Bundesliga News: Kevin Prince Boateng übernimmt bei der Hertha BSC eine Führungsrolle
Endlich ein Leader! Boss Boateng führt die Hertha an
17.04.2022 | 16:58 Uhr
Hertha BSC hat in Augsburg einen immens wichtigen Dreier im Abstiegskampf eingefahren. Die Berliner gehen mit Selbstvertrauen in das Saisonfinale - und setzen auf ihren neuen Anführer.
Kevin-Prince Boateng warf sich in jeden Zweikampf, ordnete lautstark das Spiel der Hertha, coachte nach seiner Auswechslung von der Seitenlinie - und zahlte das Vertrauen seines Trainers Felix Magath voll zurück.
"So eine Figur wie Prince haben wir gebraucht. Er hat gezeigt, wie wichtig er für uns ist", sagte Magath nach dem erlösenden 1:0-Erfolg der Berliner im Kellerduell beim FC Augsburg. Mit Boss Boateng schöpft die Hertha neue Hoffnung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga.
Weitere direkte Abstiegsduelle voraus
Denn durch den Auswärtserfolg sprangen die Berliner auf einen Nichtabstiegsplatz und feierten den perfekten Start in die Wochen der Wahrheit, in denen als nächstes die direkten Konkurrenten VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld warten.
"An unserer Situation hat sich wenig geändert, wir sind drei Punkte näher an der 1. Bundesliga. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen", betonte Magath, der Boateng in Augsburg erstmals seit Anfang Oktober wieder in die Startelf beordert hatte.
Hamann: "Magath hat mit Personalie Boateng sehr viel gewonnen"
"Boateng hat ein sehr gutes Spiel gemacht und die anderen Spieler sind bereit, für ihn zusätzliche Schritte mitzumachen", lobte Experte Didi Hamann in Sky90 und ergänzte: "Es freut mich für Boateng und für Magath und ich denke, dass der Trainer mit dieser Personalie sehr viel gewonnen hat."
Der 35 Jahre alte Routinier sollte gegen den direkten Konkurrenten mit kämpferischem Beispiel vorangehen - und der Plan ging auf. "Der Trainer hat gesagt, er braucht mich und ich denke, das habe ich ganz gut gemacht", sagte Boateng, der auf seiner Lieblingsposition als "Zehner" aufgeboten wurde und zusammen mit Hacken-Torschütze Suat Serdar (49.) erheblichen Anteil am laut Magath "lebensnotwendigen" Sieg in der Fuggerstadt hatte.
Boateng "einziger Führungsspieler im Kader"
Für die Herthaner war es erst der zweite Sieg in den letzten neun Spielen, für Magath zählen im Abstiegskampf nur noch die Tugenden Kampf, Herz und Leidenschaft - das machte er bereits vor der Partie deutlich.
Stürmer Ishak Belfodil strich er kurzfristig aus dem Kader, der Algerier sei ein Spieler, "der über das spielerische und nicht über den Kampf kommt", sagte Magath.
Deshalb habe er Boateng ins Team geholt, den er unter der Woche in Folge der Derby-Schmach inklusive Trikot-Demütigung der Ultras bereits als "einzigen Führungsspieler" im Kader bezeichnet hatte.
Doch beim "glücklichen aber verdienten Erfolg" am Samstag hob Magath nach einer "geschlossenen Mannschaftsleistung" auch Kapitän Dedrick Boyata und sein defensives Mittelfeld um Lucas Tousart und Santiago Ascacibar hervor.
Die letzten 20 Minuten überstand die Hertha auch ohne Boateng, der nach seiner Auswechslung "ein bisschen traurig" gewesen sei, wie er selbst sagte. "Aber der Trainer meinte, dass ich mich für die nächste Woche schonen soll", fügte er an - denn dann braucht die Hertha im nächsten Abstiegskrimi den 35-Jährigen wieder als Boss auf dem Feld.
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