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Borussia Mönchengladbach News: Fohlen verlieren auch gegen Leverkusen

Gladbach-Talfahrt geht weiter – Trainerwechsel als Problemlösung?

Borussia Mönchengladbach rutscht nach der Niederlage gegen Bayer Leverkusen immer tiefer in der Krise. Die Fohlen haben bereits fünf Pflichtspiele in Folge verloren. Wird es trotz Rückendeckung nochmal brenzlig für Trainer Marco Rose?

Mit der Heimniederlage gegen die ebenfalls kriselnde Werkself findet sich Gladbach auf dem zehnten Tabellenplatz wieder. Während die Fohlenelf in der Bundesliga seit nun sechs Spielen ohne Dreier dasteht, ist die Pleite gleichbedeutend mit der fünften Pflichtspielniederlage in Folge. Für den im Sommer zu Borussia Dortmund wechselnden Rose könnte es in den kommenden Wochen noch ungemütlicher werden.

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Hamann: Liegt es am Trainerabschied?

Für Didi Hamann könnte die Bekanntgabe des anstehenden Trainerwechsels ein Grund für die unzureichenden Leistungen der Mannschaft sein. "Ist es die körperliche Verfassung oder das letzte Quäntchen, das die Spieler im Moment nicht haben oder geben, weil der Trainer den Verein verlässt?", fragt sich der Sky Experte.

Auf der anderen Seite ist der 47-Jährige auch der Meinung, dass der Druck auf Rose auch ohne die Unruhen rund um den Wechsel bestehen würde: "Wenn man sich die Zahlen ansieht, wäre jeder Trainer unter Druck geraten, denn sie haben jetzt fünf Pflichtspiele in Folge verloren. Also völlig unabhängig davon, dass Rose seinen Abschied schon verkündet hat", so Hamann.

Gladbacher Ziele in Gefahr

Der Ex-Nationalspieler hält eine frühzeitige Trennung bei anhaltendem Negativtrend unter gewissen Umständen für sinnvoll. "Ich glaube schon, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo du dich fragst, ob er noch derjenige, der das beste aus der Mannschaft herausholt?" so der ehemalige Liverpool-Profi, der die Gladbacher Ziele in Gefahr sieht.

Neben der nahezu aussichtslos scheinenden Chance auf das Weiterkommen in der Champions League im Rückspiel bei Manchester City (Dienstag, 16.3. live und exklusiv auf Sky Sport), droht dem Traditionsklub auch das Verpassen der Qualifikation für das internationale Geschäft für die kommende Saison.

"Im Moment sind sie sechs Punkte hinter Dortmund, die sind nicht uneinholbar. Aber wie sich im Moment präsentieren, ist es schwer, sich zu vorzustellen, wie sie die noch einholen können", so Hamann. Und weiter: "Sollten sie nächste Woche nicht gewinnen, könnte schon der Punkt kommen, wo du ernsthaft überlegen musst, ob es nicht Sinn macht, die letzten acht oder neun Spiele mit jemand anderem zu machen."

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Eberl: hält dem Druck mit "breiten Schultern" stand

Max Eberl bleibt bezüglich der Trainerfrage jedoch standhaft und hält nichts von einer frühzeitigen Trennung. "Ich habe breite Schultern und halte dem Druck stand", so Gladbachs Sportdirektor am Sky Mikrofon.

"Es ist ein komplizierter Tag, der wehtut. Du spielst ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, aber wir schaffen es nicht, ohne Gegentor zu bleiben. Momentan läuft sehr viel gegen uns" beklagt der 47-Jährige, der nicht nur die Unruhe um seinen Coach als Ursache der Krise sieht, sondern auch den aktuellen "Spielplan mit extrem guten Gegnern".

Die Mannschaft habe "das Jahr gut begonnen mit acht Spielen, sechs Siegen und zwei Unentschieden. Jetzt haben wir das Derby verloren, dann haben wir die Bekanntgabe von Marcos Wechsel getätigt. Natürlich kam dann extrem viel Unruhe und dann kam ein Spielplan mit extrem schwierigen Gegnern. Wir müssen jetzt einfach bereit sein, die Spieler müssen bereit sein. Wir müssen jetzt nach Augsburg fahren und versuchen da zu gewinnen."

Gladbach fehlt die Lockerheit

Und was sagt Rose selbst? Der Coach präsentierte sich nach der Partie recht frustriert. Sein Team habe ein Spiel verloren, "dass du nicht verlieren musst", was "natürlich eine sehr herausfordernde Situation für uns alle" sei.

Als elementare Ursache der ausbleibenden Erfolgserlebnisse sieht der ehemalige Salzburg-Übungsleiter die mangelnde "Lockerheit", die er selbst "natürlich vorleben muss". Dass seine Spieler zwar "alles probiert", dennoch unter dem Strich "wieder kein Ergebnis" erzielt hätten, "macht natürlich was mit der Mannschaft."

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Fokus auf Augsburg

Trotz der Frustration blickt der 44-Jährige in die Zukunft: "Jetzt geht es darum, dass wir uns bis nächsten Freitag wieder sammeln, aufrappeln und an Dingen arbeiten. Und dann wieder rausgehen und so wie Leverkusen heute den Trend umzustoßen."

Auch die Spieler sehnen sich nach der Trendwende. So bemängelt Yann Sommer am Sky Mikro ähnliche Punkte wie sein Chef. In einer momentan "schwierigen Phase für das Team" vermisst der Torhüter "diese Leichtigkeit, die eigentlich unser Spiel ausmacht, nämlich mit viel Qualität und Spaß nach vorne zu spielen."

Für den 32-Jährigen müsse die Freude am Fußball wieder in den Vordergrund rücken. "Als Team an der Leichtigkeit und dem Spaß am Spiel arbeiten. Dann bin ich auch überzeugt, dass wir wieder erfolgreich sein werden."

Gelingt es der Borussia nicht, diesen Spielspaß sowie die nötige Leichtigkeit zurückzugewinnen, könnte die kommende Bundesligapartie beim FC Augsburg (Freitag, 20:30 Uhr im Liveticker auf skysport.de) die Diskussionen um einen frühzeitigen Rose-Abschied weiter befeuern. Und ein anderer Coach müsste dann versuchen, die Lockerheit zu entfachen...

Mehr zum Autor Vincent Heim

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