Bundesliga: So erlebten die Nationalspieler von Bayern und Bayer Leverkusen die Länderspielpause
Aus der Welt direkt ins Topspiel! Wer kommt mit breiter Brust zurück?
27.09.2023 | 09:15 Uhr
Nach der Länderspielpause ist vor dem Bundesliga-Gipfel zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen. Gewinner, Verlierer, Debütanten und die Frage nach der Fitness: Mit welchem Gefühl kommen die A-Nationalspieler zu ihren Klubs zurück? Sky Sport liefert einen Überblick.
Stress pur
Bayer-Star Exequiel Palacios lief mit der argentinischen Nationalmannschaft im Rahmen der südamerikanischen WM-Quali auf: Der Weltmeister kam allerdings nur als Joker zum Einsatz. Beim 1:0 Heim-Sieg gegen Ecuador spielte er eine Minute, in Bolivien immerhin 14. Dabei gelang ihm sogar ein Assist zum 3:0-Endstand.
Besonders interessant: Palacios wird erst am Donnerstagvormittag zurückerwartet, kann vor dem Kracher gegen die Bayern (Freitag, um 20.30 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) kaum mit der Werkself trainieren. Dass das Spiel ausgerechnet an einem Freitag stattfindet, ist in der Hinsicht natürlich alles andere als ein Vorteil, aber: "Arturo Vidal kam bei uns auch immer einen Tag vor dem Spiel zurück und hat danach gut gespielt. Das hängt aber auch von der Tagesverfassung ab", wird Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes via kicker zitiert.
Selbstvertrauen getankt
Auf der anderen Seite dürften zahlreiche Spieler dagegen mit breiter Brust zurückkehren: So überzeugte beispielsweise Jonathan Tah in ungewohnter Rolle gegen Frankreich und verdiente sich als Rechtsverteidiger gegen das Starensemble der L'Equipe Tricolore die Sky Note 2 - sein vielleicht bester Auftritt im Dress der deutschen Nationalelf. Florian Wirtz kam sogar in beiden Länderspielen zum Einsatz: Beim 1:4 gegen Japan bereitete er den deutschen Treffer mustergültig vor und zeigte auch gegen Frankreich, weshalb er schon im Alter von 20 Jahren ein Startelfkandidat für die Heim-EM sein kann (Sky Note 2).
ZUM DURCHKLICKEN: Die DFB-Noten gegen Frankreich
Selbiges hat auch Thomas Müller unter Beweis gestellt. Der nachnominierte Bayern-Star überzeugte vor allem gegen die Franzosen (Sky Note 2), brachte die DFB-Elf mit seinem humorlosen Treffer auf die Siegerstraße und zog mit seinem 45. Länderspieltor mit Karl-Heinz-Rummenigge gleich. Ein echter Leader, der auch defensiv wertvolle Arbeit verrichtet. Überragender Akteur war allerdings wieder einmal Leroy Sane, der an seine Vereinsform eindrucksvoll anknüpfte und die Bestnote nur aufgrund seines unnötigen Fouls gegen Eduardo Camavinga (führte zum Elfmeter) verspielte.
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Auch die Bayern-Neuzugänge wussten auf ihrer Länderspielreise zu überzeugen. Minjae Kim war mit Südkorea in Wales (0:0) und in Newcastle (Testspiel gegen Saudi-Arabien, 1:0) zu Gast. Der Innenverteidiger spielte beide Partien über die volle Distanz durch und führte Trainer Jürgen Klinsmann zu seinem ersten Sieg als Nationalcoach der Südkoreaner. Starstürmer Harry Kane lieferte auch im Dress der Three Lions als Scorer und bereitete beim 1:1 in der EM-Quali gegen die Ukraine den Ausgleichstreffer vor. Im Freundschaftsspiel bei den Schotten netzte er sogar selbst (Endstand 3:1). Mit 13 Punkten aus fünf Spielen ist die Elf von Trainer Gareth Southgate souverän auf EURO-Kurs.
Dasselbe gilt für Konrad Laimer und Österreich. Das Team um Coach Ralf Rangnick feierte einen wichtigen 3:1-Sieg in Schweden und bleibt in der Gruppe F weiter ungeschlagen (13 Punkte aus fünf Spielen): Laimer zeigte über 87 Minuten eine starke Leistung, im Testspiel gegen Moldawien (1:1) lief er sogar als Kapitän auf.
Auch für Matthijs de Ligt und die Niederlande hätte die Länderspielreise kaum besser verlaufen können. Nach einem 3:0-Erfolg gegen Griechenland gewann die Elftal mit 2:1 in Irland. Während der Bayern-Verteidiger gegen die Griechen erst spät eingewechselt wurde, spielte er in Dublin durch und performte wie gewohnt als Fels in der Brandung. Die Niederlande stehen in der Quali-Gruppe B mit neun Punkten (vier Spiele) hinter Frankreich auf dem zweiten Platz.
Eric Maxim Choupo-Moting und Noussair Mazraoui kommen ebenfalls mit breiter Brust zurück: Während der Angreifer mit Kamerun mit 3:0 gegen Burundi gewann, setzte sich das Team des Marokkaners in Barcelona gegen Chile durch (2:0). Beide standen in der Startelf.
Wechselbad der Gefühle
Bayer-Neuzugang Granit Xhaka absolvierte die beiden Länderspiele beim Kosovo (2:2) und gegen Andorra (3:0) über die volle Distanz und erlebte dabei ein Wechselbad der Gefühle. Während die Schweizer gegen den Kosovo einen späten Rückschlag (90.+4!) kassierten, trumpfte Xhaka beim jüngsten 3:0-Erfolg mit einem Tor sowie einem Assist groß auf.
Josip Stanisic musste dagegen erst einmal zuschauen und kam beim ungefährdeten 5:0-Sieg gegen Lettland überhaupt nicht zum Einsatz. In Armenien war die Münchner Leihgabe allerdings wieder gefordert und spielte über die volle Distanz durch.
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Der finnische Keeper Lukas Hradecky hielt in Kasachstan erst die Weiße Weste (1:0) und musste dann gegen Dänemark eine knappe Heimniederlage (0:1) einstecken. In der Folge ist Finnland auf den dritten Platz abgerutscht. Adam Hlozek und Tschechien trennten sich zweimal 1:1. Mit dem Remis gegen Albanien verpasste das Team um den Bayer-Angreifer den Sprung an die Spitze. Hlozek wurde im Quali-Spiel spät eingewechselt, in Ungarn spielte er bis zur 83. Minute.
Auf der Bayern-Seite waren die Gefühle ebenfalls in Teilen gemischt. So erwischte Serge Gnabry beispielsweise gegen Japan einen desaströsen Tag (Sky Note 5) und konnte gegen Frankreich auch nur bedingt Akzente setzen (Sky Note 3). Verteidiger Dayot Upamecano überzeugte mit den Franzosen in Irland, blieb in Dortmund allerdings über die gesamten 90 Minuten auf der Bank.
Bittere Abstellung
Neben dem verletzten U-Nationalspieler Arthur werden auch die Länderspielreisen der Bayer-Verteidiger Odilon Kossounou und Edmond Tapsoba kaum in positiver Erinnerung bleiben: Tapsoba verfolgte sowohl Burkina Fasos Remis gegen Eswatini (0:0) als auch die knappe Niederlage bei Marokko (1:0) von der Bank. Kossounou kam beim 0:0 der Elfenbeinküste gegen Mali ebenfalls nicht zum Einsatz. Besonders bitter: Die Partie ist aufgrund starken Regens abgebrochen worden. Beim 1:0-Sieg gegen Lesotho stand er noch über die volle Distanz auf dem Platz.
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Auch Jonas Hofmann hätte sich sicherlich mehr versprochen: Während er gegen Japan überhaupt nicht zum Einsatz kam, durfte er gegen Frankreich lediglich zwölf Minuten ran. Zu wenig für seine aktuellen Ansprüche.
Bei den Bayern erlebte vor allem Joshua Kimmich eine bittere Länderspielpause: Gegen Japan hatte er in seiner neuen Doppelrolle viel Mühe und kassierte am Ende die Sky Note 4. Gegen Frankreich blieb ihm angeschlagen nur die Zuschauerrolle. Sein Einsatz gegen Leverkusen? Offen. "Jo Kimmich ist fraglich, er kam verletzt von der Nationalmannschaft zurück", berichtete Tuchel am Donnerstag.
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Auch Kingsley Coman muss sich vor dem Duell mir der Werkself steigern. Gegen Irland kam er nur als Joker zum Zug, in Deutschland wusste er bis zu seiner Auswechslung in der 65. Minute nicht zu überzeugen. FCB-Ersatz-Torhüter Daniel Peretz blieb auch bei Israel zweite Wahl, musste beim 1:1 in Rumänien und beim 1:0-Erfolg gegen Belarus zuschauen.
Debütanten
Mit Amine Adli und Überflieger Victor Boniface feierten gleich zwei Bayer-Stars ihre Debüts im National-Dress. Adli spielte bei seiner Marokko-Premiere (1:0 gegen Burkina Faso) 67 Minuten, Shootingstar Boniface steuerte beim 6:0 mit Nigeria gegen den Inselstaat Sao Tome und Principe direkt einen Assist bei.
Unzählige Nationalspieler waren vor dem Kracher zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen im Einsatz - einige erfolgreich, andere weniger. Eine entscheidende Frage bleibt aber ohnehin bestehen: Wie fit sind die Stars für das Kracher-Duell, das aufgrund der TV-Rechtesituation schon am Freitagabend stattfindet?
Eines ist klar: Sowohl Regenerations- als auch Vorbereitungszeit sind verhältnismäßig gering. "Es ist nicht ganz zu verstehen, dass dieses Spiel am Freitag stattfindet", haderte Rolfes via kicker und weiter: "Das gilt aber für beide Mannschaften, die lieber am Samstag gespielt hätten. Das ist kein Riesenproblem, aber anders wäre es besser gewesen."
Nichtsdestotrotz werden die Trainer Thomas Tuchel und Xabi Alonso beim Gipfeltreffen sicherlich schlagkräftige Truppen auf den Platz stellen können …
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