Bundesliga News: Kimmich & Goretzka im Vergleich zu Dahoud & Co.
FCB-Zentrale brilliert: So schlagen sich Dahoud & Co. im Vergleich
06.03.2021 | 15:04 Uhr
Der FC Bayern trifft am Samstagabend im tipico Topspiel auf Borussia Dortmund. Dabei könnte auf beiden Seiten das zentrale Mittelfeld der Schlüssel zum Erfolg werden. Sky Sport vergleicht beide Mittelfeld-Formationen und zeigt, wo Mahmoud Dahoud & Co. gegenüber Joshua Kimmich und Leon Goretzka sogar die Nase vorn haben.
Bayern gegen Dortmund. Ein Klassiker, der die Massen elektrisiert und auch international ein großes Interesse hervorruft. Da ändert auch nichts daran, dass beide Klubs in der Tabelle weit auseinander liegen. Die Münchner rangieren mit 52 Zählern an der Tabellenspitze, während der BVB (39 Punkte) als Tabellenfünfter um die Qualifikation zur Champions League zittern muss.
Bayern und Dortmund unter Druck
Dennoch hat diese Partie am Samstagabend (ab 18:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky) für beide Seiten eine enorme Bedeutung. Sollte RB Leipzig bereits am Nachmittag in Freiburg gewinnen, würden die Roten Bullen die Bayern sogar vorübergehend überholen, was den Druck auf den FCB deutlich erhöhen würde.
Doch das ist beim BVB nicht wirklich anders. Die unmittelbare Konkurrenz aus Wolfsburg und Frankfurt spielt ebenfalls bereits am Nachmittag und könnte mit zwei Siegen den Vorsprung auf die Schwarz-Gelben vorerst ausbauen. Es ist daher davon auszugehen, dass beide Klubs die Partie mit dem besten Personal angehen werden.
Das Thema Rotation dürfte vor allem bei der Mannschaft von Trainer Hansi Flick kein großes Thema sein, da die Bayern bekanntermaßen bereits Mitte Januar aus dem DFB-Pokal ausgeschieden sind und daher bei den Viertelfinal-Partien in der zurückliegenden Woche zur zuschauen durften.
Zwei Spieler, die nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken sind, bilden gleichzeitig das Herzstück des FC Bayern und werden auch gegen Dortmund gefragt sein. Die Rede ist von Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die im zentralen Mittelfeld den Takt vorgeben. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde dieses Duo jedoch immer wieder gesprengt.
Kimmich und Goretzka ergänzen sich im Mittelfeld
Kimmich fiel im November und Dezember wegen eines Meniskusschadens aus, Goretzka hatte zuletzt mit Wadenproblemen zu kämpfen und musste zudem wegen einer Corona-Infektion eine weitere Zwangspause einlegen. Auch wenn die beiden noch nicht so eingespielt sein können wie in der Saison zuvor, zeigen sie dennoch Woche für Woche, wie wichtig sie für den FC Bayern sind.
Dabei gibt es eine klare Rollenverteilung, wie Kimmich nun erklärt hat. ''Er (Anm. d. Red.: Goretzka) macht den offensiveren Part, ist ein Box-to-Box-Spieler und physisch sehr stark'', verdeutlichte der 26-Jährige auf Sky Nachfrage.
Und weiter: ''Er hilft uns Bälle zu erobern, aber auch den Ball nach vorne zu tragen und ist immer wieder sehr torgefährlich.'' Kimmich selbst interpretiert seine Rolle etwas defensiver: ''Ich hingegen bin eher derjenige, der versucht, den Spielaufbau zu gestalten. Ich versuche auch, uns eine gewisse Struktur zu geben und nach vorne den einen oder anderen Akzent zu setzen.''
Das belegen auch die Zahlen. Kimmich hat durchschnittlich 105 Ballaktionen* in einem Spiel und ist damit noch öfter am Ball als seine Kollegen aus der Innenverteidigung. Im Vergleich: Goretzka kommt lediglich auf 72 Ballaktionen.
Dennoch ist Goretzka für Sky Experte Didi Hamann Bayerns Schlüsselspieler. ''Er ist mittlerweile einer der wichtigsten Spieler, wenn nicht sogar der wichtigste Spieler der Bayern'', untermauerte Hamann in seiner Kolumne.
Bayern-Duo überragt - aber auch Dahoud & Co. mit starken Statistiken
Im zurückliegenden Heimspiel gegen den 1. FC Köln steuerte der deutsche Nationalspieler stolze drei Vorlagen bei und hatte damit großen Anteil am 5:1-Erfolg über die Domstädter. Nichtsdestotrotz strahlte Kimmich in dieser Saison bislang noch mehr Torgefahr aus. 12 Torbeteiligungen in gerade mal 17 Partien sprechen für sich, erst recht für einen defensiven Mittelfeldspieler. Goretzka kommt insgesamt auf sieben Scorerpunkte.
Auffällig bei beiden deutschen Nationalspielern ist die hohe Ballsicherheit: Über 90 Prozent der Zuspiele kommen beim Mitspieler an. Allein diese Statistiken unterstreichen, dass beim FC Bayern wohl eines der besten Mittelfeld-Duos im europäischen Spitzenfußball spielt.
Doch der BVB muss sich auf dieser Position keineswegs verstecken, auch wenn der Stratege auf der Sechs, Axel Witsel, bereits wochenlang verletzungsbedingt fehlt. Dafür rücken andere in den Vordergrund, wie zuletzt Mo Dahoud. Der 25-Jährige zeigte sowohl in der Champions League gegen Sevilla, als auch in der Bundesliga gegen Schalke und Bielefeld seine ganze Klasse.
Im Revierderby glänzte er durch viel öffnende Pässe in den freien Raum. Zudem bringt Dahoud eine gewisse Dynamik ins BVB-Spiel, die der Terzic-Truppe gut tut. Seine Passquote (89 Prozent) ist nur minimal schlechter als die von Kimmich und Goretzka.
Dafür schlägt er das Bayern-Duo in Sachen Laufleistung, wenn auch nur knapp. Der Deutsch-Afghane spult 12,54 Kilometer pro Spiel ab, Kimmich 12,52 und Goretzka 11,12 Kilometer. Luft nach oben hat Dahoud in Sachen gewonnener Zweikämpfe. In dieser Statistik kann sich der BVB-Profi (45 Prozent) gegenüber Kimmich (56) und Goretzka (57) noch deutlich steigern.
Delaney in der Luft kaum zu schlagen
Allerdings muss man fairerweise dazu sagen, dass Dahoud in dieser Saison meist nur auf Kurzeinsätze gekommen ist und erst seit drei Pflichtspielen zur Dortmunder Stammelf gehört. Das ist bei Thomas Delaney nicht der Fall. Der Däne zählt schon längere Zeit zum Stammpersonal unter Terzic.
Auch er kann statistisch gesehen mit Bayerns Herzstück mithalten. Und nicht nur das. Er gewinnt sogar mehr Zweikämpfe als Kimmich und Goretzka. 58 Prozent der Eins-zu-Eins-Duelle entscheidet Delaney für sich, in der Luft sogar 76 Prozent.
Auch seine Passquote kann sich sehen lassen, auch wenn diese mit 87 Prozent ein paar Prozentpunkte schlechter ist. Kommen wir nun zum dritten Dortmunder im defensiven Mittelfeld - Jude Bellingham, der von seiner Spielweise Goretzka durchaus ähnelt. Der Youngster hatte nach einem guten Saisonstart zwischenzeitlich so seine Probleme.
Mittlerweile hat sich der 17-Jährige aber wieder gefangen. Seine Statistiken sind jedenfalls nicht von schlechten Eltern. Mit 82 Ballaktionen pro Spiel toppt er zum Beispiel Goretzka. Auch seine Passquote (86 Prozent) ist einem sehr guten Bereich, allerdings schneidet er hier im Vergleich zu Dahoud und Delaney am schlechtesten ab.
BVB-Trio auch gegen Bayern in der Startelf?
Es ist davon auszugehen, dass Terzic bei den Bayern erneut auf das Trio im Mittelfeld setzen wird, welches bereits gegen Gladbach im Pokal in der Startelf stand. Delaney würde damit den defensiven Part auf der Sechs übernehmen, flankiert von Dahoud und Bellingham auf der Acht, die immer wieder Akzente in der Offensive setzen sollen.
Kimmich und Goretzka haben zwar mit ihrer Spielweise in den vergangenen Wochen und Monate neue Maßstäbe gesetzt, allerdings sind sie dem BVB auf dieser Position nicht so deutlich überlegen, wie es auf dem ersten Blick den Anschein erweckt.
Es wird spannend zu sehen sein, ob Dahoud & Co. auch im direkten Duell mit Kimmich und Goretzka eine gute Figur abgeben werden.