Bundesliga-Flops: Videobeweis, Negativrekorde und Trainerwechsel
Enttäuschungen der ersten elf Spieltage
09.11.2017 | 11:26 Uhr
Ein Drittel der aktuellen Bundesliga-Saison ist vorüber. Bei einigen Klubs läuft es gewaltig schief. Die Länderspiel-Pause bietet daher die Möglichkeit einer Neuorientierung in der Krise. Sky Sport zeigt die sechs größten Flops der ersten elf Spieltage.
Historischer Tiefpunkt beim 1. FC Köln
Nach 25 Jahren spielt der 1. FC Köln wieder international. Doch die große Euphoriewelle wurde durch den schlechtesten Bundesliga-Saisonstart aller Zeiten gestoppt. Mit nur zwei Punkten und einem Torverhältnis von Minus 18 Toren befinden sich die Kölner im Sturzflug. Der Abgang von Stürmer Anthony Modeste konnte bislang nicht kompensiert werden. Nach dem historischen Misserfolg trennte sich der FC von Geschäftsführer Jörg Schmadtke, eine Entlassung von Trainer Peter Stöger sei aktuell allerdings keine Option.
Daueraufreger Videobeweis
Der Videobeweis ist eines der Hauptgesprächsthemen dieser Bundesliga-Saison. Eigentlich sollte er den Fußball gerechter machen, doch bisher wirken die Schiedsrichter nach zahlreichen umstrittenen Entscheidungen überfordert. Durch das Chaos herrscht Skepsis bei Klubs und Fans. Die Folge: Der DFB hat Hellmut Krug als Videobeweis-Chef abgesetzt. Zudem soll nun ein zweiter Video-Assistent pro Spiel eingesetzt werden. Die DFL fordert "eine konsequente Neuordnung des Schiedsrichterwesens".
FC Bayern beurlaubt Ancelotti
Noch nie hat der FC Bayern so früh seinen Trainer entlassen. Nach der 0:3-Pleite bei Paris St. Germain wurde Carlo Ancelotti beurlaubt. Gut ein Jahr saß der Italiener beim FCB auf dem Trainersessel. Nicht erfüllte Erwartungen in der Bundesliga und der Champions League, Verwirrung um die Aufstellung und Diskussionen über zu wenig Trainingseinheiten waren ausschlaggebend für die Trennung von Ancelotti. Damit gab es beim FC Bayern erstmals einen Trainerwechsel während des Oktoberfests.
Einbruch beim BVB
Nach dem siebten Spieltag stand Borussia Dortmund noch mit fünf Punkten vor dem FC Bayern München. Nach der zwischenzeitlichen Durststrecke mit nur einem Punkt aus vier Bundesliga-Spielen wurden daraus sechs Punkte Rückstand auf den Rekordmeister. Darunter die 1:3-Niederlage im Spitzenspiel gegen den FCB. Auch die Chancen auf ein Weiterkommen in der Champions League liegen in weiter Ferne. Das Team von Peter Bosz muss schnellstmöglich wieder liefern, um den freien Fall zu stoppen.
Nouri fliegt in Bremen
Nach zehn Spielen ohne Sieg traf es Alexander Nouri. "Bis zuletzt habe ich an uns geglaubt", schrieb der 38-Jährige in einer Abschiedsnachricht auf seinem Facebook-Account. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den FC Augsburg zog Geschäftsführer Frank Baumann die Reißleine. An der Weser warten sie weiterhin sehnsüchtig auf den ersten Saison-Sieg, denn auch das erste Spiel unter Interimstrainer Florian Kohfeldt ging kurz vor Abpfiff mit 1:2 bei Eintracht Frankfurt verloren.
Das alte Lied beim HSV
Fast schon traditionell droht dem Hamburger SV der Relegationsplatz. Nach acht sieglosen Spielen in Serie gelang dem Team von Trainer Markus Gisdol mit dem 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart zwar ein kleiner Befreiungsschlag, aber dennoch ist der gefürchtete Relegationsplatz nur zwei Punkte entfernt. Statt eigentlichen Leistungsträgern wie Bobby Wood und Andre Hahn, die gegen Stuttgart zunächst nur auf der Bank saßen, muss ein 17-Jähriger das Heft in die Hand nehmen: Jann-Fiete Arp. Mit dem Machtkampf um den Aufsichtsrat gehen zudem die Auseinandersetzungen mit Investor Klaus-Michael Kühne in die nächste Runde.