Attacke statt Angst! Der BVB-Plan für den München-Coup
31.03.2023 | 22:49 Uhr
Der BVB brennt auf den Klassiker! Mit breiter Brust sind die Schwarz-Gelben am Freitagabend nach München gereist. Borussia Dortmund geht nicht nur als Spitzenreiter in den Ligakracher beim FC Bayern heute Abend (18.30 Uhr/live auf Sky), sondern auch mit guten personellen Voraussetzungen.
Gleich sechs Rückkehrer stärken den BVB-Kader vor dem Gipfeltreffen in der Allianz Arena. Besonders wichtig: Stammkeeper Gregor Kobel (Muskelfaserriss), Mittelfeldabräumer Emre Can (Gelbsperre) und Offensivstar Julian Brandt (Muskelfaserriss) kehren nach ihrem Fehlen gegen Köln zurück in die Startelf.
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Auch Salih Özcan (Erkrankung) steht wieder zur Verfügung. Hoffnung gibt es zudem bei Karim Adeyemi (Muskelfaserriss) und Youssoufa Moukoko (Syndesmosebandverletzung). Die beiden Angreifer waren am Freitag auch mit an Bord, als der BVB sich mit Flieger EW 1909 um 17:55 Uhr von Dortmund aus auf den Weg nach München machte. "Die beiden haben die vergangenen beiden Tage komplett mit uns trainiert. Wir müssen nach ihrem langen Ausfall aber genau schauen, ob es für den Kader oder einen Einsatz am Samstag reicht", so Trainer Edin Terzic.
Die schwarz-gelbe Reisegruppe landete um kurz nach 19 Uhr in der bayrischen Landeshauptstadt - aus dem Flieger stiegen auch die zuletzt angeschlagenen Nico Schlotterbeck (Oberschenkelprobleme) und Jamie Bynoe-Gittens (Schulterprobleme). Der DFB-Kicker dürfte aller Voraussicht nach am Samstagabend das Innenverteidiger-Duo zusammen mit Niklas Süle bilden.
Somit fallen lediglich Giovanni Reyna (Erkältung) und Thomas Meunier (Rückenschmerzen), die angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurückkehrten, gegen die Münchner aus.
Auch beim Gegner hat sich die personelle Lage im Vergleich zum letzten Ligaspiel verändert - und das auf einer entscheidenden Position. Julian Nagelsmann wurde nach der 1:2-Pleite gegen Bayer Leverkusen und dem Abrutschen auf Tabellenplatz zwei hinter dem BVB entlassen, Thomas Tuchel ist neuer Bayern-Trainer.
Auch wenn Terzic sich voll auf seine Mannschaft konzentrieren will, ändert das Trainerbeben bei den Bayern etwas in seinen Plänen. "Das verändert ein bisschen was in der Gegnervorbereitung. Durch den Trainerwechsel weiß man nicht genau, inwieweit Thomas Tuchel an das anknüpft, was Julian Nagelsmann zuletzt hat spielen lassen oder ob er neue Ideen auf den Platz bringt", so der BVB-Coach. Deshalb hat er die Spielvorbereitung erweitert: "Wir haben nicht nur auf die Bayern geblickt, sondern auch auf die Chelsea-Spiele von Thomas Tuchel." Einfacher wird die Aufgabe am Samstagabend dadurch allerdings nicht. "Was sich nicht ändert, ist, dass die Bayern einen Top-Trainer und eine Top-Mannschaft haben."
Gegen diese setzte es für die Dortmunder in den vergangenen Jahren regelmäßig Niederlagen in der Allianz Arena. 1:3, 2:4, 0:4, 0:5, 0:6 - so liest sich die Bilanz der vergangenen fünf Auftritte aus Dortmunder Sicht bei den Bayern. Von einem Trauma will Terzic aber nichts wissen. Er sieht das Duell jetzt als Chance und fordert "ein anderes Gesicht" seiner Mannschaft. Die geht mit dem Selbstvertrauen von neun Siegen aus zehn Ligaspielen in diesem Jahr in die Partie - und der Gewissheit, seitdem zehn Punkte auf den FCB aufgeholt zu haben.
Aus neun Zählern Rückstand ist ein Zähler Vorsprung geworden. An diese Leistungen sollen seine Spieler anknüpfen. Egal, wo das Kracherspiel morgen stattfindet. "Die Balance ist der Schlüssel: das Risiko zu minimieren, aber auch die Chance zu ergreifen. Ich möchte, dass wir unseren Fußball, der uns auszeichnet, gebäudeunabhängig machen", erweiterte Terzic gleich noch das Fußball-Lexikon um einen neuen Begriff. Seine Botschaft war klar: "Dass es nicht wichtig ist, wo wir spielen." Sondern wie seine Profis spielen. Gelingt ihnen der erste Sieg seit 2014 in München, dann ist die Chance auf die erste Meisterschaft seit 2012 plötzlich acht Spieltage vor Schluss zum Greifen nah.
Kobel - Wolf, Süle, Schlotterbeck, Ryerson - Can - Bellingham, Özcan - Brandt, Reus - Haller
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