Bundesliga News: Sieben steile Thesen zum Saisonstart 2021/2022
Schießt Haaland den BVB an Bayern vorbei? Steile Thesen zum Auftakt
13.08.2021 | 21:27 Uhr
Am kommenden Wochenende geht die Bundesliga endlich wieder los! Bevor Gladbach und der FC Bayern im ersten Kracher den Anfang machen, stellt sich Sky den spannendsten Fragen. Dabei sind sieben teils sehr steile Thesen zusammengekommen.
These 1: Der FC Bayern wird nicht Deutscher Meister
Nach neun Jahren der bayrischen Dominanz in der Bundesliga ist es Zeit für einen neuen Titelträger. Die Vorbereitung lief für den neuen Coach Julian Nagelsmann alles andere als nach Plan, der Druck schon vor dem Bundesligastart denkbar groß. Viele der Stars waren bis Ende Juli noch im EM-Urlaub und konnten die Philosophie des ehemaligen RB-Trainers noch nicht verinnerlichen. Auch auf dem Transfermarkt hielten sich die Münchner bedeckt und kompensierten die Abgänge von David Alaba, Jerome Boateng und Javi Martinez bisher nur mit Dayot Upamecano.
Hinzu kommt, dass die Konkurrenz um Vizemeister RB Leipzig und Borussia Dortmund in diesem Jahr reifer als in den vergangenen Jahren ist. Trotz des Abgangs von Jadon Sancho stellt der BVB eine schlagkräftige Truppe, die mit der Mischung aus gestandenen Profis wie Mats Hummels, Emre Can oder Marco Reus sowie Ausnahme-Talenten wie Erling Haaland und Giovanni Reyna mächtig gefährlich für die Bayern werden könnte. Ähnliches gilt für die Leipziger, die in Jesse Marsch einen perfekten Nagelsmann-Nachfolger gefunden haben könnten. Zudem sind beide heiß wie nie auf den Titel.
These 2: Erling Haaland wird Torschützenkönig
Nicht nur die Bayern werden vom Thron gestoßen. Auch Dauer-Torschützenkönig Lewandowski hat in der neuen Saison das Nachsehen gegen den Konkurrenten aus Dortmund. Haaland hat sich beim BVB eingespielt und ist dank seiner einzigartigen Spielweise auch nach anderthalb Jahren von keiner Defensive zu stoppen. Mit seinem Tempo, der Wucht und der aggressiven Spielweise vom neuen Trainer Marco Rose hat Haaland alles, was es braucht, um sich die Torjäger-Kanone zu krallen.
Hinzu kommt, dass Nagelsmann sein Spiel in der jüngeren Vergangenheit nicht nur auf einen Spieler ausgelegt hat. Anders als in der vergangenen Saison, in welcher Lewandowski 41 Treffer erzielt hat, könnten mit Serge Gnabry, Leroy Sane oder Thomas Müller andere Angreifer zu mehr Torgelegenheiten kommen.
These 3: Eintracht Frankfurt verpasst das internationale Geschäft
Nach der enttäuschenden Schlussphase in der vergangenen Saison stand in diesem Sommer der Neuanfang für die Eintracht auf dem Programm. Vater des Frankfurter Erfolgs Fredi Bobic plant seit diesem Jahr den Kader von Hertha BSC, Adi Hütter coacht fortan Borussia Mönchengladbach. Zudem verloren die Adler mit Andre Silva den absoluten Top-Scorer im Team an Liga-Kontrahent RB Leipzig.
Die neuen Macher bei der Eintracht heißen Markus Krösche und Trainer Oliver Glasner. Zwei Top-Verpflichtungen, die dem Tabellenfünften der letzten Spielzeit aber erst den neuen Weg ebnen müssen. Die Frankfurter setzen mehr auf junge Talente. Als Silva-Ersatz wurde Rafael Borre verpflichtet, der zwar ein starker Stürmer ist, aber sicherlich noch Eingewöhnungszeit in Europa braucht. Ein Verpassen der internationalen Plätze wäre kein Drama. Die Frankfurter müssen sich neu erfinden - das braucht seine Zeit, wie das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal gezeigt hat.
These 4: Mainz wird das Überraschungs-Team des Jahres
Jedes Jahr bringt ein neues Überraschungs-Team mit sich. In der letzten Saison kam der große Gewinner wie von vielen vermutet aus Berlin. Doch nicht die dank Investor Lars Windhorst finanzkräftige Hertha, sondern der Stadtrivale Union überraschte. Die Elf von Trainer Urs Fischer zeigte begeisternden Offensiv-Fußball und landete auf dem siebten Tabellenplatz.
Ein ähnlicher Erfolg ist in der kommenden Spielzeit dem FSV Mainz zuzutrauen. Die Rheinhessen schlossen die Rückrundentabelle auf dem fünften Platz ab, hätten ohne die katastrophale Hinrunde um die europäischen Plätze mitspielen können. Trainer Bo Svensson scheint in allen Belangen ein Glücksgriff zu sein und hat der Absteiger-Truppe neues Leben eingehaucht. Mit Mainz ist zu rechnen.
These 5: In Wolfsburg findet der erste Trainerwechsel statt
Mark van Bommel tritt bei den Wölfen ein schweres Erbe an. Der Niederländer muss die überragende Vorsaison von Vorgänger Oliver Glasner irgendwie wiederholen und den VfL erneut in die Champions League führen. Nach fünf Testspiel-Pleiten in Serie, einem denkbar knappen Weiterkommen gegen Regionalligist Preußen Münster im Pokal und ersten Verbal-Attacken hängt der Haussegen schon schief.
Das Sahnehäubchen: Dem VfL droht im Nachhinein der Ausschluss aus dem Pokal. Van Bommel wechselte gegen den Viertligisten sechsmal - obwohl trotz Verlängerung nur fünf Auswechslungen erlaubt sind. Ein ungewöhnlicher Fauxpas, der in der Vergangenheit schon Entlassungen zur Folge hatte.
These 6: Der VfL Bochum hält die Klasse auf direktem Weg
Aufsteiger gelten immer auch als Abstiegskandidaten. Für Bochum gilt das in diesem Jahr wohl auch, obwohl viel für einen Klassenerhalt des Traditionsklubs spricht. Außer Robert Zulj musste der Pott-Klub keinen Leistungsträger abgeben. Die Truppe ist eingespielt und hat mit Thomas Reis einen kreativen und modernen Trainer, der richtig Lust hat, sich in der Bundesliga zu beweisen.
Der Kader wurde gezielt mit guten Leuten verstärkt. Das Mittelfeld-Duo Elvis Rexhbecaj und Eduard Löwen ist das neue Herzstück der Mannschaft. Keeper Michael Esser bringt Bundesliga-Erfahrung mit und auch Linksverteidiger Konstantinos Stafylidis und Flügelstürmer Christopher Antwi-Adjei verbessern die Mannschaft.
These 7: Hannes Wolf wird Top-Scorer bei Gladbach
Für die Kaufpflicht in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro musste Sportdirektor Max Eberl einiges an Kritik von den Fans einstecken. Spielmacher Wolf enttäuschte in seinem ersten Jahr für die Fohlen, ließ nur in Ausnahmefällen sein Talent aufblitzen. Aber: Der 22-Jährige hat enormes Potenzial.
Im vergangenen Jahr kam der Österreicher aus einer langen Verletzungspause. Dieses Jahr hat Wolf die gesamte Vorbereitung absolviert und dabei in Gänze überzeugt. Bekommt der Offensivmann auch in der Bundesliga das Vertrauen, könnte sich das auszahlen. Wolf ist flink, schnell, hat eine gute Übersicht und eine feine Technik. Vorausgesetzt, er ist in Form. Dann kann es ein ganz großes Jahr für Wolf und Gladbach werden.
