.

Bundesliga-Spielplan 2021/22
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Hummels plagen Knieprobleme

Als bisheriger Partner von Akanji in der Innenverteidigung stand Mats Hummels zumeist auf dem Rasen, in vier Pflichtpartien fehlte der Weltmeister von 2014 allerdings mit Knieproblemen. Dadurch hat Hummels die komplette Vorbereitung der Dortmunder verpasst und plagt sich seither ein wenig mit Fitnessdefiziten. Doch der 32-Jährige beißt auf die Zähne.

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Denn schmerzfrei ist Hummels noch lange nicht. Dass auch weiterhin die Patellasehne Sorge macht, hatte der Abwehrchef bereits nach dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (3:1) am Sky Mikrofon erklärt. Dort sagte Hummels, dass es rund um sein Knie "mal so und mal so" stehe. Die Schmerz-Situation sei dabei "extrem tagesformabhängig".

Hummels ist als Führungsspieler für Stabilität und Organisation in der BVB-Defensive enorm wichtig. "Er kann ein Spiel sehr gut lesen, braucht aber jemanden neben sich, der ihm Dinge abläuft", sprach Borussia-Legende Jürgen Kohler im Sport1-Podcast 'Die Dortmund-Woche' die Fitness- und Geschwindigkeitsprobleme vom 76-maligen deutschen Nationalspieler an. In einigen Partien wurde Hummels daher auch vorzeitig von Trainer Rose vom Feld genommen, um die Belastung zu steuern.

Steht Hummels in der Startelf?
Image: Mats Hummels ist aktuell nicht bei einhundert Prozent.

Zagadou kämpft sich langsam zurück

Mehr Spielzeit bei der Borussia wird in den nächsten Wochen Dan-Axel Zagadou erhalten. Der Franzose stand monatelang wegen einer Knieverletzung nicht zur Verfügung und kehrte erst Anfang November zurück. Nach einigen Kurzeinsätzen feierte der 22-Jährige gegen Besiktas sein Startelf-Comeback.

"Ich finde, dass Daxo das sehr gut gemacht hat und einfach gezeigt hat, dass er wieder da ist", freute sich Rose. Zagadou hatte mit 99 Ballaktionen die meisten aller Akteure auf dem Platz und überzeugte mit einer Passquote von 94 Prozent sowie einer Zweikampfquote von 83 Prozent. Nach 73 starken Minuten hatte der U21-Nationalspieler dann Feierabend.

Für Zagadou kam Marin Pongracic für die Schlussphase in die Partie. Der Kroate ist mittlerweile nur noch Innenverteidiger Nummer vier. Nach seiner Ankunft aus Wolfsburg war er noch auf Anhieb zu Saisonbeginn bei der Borussia gesetzt und überzeugte. Doch im Verlauf der Hinrunde wurden die Leistungen von Pongracic sowohl in der Dreier- als auch Viererkette immer schlechter. Bei den Niederlagen in Gladbach (0:1) und Leipzig (1:2) nahm ihn Rose jeweils zur Halbzeit raus.

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Pongracic sucht seine Form

Anschließend spielte der 24-Jährige in den vergangenen drei Bundesligaduellen keine einzige Minute mehr. "Marin ist hintendran", merkte auch Rose in einem Nebensatz nach dem Besiktas-Spiel an. Der Trainer kennt Pongracic noch aus gemeinsamen Zeiten bei RB Salzburg und lobte nach der Verpflichtung dessen Schnelligkeit sowie Robustheit.

Doch Pongracic schoss sich in Dortmund selbst ins Abseits, als er in einem Interview gegen Ex-Klub Wolfsburg nachtrat. Pikant: Pongracic ist vom VfL nur ausgeliehen, der BVB besitzt am Saisonende eine Kaufoption. Es liegt also an Dortmund, ob der kroatische Nationalspieler über den Sommer hinaus eine Zukunft im Ruhrgebiet hat.

Als Alternativen im Abwehrzentrum hätte Rose zudem noch Axel Witsel und Emre Can zur Verfügung. Der Belgier agierte bei den ersten drei Bundesligaspielen neben Akanji in der Innenverteidigung und machte seine Sache auf ungewohnter Position ordentlich. Auch Can hat in der Vergangenheit immer mal wieder ausgeholfen.

Auch BVB-Trainer Marco Rose (l.) gefallen die Aussagen von Marin Pongracic (r.) überhaupt nicht.
Image: Marin Pongracic (rechts) im Gespräch mit BVB-Trainer Marco Rose.  © Imago

Witsel und Can als Notlösungen

Witsel und Can sind auf dieser Innenverteidiger-Position zwar nur Notlösungen, doch bei der Verletzen-Misere des Pokalsiegers ist nicht auszuschließen, dass zumindest einer der beiden Routiniers im Dezember noch einmal dort aushelfen muss.

"Wir haben jetzt noch drei Bundesligaspiele vor der Brust und müssen auch diese Situation annehmen. Es ist wie immer bei uns im Moment: Jungs kommen zurück und wir freuen uns dann drei, vier Tage, dass alle da sind und dann purzeln hinten wieder welche runter", meinte BVB-Trainer Rose nach der Bekanntgabe der Akanji-OP abschließend.

Für das Rose-Team gilt es, diese drei Spiele noch zu überstehen. Dann haben die Profis von Borussia Dortmund drei Wochen Zeit, um alle Verletzungen auszukurieren.

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