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Bundesliga: Strittige Schiedsrichter-Entscheidung lässt RB-Coach Rose zweifeln

Bewusst oder kontrolliert? Aberkanntes RB-Tor erhitzt Roses Gemüt

Im Spitzenduell zwischen RB Leipzig und Union Berlin kam es zu einer strittigen Schiedsrichter-Entscheidung. RB-Coach Rose verstand nach der Partie die Welt nicht mehr und kritisiert den Eingriff scharf. Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt verteidigt die Entscheidung unterdessen und stärkt dem Schiedsrichter-Team den Rücken.

Es war die Aufreger-Szene schlechthin am Samstagabend im Top-Spiel zwischen RB Leipzig und Bayern-Verfolger Union Berlin: Nachdem die Berliner nach einem Elfmeter mit 2:1 in Führung gingen, wurde der anschließende vermeintliche Ausgleich des eingewechselten Yussuf Poulsen in der 78. Spielminute wegen einer unkontrollierten Abwehrbewegung von Union-Verteidiger Laidouni und einer damit entstandenen Abseitsstellung von RB-Stürmer Timo Werner, der sich im Rücken der Viererkette Berlins befand, nach Ansicht der Videobilder zurückgepfiffen.

Die Szene war zumindest einmal strittig, auch wenn Werner bei der Entstehung durchaus im Abseits stand. Doch der Stürmer griff erst ein, nachdem Union-Abwehrmann Laidouni den Ball mit der Hacke bewusst spielte und nicht klären konnte. Anschließend nahm Werner den Ball an sich und leitete das im Nachhinein aberkannte Tor ein.

Experte Feuerherdt: "Entscheidung war korrekt"

Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt ordnete die umstrittene Situation bei Sky ein und erklärte: "In der vergangenen Saison hätte das Tor noch gezählt, denn da kam es auf dieses Moment der Kontrolle noch nicht an. Und wenn man jetzt überlegt, wie Kontrolle definiert ist, dann landet man in der neuen Regelauslegung schnell an dem Punkt, dass es heißt, wenn die Kontrolle über den Ball und der Kontakt des Balles begrenzt ist - das ist hier das Entscheidende - dann ist es kein sogenanntes deliberate play mehr."

Feuerherdt erklärt weiter: "Hier hat also eine entscheidende Rolle gespielt, dass der Ball ohne diese Berührung auch zu Timo Werner durchgekommen wäre. Damit war diese Ballberührung eben begrenzt, der Ball hat seine Richtung gar nicht groß verändert, das sind zwei Kriterien gewesen. Der Verteidiger hat die begrenzte Kontrolle und den begrenzten Kontakt gehabt, deswegen war die Entscheidung korrekt."

Rose: "Verstehe es nicht"

Auch Schiedsrichter Daniel Schlager, der die Partie leitete und die strittige Entscheidung traf, äußerte sich nach der Partie zu der Szene und begründete sein Handeln wie folgt: "Wenn ich am Ende die Bilder sehe, ist es für mich ein nicht kontrolliertes Spielen des Verteidigers. Mit der Hacke kann man den Ball nicht so kontrolliert spielen. Er sieht den Ball zwar, aber am Ende, wo er ihn mit der Hacke spielt, macht er es in einer unkontrollierten Art, weil er den Ball eben nicht sieht. Das war das entscheidende Kriterium für mich, um auf eine Abseitsposition zu entscheiden. Absichtlich hat er den Ball gespielt, aber eben nicht in einer kontrollierten Art, weil er eben versucht, in Not den Ball mit der Hacke zu klären."

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Rose und Schiri uneinig

RB-Coach Rose konnte die Entscheidung unterdessen keineswegs verstehen. Auch nach mehrmaligem Ansehen kochte der 46-jährige Übungsleiter Leipzigs im Sky Interview: "Die Jungs trainieren jeden Tag Fußball, vielleicht sollten die Schiedsrichter mal kommen und gucken, was wir so machen. Die Jungs können mit der Hacke jonglieren, ohne dass sie den Ball sehen und zwar zwanzig Mal, wenn sie wollen. Und mir kann keiner erzählen, dass dieser Spieler den Ball nicht mit der Hacke kontrolliert, bewusst spielen wollte. Er will den Ball kontrolliert mit der Hacke spielen. Punkt. Er ist nicht angeschossen worden oder irgendwas. Jetzt stehen wir wieder hier und ich verstehe es nicht."

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