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BVB feiert nach Sieg gegen Leipzig Vizemeisterschaft - Titel ist das Ziel

Reaktion gezeigt, aber Vizemeister nicht genug! BVB mit klaren Zielen

Borussia Dortmund feiert einen 2:0-Sieg beim direkten Konkurrenten RB Leipzig, sichert sich damit Platz zwei und die Vizemeisterschaft. Für die BVB-Akteure ist dies jedoch kein Grund zu feiern. Die Ziele sind andere und wurden für die neue Saison bereits klar formuliert.

"Wir wollten eine Reaktion zeigen, das haben wir gemacht. Wir haben ein absolutes Topspiel hingelegt, eine der besten Auftritte in dieser Saison, das hätte auch höher ausgehen können. Wir können sehr zufrieden sein", erklärt Mats Hummels nach dem 2:0-Sieg beim Tabellendritten RB Leipzig am Sky Mikrofon.

Der BVB-Abwehrboss nimmt dabei Bezug auf die jüngste überraschende Heimpleite gegen das damalige Kellerkind FSV Mainz 05, bei der die Borussia eine erschreckend schwache Leistung zeigte und verdientermaßen als Verlierer vom Platz ging. "Wir waren unzufrieden und man hat schon gespürt, dass wir nicht glücklich darüber waren, wie wir aufgetreten sind. Gegen Leipzig waren wir aber ab der ersten Minute sehr präsent, hatten schon vor dem Spiel eine gute Stimmung in der Kabine, waren fußballerisch gut, gegen den Ball gut und auch laufstark. Da war viel Gutes dabei", lobt Hummels den Auftritt im Top-Spiel, der die Vizemeisterschaft sicherte.

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Brandt spricht von Mindestziel und ist nicht in Partylaune

Die Leistung stellt die Akteure insgesamt zufrieden, der Ertrag jedoch nicht. Denn genau dieser - in Form des feststehenden zweiten Platzes in der Saison 2019/20 - war nicht der vor Beginn der Spielzeit als Ziel formulierte.

"Die Vizemeisterschaft ist nichts Besonderes. Jeder will Erster werden. Man freut sich sicherlich, dass wir das Mindestziel erreicht haben, aber es gibt keinen Grund zu feiern", blickt Julian Brandt, der an beiden Treffern gegen Leipzig beteiligt war, nüchtern auf die Spielzeit zurück.

Haaland: "Ich will Meister werden"

Auch Matchwinner Erling Haaland schlägt bei der ARD in die gleiche Kerbe - mit einem sogar leicht angefressenen Unterton. "Ich bin nicht froh über die Vizemeisterschaft. Ich will Meister werden. Wir mussten nach dem verpassten Titel das Beste aus der Situation machen. Wir wussten, wenn wir gewinnen, dass wir sicher Zweiter sind. Wir waren heute richtig gut. So müssen wir in jedem Spiel spielen. Das haben wir diese Saison nicht geschafft, deshalb sind wir Zweiter geworden."

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Der norwegische Torjäger spricht damit genau das Dortmunder Problem an, das den Gewinn der Meisterschaft in dieser Saison verhinderte: Der BVB konnte besonders in der Hinrunde nicht immer das maximale Leistungsniveau abrufen, ließ besonders in der Hinrunde die eine oder andere Chance aus, sich weiter von schwächelnden Münchnern abzusetzen und sich einen gewissen Puffer für die Rückrunde zu erspielen. Besonders erinnert sei dabei an die Patzer gegen die Aufsteiger Union Berlin (1:3) und SC Paderborn (3:3).

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Aber auch die jüngsten Auftritte sorgten bei der Borussia für Unzufriedenheit, wie Brandt verrät. "Die letzten Spiele waren nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Das ging schon in Paderborn los, auch wenn wir dort hoch gewonnen haben."

Matthäus: "Musst auch mal gegen Bayern gewinnen"

Doch bereits kurz zuvor setzte es die 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern München, die dem BVB endgültig den Titel kostete. Für Sky Experte Lothar Matthäus war diese Pleite auch der entscheidende Punkt für eine weitere meisterfreie Saison der Borussia.

"Sie hätten es in den letzten zwei Jahren schon schaffen können, dann musst du aber auch mal gegen Bayern gewinnen und nicht beide Spiele verlieren. Und einige Punkte, die sie haben liegen lassen, darfst du nicht liegen lassen. Du musst die perfekte Saison spielen und diese ist ihnen in den letzten Jahren nicht gelungen."

Hummels mit klaren Worten: "Der Titel muss immer das Ziel sein"

In der neuen Saison soll sich dies nach Meinung der BVB-Akteure möglichst ändern, weshalb sich der Blick schon in Richtung Sommer und nächste Spielzeit richtet. "Einen Platz nach oben rutschen und in den Pokalwettbewerben auf jeden Fall länger dabei sein", antwortet Hummels auf die Sky Nachfrage nach den Ambitionen in der kommenden Saison und schiebt hinterher: "Der Titel muss immer das Ziel sein, wenn man so eine Mannschaft hat."

In dieser wird in der nächsten Saison bereits von Beginn an Goalgetter Haaland dabei sein. Der Norweger verstärkte den BVB in der aktuellen Spielzeit erst seit dem Winter, als er von RB Salzburg verpflichtet wurde. Der Angreifer war nicht nur im Duell gegen RB Leipzig der Matchwinner, sondern avancierte zum Erfolgsgaranten der kompletten Rückrunde, erzielte in wettbewerbsübergreifend 17 Pflichtspielen 16 Treffer und gab drei Assists.

Hält der Angreifer diesen Schnitt nur annähernd, dürfte der BVB in der kommenden Saison im Rennen um den Meistertitel dem FC Bayern noch mehr Paroli bieten. Zudem wird dann auch der zweite Winter-Neuzugang Emre Can, der sowieso nach kurzer Zeit bereits Leader-Qualitäten gezeigt hatte, die Automatismen mit seinen Nebenmännern noch verfeinert haben und eine noch gewichtigere Rolle einnehmen können.

Favre lobt Zukunftsspieler Reyna & Morey

Auch die Breite im Dortmunder Kader wird sich im Vergleich zur aktuellen Saison ins Positive verändern. Nicht unbedingt aufgrund zahlreicher Neuzugänge, sondern der Tatsache geschuldet, dass die Youngster, die aktuell noch relativ wenig Spielzeit erhalten, reifer und erfahrenen werden und dem BVB-Coach weitere Optionen bieten.

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Borussia Dortmund: Lucien Favre analysiert die Partie bei RB Leipzig (Videolänge: 25 Sekunden).

Zwei dieser Talente verhalf Favre gegen Leipzig zu einem Startelf-Einsatz. "Wir haben heute mit zwei neuen Spielern gespielt und sie haben ihre Qualität gezeigt: Reyna und Morey. Das ist sehr, sehr gut für die Zukunft. Es sind beides sehr junge Spieler."

Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern im Kader des BVB ist für die kommende Saison also bereits jetzt schon gegeben.

Wenn dann nicht mehr so viele Punkte unnötig liegen gelassen werden und auch mal ein Sieg gegen die Bayern gelingt, wie es Sky Experte Matthäus anmerkt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass dann am 33. Spieltag - anders als in diesem Jahr - gefeiert werden darf ...

Mehr zum Autor Udo Hutflötz

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