Coronavirus: Fragen & Antworten zu Geisterspielen
Coronavirus: Fragen & Antworten zu möglichen Geisterspielen
09.03.2020 | 14:26 Uhr
Das Thema Coronavirus macht auch vor dem Fußball nicht halt. Der Bundesliga drohen Geisterspiele. Wie geht es jetzt weiter? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Gesundheitsminister Jens Spahn hat empfohlen, Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern abzusagen. Davon ist auch der Sport, der Fußball und somit auch die Bundesliga betroffen.
Warum spricht Spahn diese Empfehlung aus?
Ziel ist es, die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. "Je langsamer sich das Virus verbreitet, desto besser kann unser Gesundheitssystem damit umgehen", erklärte der Gesundheitsminister.
Wie wahrscheinlich ist das Szenario von Geisterspielen?
Sehr wahrscheinlich. "Wir würden am liebsten schon nächsten Spieltag mit Zuschauern spielen. Das ist aber leider nicht realistisch", erklärte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), am Montag bei Bild Live.
Wer entscheidet über ein mögliches Verbot von Spielen?
Zuständig sind im Falle einer Gefährdung von Spielern und Zuschauern die lokalen Gesundheitsbehörden. Grund dafür ist, dass dabei Aspekte der Infektionsvorbeugung und des öffentlichen Lebens zu berücksichtigen sind. Die Dachorganisationen des Sports sind somit nicht befugt, ein Spiel abzusagen.
Wäre ein Bundesliga-Geisterspiel ein Novum?
Ja, bislang waren deutsche Profiklubs lediglich im Europacup sowie in der 2. und 3. Liga an solchen Partien beteiligt. Und: Erstmals wären medizinische Bedenken der Grund für eine solche Absage, bislang waren stets Bestrafungen nach Zuschauerausschreitungen Auslöser derartiger Matches.
Mit wie viel Vorlauf können Behörden und Veranstalter eingreifen?
Es kann bis zur Öffnung des Stadions bzw. der Spieltstätte geschehen. Das haben die jüngsten Beispiele gezeigt. So wurden beispielsweise die Partien Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln und FC Salzburg - Eintracht Frankfurt erst wenige Stunden vor Anpfiff gecancelt.
Welche Auswirkungen hätten Absagen und Spielverschiebungen auf den Terminkalender?
Es würde ein Terminchaos geben. Schließlich sind mögliche Ausweichtermine rar gesät, denn der Terminkalender ist pickepackevoll. Besonders schwierig würde es bei den Europapokalteilnehmern werden, die auch noch im DFB-Pokal dabei sind (FC Bayern, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen).
Welche Rechte haben Fans?
Etwaige Forderungen müssten die Fans bei einer Absage oder einem Geisterspiel an die jeweiligen Vereine richten. Borussia Dortmund hat beispielsweise für solch ein Szenario eine Ausfallversicherung abgeschlossen.