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Chance und Risiko: Für Coutinho benötigt Kovac einen Schuss Klopp

Brasilianischer Star-Neuzugang erhöht den Druck auf Trainer Niko Kovac

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Coutinhos schönste Tore für Liverpool und den FC Barcelona im VIDEO

Mit der Verpflichtung von Philippe Coutinho hat Niko Kovac eine unmissverständliche Botschaft erhalten. Er soll den Brasilianer zur Attraktion beim Rekordmeister machen. Für Kovac eine große Chance, die aber auch Risiken birgt.

Bislang durfte Coutinho sein Können nur auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße zeigen. Das hinderte Teamkollegen, Ex-Trainer und gar Konkurrenten nicht daran, ihn mit Lobeshymnen und Vorschusslorbeeren zu überschütten. Unisono schwärmten sie von den Qualitäten des Star-Zugangs.

Robert Lewandowski freut sich auf seine Kreativität, Jürgen Klopp adelte ihn als "Weltklasse-Spieler" und Marko Grujic von Hertha BSC ist sich sicher, dass der Brasilianer "bei Weitem der beste Fußballer in Deutschland sein wird". Daran glauben auch die Verantwortlichen des FC Bayern.

Als Fixpunkt der Offensive solle er dem Münchner Spiel eine "spektakuläre Note" verleihen, formulierte es Hasan Salihamidzic bei Coutinhos Vorstellung. Dem Sportdirektor war der Stolz über den Coup besonders anzusehen, das breite Grinsen wollte ihm nicht mehr aus seinem Gesicht weichen.

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Der FC Bayern hat Philippe Coutinho offiziell vorgestellt. Der Brasilianer kommt für ein Jahr auf Leihbasis vom FC Barcelona.

Coutinho erhöht den Druck auf Kovac

Will heißen: Er und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge haben ihren Job erledigt. Nun liegt der Ball beim Trainer. Bei aller Freude über den "Weltstar" ist der Druck auf Niko Kovac nochmals gestiegen. Er muss fortan dafür sorgen, dass Coutinhos Stärken ausreichend zur Geltung kommen. Er muss ihn zur Attraktion der Bundesliga machen. Diese Rolle hätte eigentlich auch James Rodriguez ausfüllen sollen. Geklappt hat das aber nur bedingt.

Der Kolumbianer schöpfte unter Kovac - auch verletzungsbedingt - nur selten sein Potenzial aus. Beiden wurde zudem ein schwieriges Verhältnis nachgesagt. Kovac muss nun zeigen, dass er die Autorität besitzt, um auch mit Superstars umgehen zu können. Und nicht nur das.

Er muss alle Mitglieder des bayrischen Starensembles bei Laune halten und nicht nur die nationalen Ziele erreichen, sondern vor allem in der Champions League weiter kommen als in der vergangenen Saison. Das alles noch garniert mit attraktivem Offensivfußball. Dafür soll in erster Linie Coutinho sorgen.

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Sky Reporter und Bayern-Experte Uli Köhler spricht über die mögliche Aufstellung des FC Bayern mit Philippe Coutinho (Videolänge: 5.32 Min.).

Stellt Kovac sein System um?

Um den Neuankömmling in Position zu bringen, muss Kovac wohl ein Risiko eingehen und sein System umstellen. Coutinho hat zwar floskelartig mitgeteilt, dass er da spiele, wo der Trainer ihn aufstelle. Im Anschluss sagte er aber auch, dass er sich auf der Zehn am wohlsten fühle. "Da kann ich mich am besten bewegen, da kommen meine Stärken am besten zum Tragen."

Auch Rummenigge glaubt, dass der 27-Jährige auf dieser Position am besten aufgehoben sei. Deshalb habe er auch die Nummer zehn gekriegt. Das Problem: Im von Kovac zuletzt präferierten 4-1-4-1, das auch als 4-3-3 interpretiert werden kann, gibt es keinen Platz für einen klassischen Zehner. Eine Umstellung auf ein 4-2-3-1 wäre also zwingend notwendig, um den Neuzugang bestmöglich in Szene zu setzen.

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Robert Lewandowski über Bayern-Neuzugang Philippe Coutinho.

Coutinho benötigt Vertrauen

Wird der "kleine Magier" in diesem System wieder zum spielfreudigen Kreativdirektor und dem laut Klopp "dominanten Spieler, der eine Mannschaft prägen kann", dann hätte Kovac sein Profil erneut geschärft. Er hätte bewiesen, dass er einen schwächelnden Superstar wieder in Top-Form bringen kann.

Damit dieses Vorhaben aufgeht, braucht es neben der passenden Position vor allem noch eines: Vertrauen. Dieses spürte er in Barcelona zuletzt nicht. In Liverpool aber schon. An der Anfield Road erlebte er unter Klopp statistisch gesehen seine beste Zeit. Ein Schuss der Klopp'schen Mentalität könnte also das Risiko für Kovac möglicherweise minimieren.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

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