Champions League: PSG vor Bayern massiv unter Druck
Alerte rouge? PSG ausgerechnet vor FCB-Knaller kurz vor der Eskalation
13.02.2023 | 12:19 Uhr
Paris Saint-Germain ist vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern auf dem Weg in die Krise. Das Spiel am Dienstag hat richtungsweisenden Charakter. Hoffnungen gibt es auf personeller Seite.
Würde man die derzeitige Situation von Paris Saint-Germain auf einer Gefahrenskala bemessen wollen, stünde die Anzeige basierend auf dem Selbstverständnis des Nobelklubs wohl gerade noch auf dunkelorange - es ist Gefahr in Verzug! Am Ausgang des Champions-League-Achtelfinals gegen den FC Bayern München entscheidet sich, ob die Anzeige am Mittwoch gelb oder rot leuchtet. Entspannt sich die Situation in der französischen Hauptstadt oder wird sie noch prekärer?
PSG befindet sich sportlich und personell in einer schwierigen Lage. Auch wenn es dafür selten einen guten Zeitpunkt gibt, ist der jetzige wohl einer der ungünstigsten für schrillende Alarmglocken. So kurz vor dem richtungsweisenden Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Bayern herrscht im Pariser Vorort Saint-Germain-en-Laye Endzeitstimmung auf mehreren Ebenen.
Die Sehnsucht bei PSG, endlich nach dem Henkelpott zu greifen, ist in den Jahren seit der Übernahme durch Qatar Sports Investments ins Unermessliche gestiegen. Nun droht erneut ein frühes Aus gegen einen zwar nicht übermächtigen, aber doch angsteinflößenden Gegner aus München.
Spielt Mbappe gegen die Bayern?
Dass die zusammengekaufte Truppe beim bis dato wichtigsten Spiel des Jahres vermutlich nicht voll auf ihre Top-Spieler zurückgreifen kann, ist ein Schlag ins Kontor. Kylian Mbappe trainierte beim Abschlusstraining am Montagvormittag zwar mit, wird aber im Hinspiel wohl nur von der Bank kommen. Damit fehlt Trainer Christophe Galtier zu Beginn die Qualität von 57 Torbeteiligungen in 50 CL-Spielen für PSG.
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Der 56-jährige Coach, der jegliche Bluff-Vorwürfe strikt von sich wies, beteuerte am Wochenende einmal mehr, dass man beim besten Torschützen nicht voreilig handeln werde: "Er folgt seinem Rehabilitationsprotokoll. Er hat eine Muskelverletzung erlitten. Wir gehen null, null, null Risiko mit Kylian ein." Dennoch: Die Hoffnung der PSG-Fans lebt, die Vermutung von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann scheint sich zu bewahrheiten. Mbappe wird wie Messi im Kader stehen - das gab PSG am Montagnachmittag bekannt.
Messi fit für das Achtelfinale
Bei Lionel Messi sieht es besser aus. Der Weltmeister trug vom Pokal-Aus gegen Marseille eine Blessur davon, was kurzzeitig die Stimmung trübte. Auch der Argentinier wirkte am Montag beim Abschlusstraining mit und wird gegen die Bayern wohl ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen.
Bei der 1:3-Pleite bei der AS Monaco fehlte Messi wie seine Teamkollegen Marco Verratti, Renato Sanches und Nordi Mukiele. Während auch Verratti gegen die Bayern einsatzbereit sein wird, fehlen der Ex-Bayer Sanches und Ex-Leipziger Mukiele sicher.
Pleite gegen Monaco, Zoff mit Neymar
Personell angeschlagen, sieht es sportlich noch schwieriger aus. Die Niederlage gegen die Mannschaft aus dem Fürstentum war bereits die vierte in diesem Kalenderjahr. Darunter das Pokal-Aus in Marseille. Das kennt man in Paris so nicht. Und so mussten sich die Spieler bei den mitgereisten Fans nach der Niederlage gegen Monaco sogar per Megafon entschuldigen, zumal der Vorsprung in der Tabelle auf OM auf fünf Punkte und auf die AS Monaco auf sieben Punkte geschmolzen ist.
Zudem berichten französische Medien von einem Kabinenzoff nach der Partie gegen Monaco. Zwischen Neymar und PSG-Berater Luis Campos soll es gekracht haben. Der brasilianische Superstar soll schon vorher mit seinen Mitspielern auf dem Platz aneinandergeraten sein. Alles Anzeichen dafür, dass die Nerven besonders mit Blick auf das CL-Achtelfinale in Paris blank liegen.
PSG mit positiver Bilanz gegen Bayern
Dabei wartet dort eine Mannschaft, die man aus den vergangenen Jahren bestens kennt. Elf Mal trafen die beiden Teams bereits in der Königsklasse aufeinander. Sechs Mal konnte PSG gewinnen, fünf Mal die Bayern. Kein Team, dass zehn Mal oder häufiger in der Champions League auf die Bayern traf, hat eine bessere Siegquote (55 Prozent) gegen die Münchner als die Pariser.
Über allem schwebt aber immer noch das verlorene Finale von 2020 in Lissabon. Nie war PSG der europäischen Krone so nah wie am 23. August 2020 im Estadio da Luz. Doch erneut reichte es für den aus Katar finanzierten Klub nicht zum Champions-League-Titel.
Klappt es im elften CL-Anlauf? Ex-Spieler haben etwas dagegen
Seit der Übernahme durch die Katarer 2011 versuchte es PSG bisher in zehn Anläufen. Vier Mal war im Achtelfinale und vier Mal im Viertelfinale Endstation. Nur zwei Mal schaffte man es bis mindestens ins Halbfinale (19/20, 20/21). Ein erneutes Aus in der ersten K.o.-Runde würde nicht nur den Ansprüchen des Klubs nicht gerecht, es wäre gleichzeitig wohl das Scheitern des Projekts PSG in seiner jetzigen Form.
Ausgerechnet zwei Ex-Spieler wollen dafür sorgen, dass die alte Liebe an Valentinstag so richtig in die Krise stürzt: Kingsley Coman brach PSG schon im CL-Finale vor zweieinhalb Jahren mit seinem Tor das Herz und befindet sich aktuell in bestechender Form. Eric Maxim Choupo-Moting wartet zudem mit einer starken CL-Torquote für die Bayern (82 Minuten pro Tor) auf und traf bereits zwei Mal für die Münchner gegen PSG. Beides treibt den Franzosen womöglich die eine oder andere weitere Schweißperle auf die Stirn.
PSG mit Respekt vor Bayern
Der Respekt vor dem Deutschen Meister ist definitv da. PSG-Kapitän Marquinhos, der Bayern als "außergewöhnliche Mannschaft" sieht, sagte gegenüber dem Kicker: "Bayern ist noch immer eine schwer zu bespielende Mannschaft. Wir kennen die Bedeutung und die Geschichte dieses Vereins, auch in der Champions League. Die Spieler haben schon viele wichtige Partien bestritten, verfügen auf diesem Niveau über viel Erfahrung."
Jedoch wird PSG wohlwollend zur Kenntnis nehmen, dass auch die Bayern derzeit nicht durchgehend ihren besten Fußball zeigen. Auch in München wäre das Achtelfinal-Aus eine nicht zu reparierende Enttäuschung, wenn auch hierzulande der Gegner noch eher als Entschuldigung herhalten dürfte als in Paris, wo im Falle des Ausscheidens endgültig der Notstand ausgerufen und vor allem in Trainer Galtier relativ schnell ein Schuldiger gefunden werden dürfte.
Mehr zum Autor Max Georg Brand
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