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Bundesliga News: Bo Svensson spricht über den Mainzer Aufschwung

Retter, Macher, Vorbild: Wie Svensson die 05er wieder in die Spur brachte

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Mainz-Trainer Bo Svensson im exklusiven Interview vor dem Spiel gegen den SC Freiburg. (Videolänge: 3:26 Minuten)

Mainz 05 knüpft an die Leistungen der vergangenen Rückrunde an und gibt auch in der noch jungen Saison ein beeindruckendes Bild ab. Das Gesicht des Erfolgs: Identifikationsfigur und Trainer Bo Svensson, der seinen Klub wieder in sichere Fahrwasser geführt hat. Am Sky Mikro spricht er exklusiv.

14 Spiele, sechs Punkte, Platz 17 - das war die desaströse Bilanz der Mainzer in der vergangenen Hinserie. Die 05er schienen, neben S04 als zweiter Absteiger festzustehen. Zum rettenden Ufer fehlten fünf Punkte, zudem setzte es mit der bitteren 2:5-Klatsche gegen den FC Bayern den nächsten Tiefpunkt. Zahlreiche Fans hatten mit der Spielzeit bereits abgeschlossen.

Doch dann kam Bo Svensson.

Eine schwierige Entscheidung

Das ehemalige Aushängeschild der 05er kam vom österreichischen Zweitligist FC Liefering und folgte auf Interimstrainer Jan Siewert und den zuvor entlassenen Jan-Moritz Lichte. Svensson entschied sich für ein Umfeld, das ihm bestens vertraut war, musste aber dennoch eine Weile überlegen. "Es hat sehr lange gedauert, das waren keine Sekunden, sondern Tage - mehrere Tage", blickte der Trainer im exklusiven Sky Interview zurück.

Bundesliga-Spielplan 2021/22
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Der Däne musste erst einmal in sich gehen und entscheiden, ob er die Aufgabe zu 100 Prozent annehmen kann: "Ich war ehrlich gesagt nicht unbedingt davon überzeugt, dass ich der Richtige war, um diese Aufgabe noch zu lösen. Mir war klar, dass ich das nicht nur mache, um Bundesligatrainer zu werden. Es war wirklich nicht einfach."

Am Ende sagte er Christian Heidel jedoch zu. Vermutlich eine der besten Entscheidungen der jüngsten Mainz-05-Historie.

Mit Svensson zum Erfolg

Mit Svenssons Verpflichtung und klugen Wintertransfers der neugeformten Vereinsführung (Kohr, Da Costa, Glatzel) kam der Erfolg zurück. Es folgten 33 Zähler in 20 Spielen und ein unerwartet souveräner Klassenerhalt. Auch in der noch jungen Bundesliga-Spielzeit knüpft die Elf an die Leistungen nahtlos an und feiert mit neun Zählern aus vier Spielen einen bärenstarken Auftakt.

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Zuletzt setzten sie sich überraschend mit 2:0 bei der TSG Hoffenheim durch. "So hat es richtig Spaß gemacht, zusammen zu verteidigen. Wir haben ein paar wilde Wochen hinter uns und sind punkte- und leistungsmäßig gut durchgekommen", wurde FSV-Verteidiger Stefan Bell nach dem Spiel auf mainz05.de zitiert.

Insgesamt erkämpfte sich Mainz im laufenden Kalenderjahr unter Svensson 42 Punkte, steht im ligaweiten Vergleich auf dem fünften Rang. Nur Bayern, Wolfsburg, Dortmund und Frankfurt haben mehr. In derselben Zeitspanne kassierte Mainz zudem nur 27 Gegentreffer - das Resultat der defensiv ausgerichteten Spielphilosophie. Außerdem führen die Mainzer seitdem ligaweit die meisten Zweikämpfe pro Spiel (115) und glänzen mit Laufbereitschaft (117.7 Kilometer pro Spiel, Platz 3)

Die beachtliche "Svensson-Tabelle" lässt den Trainer jedoch kalt: "Ganz ehrlich, daran verschwende ich sicher nicht die meiste Energie", sagte er am Sky Mikro.

Die Svensson-Tabelle der Bundesliga

Platz Team Spiele Punkte
1 FC Bayern 24 55
2 VfL Wolfsburg 24 49
3 Borussia Dortmund 24 48
4 Eintracht Frankfurt 24 43
5 1. FSV Mainz 05 24 42
6 RB Leipzig 24 37

Neuzugänge zünden

Stattdessen interessiert ihn vorrangig, wie seine Spieler zum Klubs stehen und dass die Fans dem Klub den Rücken stärken. "Das ist entscheidend", erklärte Svensson: "Wir dürfen nicht vergessen, wie wir sind und warum wir hier gerne ins Stadion kommen." Diese Kernthemen müssen immer erfüllt und geprüft werden - unabhängig vom Tabellenplatz.

Doch aktuell scheint in Mainz, nahezu alles zu passen: Neben einer hervorragenden Punktausbeute haben sich auch die Sommer-Neuzugänge schnell akklimatisiert. Union-Neuzugang Marcus Ingvartsen netzte zum Beispiel gegen Hoffenheim wenige Minuten nach seiner Einwechslung.

"Über ihn kann man gerne sprechen, aber auch die anderen haben auf sich aufmerksam gemacht", betonte Svensson und verweist zudem auf Fürth-Transfer Markus Stach, der den Treffer vorbereitet hat. Auch die die neuverpflichteten Außenverteidiger Silvan Widmer (FC Basel) und Anderson Lucoqui (Arminia Bielefeld) konnten bislang überzeugen.

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Duell der Überraschungsteams: FSV Mainz empfängt den SC Freiburg (Videolänge: 3:12 Minuten)

Die Erfolgsgeheimnisse der Svensson-Elf

Sie unterstützen Torhüter Robin Zentner und die starken Innenverteidiger bei der Abwehrarbeit und schalten sich dazu regelmäßig ins Offensivspiel ein. Balance-Spieler, die in Svenssons defensivorientierter Spielweise gerne gesehen werden und sich ohne Anlaufschwierigkeiten ins Mannschaftsgefüge integriert haben.

Die Mainzer blieben in ihrer 16. Bundesliga-Saison zum ersten Mal in drei Spielen ohne Gegentor und ließen insgesamt nur 39 Schüsse zu. In dieser Hinsicht sind sie mit den Bayern und dem BVB nahezu auf Augenhöhe (beide 38). Doch auch offensiv hat sich das Team noch einmal weiterentwickelt, das Umschaltspiel ist ebenfalls auf ein neues Level gehoben worden: So benötigt Mainz nur noch 24 Pässe für einen Abschluss - so wenige wie kein anderes Team.

Trotz aller Diversität im Kader der Mannschaft hob Svensson einen Punkt hervor, der das Team eint: "Sie sollen alle ein gemeinsames Ziel verfolgen und auch bereit sein, die dreckige Arbeit für den Nebenmann zu machen." Dies sei für den 42-Jährigen besonders wichtig. "Das ist genau die Stärke: Unterschiedlich zu sein, aber gemeinsame Tugenden zu verfolgen und den anderen damit besser zu machen."

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SC Freiburgs Trainer Christian Streich über Mainz-Trainer Bo Svensson. (Videolänge: 45 Sekunden)

Europapokal oder Euphoriebremse?

Führt er seinen Klub mit diesen Tugenden sogar bis ins europäische Geschäft? Christian Streich, der Trainer des kommenden Gegners SC Freiburg, sieht die 05er als ernsthaften Europapokal-Kandidaten. Die Lorbeeren warf Svensson erst einmal mit Humor zurück: "Freiburg ist für mich auch ein Europa-Kandidat."

Und ernsthaft? "Ich muss den Fokus auf andere Dinge legen, ich bremse aber keine Euphorie. Ich möchte, dass die Leute mit Begeisterung unsere Fußball-Spiele anschauen", sagte Mainz-Trainer mit dem besten Punkteschnitt der Klub-Geschichte.

Die Mainz-Bundesliga-Trainer mit den besten Punkteschnitten

Platz Trainer Spiele Punkte / Spiel
1 Bo Svensson 24 1.75
2 Thomas Tuchel 170 1.41
3 Martin Schmidt 81 1.30
4 Jürgen Klopp 102 1.13
5 Achim Beierlorzer 25 1.12

Viel wichtiger ist für Svensson allerdings, dass die Fans auch dann kommen, wenn es mal wieder schlechter läuft. "Mir ist wichtig, dass sich die Fans nicht davon anhängig machen, ob wir am Samstag gewinnen. Meine Aufgabe ist natürlich, Fußball-Spiele zu gewinnen, aber noch mehr, dass unsere Philosophie gepflegt wird", erklärte der Däne.

Mit Bodenständigkeit konnten die 05er schon immer glänzen, mit ihrem erfolgreichen Trainer mehr denn je. Doch ohnehin scheint klar: Der Mainzer Weg unter Bo Svensson hat seinen Höhepunkt noch lange nicht gefunden.

Datenquelle: OPTA

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