Das Duell gegen Greuther Fürth in der ersten DFB-Pokal-Runde hat die Befürchtungen bestätigt: Dortmund hat ein Sturm-Problem - und so langsam tickt die Uhr.
"Es zählt nur, dass wir durch sind", sagte Trainer Lucien Favre nach Borussia Dortmunds knappen 2:1-Sieg in der Nachspielzeit gegen Greuther Fürth erleichtert am Sky Mikro. Allerdings offenbarte das Pokal-Duell die größte Schwachstelle des BVB.
BVB mit Not-Sturm gegen Fürth
Da Favre keinen echten Mittelstürmer zur Verfügung hatte, setzte der 60-Jährige gegen die Franken auf eine offensive Viererreihe mit Marius Wolf und Christian Pulisic außen, sowie Mario Götze und Marco Reus zentral. Letzterer versuchte sich dabei meistens in der Sturmspitze.
Dem Dortmunder Angriff fehlte es jedoch über weite Strecken an Durchschlagskraft. Defensivmann Axel Witsel rettete die Schwarz-Gelben in der fünften Minute der Nachspielzeit in die Verlängerung, ehe mit Reus (120. +1) schließlich ein Stürmer den Siegtreffer markieren konnte.
Favre kritisiert Chancenverwertung
"Wir hätten ein paar mehr Chancen verwerten müssen", kritisierte Favre die Offensivleistung seiner Mannschaft, ein Sturm-Problem sieht er aber nicht: "Wir hatten acht Torchancen, das sollte normalerweise genügen."
Wichtig sei vor allem, Torchancen zu kreieren, so Favre. Doch Torwart Roman Bürki widerspricht seinem Coach: "Gute Chancen reichen nicht. Man muss die dann auch machen."
Dortmund fehlt ein Knipser
Für Dortmund ist die derzeitige Situation im Sturm ungewohnt, hatte man doch in der jüngeren Geschichte mit Robert Lewandowski (103 Tore für den BVB), Pierre-Emerick Aubameyang (141) und kurzzeitig auch Michy Batshuayi (9 Tore in 14 Spielen) stets einen waschechten Knipser zur Verfügung.
Das Problem ist den Dortmundern natürlich nicht neu. Es ist kein Geheimnis, dass sich die Verantwortlichen nach einem Mittelstürmer umsehen. Aber die Lage auf dem Transfermarkt ist schwierig. Ein Neuner, der der Mannschaft sportlich wirklich weiterhelfen würde, ist kaum zu kriegen oder wäre schlichtweg zu teuer.
BVB-Transfers: Kommt noch ein Stürmer?
Laut neuesten Gerüchte hat Dortmund Paco Alcacer vom FC Barcelona ins Visier genommen. Auch Divock Origi vom FC Liverpool soll eine Option sein.
Bis zum Transferschluss am 31. August könnte der BVB noch zuschlagen. Einen Panik-Kauf schloss Sportdirektor Michael Zorc jedoch erst kürzlich gegenüber Sky aus: "Wir werden nur etwas machen, von dem wir zu 100 Prozent überzeugt sind und es zum BVB passt. [...] Wir haben im Kader durchaus Spieler, die 15 und mehr Tore schießen können, daher werden wir sehen."
Für eine solche Quote müssen Reus, Götze und Co. in Sachen Torgefahr aber noch eine Schippe drauflegen.