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Causa Neuer/ter Stegen: "Bayern versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen"

Kampf ums DFB-Tor zwischen Neuer und ter Stegen

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In diesem Video (Länge: 49 Sekunden) analysiert Kommunikationsexperte Michael Cramer die Aussagen der Führungsriege des FC Bayern zur Diskussion um Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen.

Die Diskussion um Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen sorgt für Gesprächsstoff. Uli Hoeneß hat sich vor seinen Schützling gestellt und den Barca-Keeper scharf kritisiert. Mit Folgen für Neuer?

Der Torwart-Zwist zwischen Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen ist eskaliert. Dabei waren es aber nicht die beiden Keeper, die den Funken ins Pulverfass geworfen haben, sondern Bayern-Präsident Uli Hoeneß mit seinen Aussagen nach dem Champions-League-Spiel gegen Roter Stern Belgrad. Zuvor hatte bereits Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge am Sky Mikro den DFB attackiert und Dankbarkeit für Neuer gefordert.

Hoeneß: Gibt keine Diskussion

"Ich finde es unmöglich, dass man solch ein Thema in die Öffentlichkeit bringt, denn er hat überhaupt gar keinen Anspruch zu spielen. Bei den Torleuten ist etwas anderes als im Feld, da kann man nicht ständig hin und her wechseln. Die Hierarchie muss klar sein. Und die Hierarchie bedeutet: Manuel Neuer ist die Nummer eins. Er ist über viele Jahre der beste Torwart der Welt gewesen. Natürlich war er eine Zeit lang verletzungsbedingt außer Gefecht. Aber es war doch klar, wenn er wieder die alte Form hat - und die hat er jetzt - gibt es doch gar keine Diskussion, dass nur er die Nummer eins sein kann", polterte Hoeneß.

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Ausgangspunkt für das Wiederaufflammen der Torwart-Debatte waren ter Stegens Aussagen nach den Länderspielen gegen die Niederlande und Nordirland, in denen er nicht zum Einsatz kam.

"Es ist nicht einfach, eine Erklärung für das zu finden, was ich erlebe. Ich gebe in jedem Spiel mein Bestes, um die Entscheidung zu erschweren. Ich versuche trotzdem alles, aber diese Reise mit der Nationalmannschaft war ein harter Schlag für mich", hatte der Barca-Keeper in der vergangenen Woche in Spanien gesagt.

Hoeneß kritisiert DFB

Erst auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Borussia Dortmund hatte sich ter Stegen explizit auf Neuer bezogen, nachdem dieser gesagt hatte, dass ter Stegens Aussagen dem DFB-Team "nicht helfen" würden. "Ich denke nicht, dass Manu etwas zu meinen Gefühlen sagen und diese bewerten muss. Seine Aussagen sind unpassend", konterte der Barca-Keeper.

Der Rundumschlag von Hoeneß nach der Partie gegen Belgrad richtete sich aber nicht nur gegen ter Stegen, auch der DFB bekam sein Fett weg. "Ich hätte mir auch vom DFB mehr Unterstützung erwartet. Wir kriegen ständig von ihnen Theater. Zuerst die unmögliche Ausbootung (von Müller, Hummels und Boateng; Anm. d. Red.), die Art und Weise, wie die drei Spieler hier schlecht behandelt wurden und jetzt dasselbe wieder mit Manuel Neuer. Dass man es zulässt, dass ein Mitspieler in die Öffentlichkeit geht für ein Thema, das er nur mit Joachim Löw zu besprechen hat, ist nicht in Ordnung. Wir haben da eine klare Meinung und wir werden es uns in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler ohne Grund beschädigt werden", kritisierte Hoeneß.

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Uli Hoeneß teilt verbal aus - gegen Nationalkeeper ter Stegen und den DFB (Video-Länge: 3:50 Min.).

Für den Vereinsboss kann es nur eine Nummer eins geben. "Ter Stegen ist ein sehr guter Torwart, aber Manuel Neuer ist doch viel besser und viel erfahrener. Da gibt es doch gar keine Diskussion für irgendjemanden auf der Welt, daran zu zweifeln, dass Manuel Neuer bei uns in Deutschland im Tor steht. Der kann solange spielen, solange er gesund ist, weil er wird immer der Beste sein. Da gibt es ja überhaupt keine Diskussion."

Bayern versuchen, Feuer mit Benzin zu löschen

Kommunikationsexperte Michael Cramer vermutet, dass Hoeneß Manuel Neuer mit seinen Aussagen schaden könnte. "Ganz offensichtlich hat sich bei der Führung des FC Bayern in den letzten Tagen etwas angestaut, was jetzt raus musste. Ich unterstelle den Herren eine gute Absicht. Dass sie Manuel Neuer schützen wollen, dass sie sich vor ihn stellen wollen. Aber letztlich habe ich die Befürchtung, dass sie ihm hier einen Bärendienst erwiesen haben. Uli Hoeneß sagt es ja selbst: 'Es gibt keine Diskussion, es darf keine Diskussion geben'. Vor allem aber er hat diese Diskussion durch seine Aussagen erst groß gemacht. Wenn man versucht hat, hier eine Diskussion im Keim zu ersticken, ist genau das Gegenteil passiert. Wenn man so will, hat man versucht, ein Feuer mit Benzin zu löschen", analysiert Cramer im Sky Interview.

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Kommunikationsexperte Michael Cramer nimmt die Aussagen der Verantwortlichen des FC Bayern in Bezug auf die Diskussion um Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen unter die Lupe (Länge: 43 Sekunden).

Cramer glaubt, der Schuss könnte für Neuer nach hinten losgehen. "Manuel Neuer droht, der Verlierer zu werden. Schließlich haben wir hier eine Diskussion, die eigentlich völlig unnötig ist, die auch ihm nicht gerecht wird, die er auch nicht verdient hat. Das Dumme an der Situation ist, dass sie von den Leuten entfacht wurde, die Gutes für ihn wollen und die hinter ihm stehen."

Und weiter: "Ich würde noch nicht davon sprechen, dass er schon verloren hat, weil er weiterhin die Nummer eins ist. Wenn diese Diskussion aber nicht schnellstens verschwindet, dann werden die Zweifel an ihm größer - alleine schon durch die Diskussion. Schließlich bekommt man den Eindruck, dass da am Denkmal gerüttelt wird. Deshalb kann er hier in diesem Spiel eigentlich nur verlieren."

Bierhoff kontert Hoeneß

Der DFB wollte die Kritik von Hoeneß nicht auf sich sitzen lassen. Oliver Bierhoff zeigte sich "überrascht" von den Hoeneß-Aussagen, wie er dem SID sagte.

"Ich habe dafür auch kein Verständnis. Man muss sich da schon die Fakten anschauen." Gerade Löw bringe seinen Spielern "immer wieder höchste Wertschätzung entgegen". Die Hierarchie im Tor sei vom Bundestrainer klar festgelegt, ergänzte Bierhoff: "Er hat schon Ende letzten Jahres gesagt, dass er bis zur EM auf Manu baut, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Ich weiß nicht, ob man das ständig wiederholen muss." Neuers jüngste Leistungen sprächen "doch absolut für ihn", meinte Bierhoff.

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Nun hat sich auch Uli Hoeneß zur Torwart-Diskussion gemeldet und Manuel Neuer den Rücken gestärkt. Sky Reporter Uli Köhler ordnet die Situation ein (Videolänge: 4:36 Min.).

Was aber will Hoeneß eigentlich mit seinen Aussagen erreichen? Sky Reporter Uli Köhler ist der Ansicht, Neuer solle spüren, "dass der FC Bayern zu 1000 Prozent hinter ihm steht". Grund dafür könnte sein, dass der FC Bayern den 2021 auslaufenden Vertrag mit dem Torhüter gerne verlängern möchte.

Hoeneß: Ter Stegen beschädigt untadeligen Sportsmann

Es dauerte allerdings nur wenige Stunden, ehe Hoeneß am Donnerstag bei einem Basketball-Termin in München nachlegte und diesmal besonders ter Stegen angriff. Er erwarte von den handelnden Personen beim DFB, "dass man den Herrn ter Stegen schon mal in die Ecke stellt und ihm klar sagt, dass es so nicht geht", sagte der Bayern-Präsident: "Er beschädigt hier einen völlig untadeligen Sportsmann wie den Manuel Neuer."

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FCB-Präsident Uli Hoeneß hat in der Torhüterdebatte nachgelegt und erneut den DFB um Bundestrainer Joachim Löw sowie jetzt auch Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen angegriffen (Video-Länge: 1:05 Minuten).

Geht es nach Hoeneß, dann wird ter Stegen auch in Zukunft keine Chance gegen Neuer haben. "Da werden sich manche noch wundern. Wenn das so weitergeht, spielt der in fünf Jahren noch - und dann hat der ter Stegen wahrscheinlich schon einen grauen Bart", sagte der Präsident der Münchner.

Mehr zum Autor Thomas Goldmann

Sport-Informations-Dienst (SID)

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