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Champions League News: Hamann über Bayern und Salzburg

Hamanns Top 3: Es brodelt bei Bayern

''Hamanns Top 3'' - Die Kolumne des Sky Experten.
Image: ''Hamanns Top 3'' - Die Kolumne des Sky Experten zur Champions League.  © Sky

Sky Experte Didi Hamann beurteilt in seiner Kolumne das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen dem FC Salzburg und dem FC Bayern.

Ich habe erwartet, dass die Bayern in Salzburg eine bessere Leistung zeigen als in Bochum. Das haben sie ohne zu glänzen getan. Aber das war auch nicht sonderlich schwierig. Salzburg hat das mehr als ordentlich gemacht, alles aus sich heraus geholt und die Bayern vor große Probleme gestellt. Und trotzdem muss man sagen, dass das Unentschieden für die Bayern absolut verdient war.

Dennoch muss man aktuell festhalten, dass es einige Baustellen beim FC Bayern gibt.

TOP 1: Süle bleibt das allergrößte Thema

Sportlich auf dem Platz läuft es alles andere als ideal. Rund um den Verein ist ein Brodeln nicht wegzudiskutieren. Das alles hängt wie immer miteinander zusammen. Alphonso Davies und Leon Goretzka fehlen dieser Mannschaft extrem. Wenn diese beiden nicht rechtzeitig zurückkommen, wird FC Bayern die Champions League nicht gewinnen. Auch Manuel Neuer ist von seiner Persönlichkeit und seiner Leistung nicht zu ersetzen. Sven Ulreich hat das in Salzburg wirklich gut gemacht und doch ist die Mannschaft ohne Neuer nicht dieselbe.

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Sky Experte Dietmar Hamann bei Talk & Tore über die Defensive des FC Bayern München. (Videolänge: 1:23 Minuten)

Wie man so hört, geht es Davies besser und es besteht Hoffnung auf eine baldige Rückkehr. Bei Goretzka mache ich mir da schon mehr Sorgen. Bayern hat für diese Stützen keinen adäquaten Ersatz. Auch von der Bank kommt aktuell recht wenig Hilfe und so leidet damit der Konkurrenzkampf und die gesamte spielerische Qualität.

Hernandez und Upamecano sind zu unterscheiden

Zur viel diskutierten Abwehrreihe: Ich finde, man muss zwischen Hernandez und Upamecano unterscheiden. Hernandez ist einer, der alles auf dem Platz lässt, sich für nichts zu schade ist. Für mich ein richtig guter Spieler. Ob er 80 Millionen wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Man muss aber kein Lautsprecher sein, um als Führungsspieler zu gelten. Ein solcher zeichnet sich eher dadurch aus, dass er seine Mitspieler besser macht. Wieso ist Davies in so kurzer Zeit zu dem tollen Profi gereift, der er heute ist? Weil er von der Führung eines David Alaba profitiert hat.

Bei Upamecano haben wir ein größeres Thema. Er macht zu viele Fehler und ist nicht die erhoffte Stütze. Sollte er nun für längere Zeit auf der Bank sitzen und nicht zur ersten Mannschaft gehören, wird es vor allem mit Blick auf die nächste Saison schwierig. Denn Selbstbewusstsein und Standing wachsen nicht auf der Reservebank. Im Gegenteil.

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Eventuell muss man sich mit De Ligt beschäftigen

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Sky Experte Dietmar Hamann bei Sky90 über Nianzou, Upamecano, Hernandez und Schlotterbeck. (Videolänge: 1:36 Minuten)

Aber das allergrößte Thema ist und bleibt der Wechsel von Niklas Süle zu Borussia Dortmund. Ein deutscher Nationalspieler im besten Alter wechselt zum größten Konkurrenten. Nun können die Bayern vielleicht erahnen, wie es den Dortmundern früher oft erging. Die Verantwortlichen mögen das nicht zugeben, aber dieser Wechsel sorgt weiterhin für sehr viel Unruhe in den eigenen Reihen. Wenn sich der Kapitän öffentlich und kritisch zum Verlust eines Spielers meldet, muss man hellhörig werden. Das geht Manuel Neuer im Grunde nichts an, weil sich ein Spieler nicht in die Transfer-Politik des Klubs einzumischen hat. Und trotzdem zeigt es eines klar und deutlich. Dieser Wechsel ist Thema in der Kabine und selbstverständlich auch in der Führungsebene.

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte
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Süle zu ersetzen oder gar zu übertreffen, wird auf dem Transfermarkt sehr schwierig. Rüdiger ist zu teuer. Christensen mehr Gehalt als Süle zu bezahlen, dürfte in der Außendarstellung auch kompliziert werden. Eventuell muss man sich mit de Ligt beschäftigen oder eben um Schlotterbeck kämpfen. Sollte der auch zu Dortmund tendieren, wäre das die nächste Niederlage. Ich persönlich hätte mich an Bayerns Stelle einfach viel mehr um Süle bemüht.

TOP 2: Darum schrillen bei Hoeneß die Alarmglocken

Auch glaube ich, dass die scharfen Aussagen von Uli Hoeneß in Richtung der DFL-Präsidentin und damit einhergehend auch gegen den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn nicht allein getätigt wurden, weil ihm die Idee eines Bundesliga Playoffs zuwider ist. Auf den ersten Blick mögen die emotionalen Aussagen von Hoeneß überraschen. Schließlich hat Frau Hopfen lediglich auf die Frage zu möglichen Playoffs ihre Sicht der Dinge erklärt. Und es ist ihr Recht und ihre Pflicht, sich damit auseinanderzusetzen.

Schaut man jedoch etwas genauer hin, könnte man den Eindruck gewinnen, dass es bei Bayern intern Dinge gibt, die dem Ehrenpräsidenten ein Dorn im Auge sind. Ich wage zu behaupten, dass Hoeneß alles unternommen hätte, um Süle nicht zum BVB wechseln zu lassen und somit den dritten sehr guten Innenverteidiger binnen kürzester Zeit ablösefrei zu verlieren. Vor allem nicht an Dortmund.

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Wenn in so einer Phase Blamagen wie die in Bochum hinzu kommen und es darüber hinaus noch interne Unruhen rund um den sportlich verantwortlichen Bereich gibt, dann schrillen bei Uli Hoeneß die Alarmglocken und er muss sich öffentlich bemerkbar machen.

Ich habe den Eindruck, dass der FC Bayern als Ganzes nach außen hin nicht mehr den Punch an den Tag legt, welcher ihn früher aufgezeichnet hat. Im Grunde war es immer so: Wenn man gegen die Bayern gespielt hat, hat man es nicht mit einer Mannschaft, sondern mit einem ganzen Verein zu tun bekommen. Das ist heute so nicht mehr zu erkennen. Es ist nicht mehr so, dass ein übermächtiger Gegner vom Torwart bis zum Präsidenten auf einen zugerollt kommt. Wer sich früher mit dem FC Bayern angelegt hat, der wusste, dass es wirklich schwer war, als Sieger den Ring zu verlassen. Heute ist es anders und das scheint einem Hoeneß sehr zu missfallen.

Es würde mich nicht wundern, wenn Playoffs und ein paar schlechte Spiele nicht die einzigen Gründe für die Aussagen der Abteilung Attacke sind.

TOP 3: Jaissle ist das nächste große Talent

In Salzburg werden traditionell tolle junge Spieler ausgebildet und besser gemacht. Somit werden sie automatisch interessant für unsere Klubs. Adeyemi zieht es ja offensichtlich nach Dortmund. Aber auch Camara und Seiwald sind klasse. Ob sie was für die Bayern sind, bezweifle ich. In München wird generell ein anderer Fußball gespielt.

Hut ab vor Matthias Jaissle! Meister wird mit Salzburg jeder. Aber die K.o.-Phase zu überstehen und nach nur einem Rückrunden-Spiel so gegen Bayern München zu spielen, ist wirklich stark. Da scheint also das nächste große Trainer-Talent heranzuwachsen. Durch den Ausgleichstreffer ist Bayern weiterhin der Favorit aufs Viertelfinale. Wäre das 2:0 gefallen, sähe das Ganze deutlich anders aus. Aber mit den hauseigenen Bayern-Themen und einer jungen, mutigen Salzburger Mannschaft, ist auch im Rückspiel alles möglich.

Klopp und Pep sind die Favoriten

Liverpool hat die für sie so wichtige defensive Stabilität wieder gefunden. Anfang Januar haben sie 2:2 gegen Chelsea gespielt und dann in circa zehn Spielen nur drei Gegentore kassiert. Es ist und bleibt eine fantastische Mannschaft mit einem großartigen Trainer. Für mich weiterhin mit City der Top-Favorit auf den Champions-League-Titel.

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Im Grunde hatte ich auch die Bayern dazu gezählt, aber wie bereits erwähnt, nicht, wenn Davies und Goretzka fehlen. Wobei man die Bayern nie abschreiben darf. Paris sehe ich trotz des Sieges gegen Real Madrid nicht im Kreise der absoluten Favoriten. Sie müssen die Leistung erst einmal bestätigen und im Bernabeu sportlich überleben. Das wird schwer genug. Ansonsten sehe ich Stand jetzt wenig Konkurrenz für die zwei englischen Super-Teams.

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