BVB trennt sich von Trainer Tuchel: Wer kommt jetzt?
Entlassung trotz Pokalsieg
31.05.2017 | 10:08 Uhr
Der frischgebackene Pokalsieger und Bundesliga-Dritte Borussia Dortmund hat sich von Trainer Thomas Tuchel getrennt.
Der 43 Jahre alte Trainer wird seinen ursprünglich bis zum Jahr 2018 laufenden Vertrag nicht mehr erfüllen. Die Trennung wurde Tuchel persönlich mitgeteilt. "Es gab ein Gespräch im Dortmunder Süden. Danach war für Thomas Tuchel klar, dass er nicht mehr BVB-Trainer ist", so Sky Reporter Stephan Schäuble.
Der Verein hat die Trennung inzwischen bestätigt. "Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung), Michael Zorc (Sportdirektor), Thomas Tuchel und dessen Berater Olaf Meinking, das am heutigen Dienstag stattgefunden hat", teilte der Klub auf seiner Homepage mit.
Das Verhältnis zwischen Tuchel zu Hans-Joachim Watzke galt schon lange als schwierig, seit Wochen sogar als zerrüttet. Laut Sky Informationen soll BVB-Boss Watzke seinen Trainer bereits auf der Weihnachtsfeier angezählt haben.
BVB nennt keine Gründe für Trennung
"Borussia Dortmund als Arbeitgeber wird sich zu den Hintergründen der Trennung, die das Ergebnis eines längeren Prozesses sind und von allen Klubgremien getragen werden, nicht im Detail äußern und bittet im Sinne aller Beteiligten um Verständnis für den Wunsch, dass nicht auf der Basis von Gerüchten bzw. ohne jeden Hintergrund geurteilt wird", hieß es weiter in der Mitteilung des BVB.
Das schwierige Verhältnis zu Watzke sei nicht der Hauptgrund für die Trennung: "Der BVB legt großen Wert auf die Feststellung, dass es sich bei der Ursache der Trennung keinesfalls um eine Meinungsverschiedenheit zwischen zwei Personen handelt. Das Wohl des Vereins Borussia Dortmund, den viel mehr als nur der sportliche Erfolg ausmacht, wird grundsätzlich immer wichtiger sein als Einzelpersonen und mögliche Differenzen zwischen diesen."
Sky Reporter Stephan Schäuble findet, dass es sich die Borussia mit der oberflächlichen Mitteilung "zu einfach macht". Er empfindet die Aussagen als zu unkonkret.
Tuchel äußert sich via Twitter
Thomas Tuchel selbst hat sich auf "Twitter" zu seinem Rauswurf geäußert: "Danke an die Fans, an die Mannschaft, an den Staff und an alle, die uns unterstützt haben. Wünsche dem BVB alles Gute. Ich bin dankbar für zwei schöne, ereignisreiche und aufregende Jahre. Schade, dass es nicht weitergeht."
Tuchel übernahm 2015 das Amt von Jürgen Klopp und stand in 107 Pflichtspielen an der Seitenlinie.
Favre und Sousa sind mögliche Nachfolger
Heißeste Kandidaten auf die Nachfolge des Coaches sind nach Informationen von Sky Sport Lucien Favre und der ehemalige Dortmund-Profi Paulo Sousa.
Tuchel dürfte keine Probleme haben, einen neuen Verein zu finden. Im Frühjahr war halb Europa verliebt in den stürmischen BVB-Stil. Aus der Bundesliga soll Bayer Leverkusen lebhaft Interesse zeigen.
Borussia Dortmund findet zum Abschied immerhin versöhnliche Worte in Richtung Tuchel: "Wir bedanken uns bei Thomas Tuchel und seinem Trainerstab für die sportlich erfolgreiche Arbeit beim BVB, die am vergangenen Samstag im DFB-Pokalsieg in Berlin gegen Eintracht Frankfurt ihren verdienten Höhepunkt fand. Für seine berufliche Zukunft wünschen wir Thomas Tuchel nur das Allerbeste."